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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte die ziemlich verzweifele Lucinda. »Meine Anwesenheit würde nur zu Bemerkungen und Spekulationen führen. Patricia heißt McDaniel. Wenn ich nicht mit ihr zusammen
erscheine, werden die Gäste nichts von unserer verwandtschaftlichen Beziehung ahnen.«
    »Unsinn, Miss Bromley.« Victoria setzte ihre Lesebrille wieder auf und griff nach der Schreibfeder. »Im Umgang mit der Gesellschaft ist Schüchternheit fehl am Platz. Nur die Starken, Kühnen und die sehr Klugen überleben.«
    Trotz ihres Unbehagens hätte Lucinda fast aufgelacht. »Das hört sich ja an, als wären Sie eine Anhängerin von Mr Darwins Theorien.«
    »Ich kann nicht für alle Arten auf der Erde sprechen«, sagte Victoria und tauchte ihre Feder ins Tintenfass, »doch kann kein Zweifel daran bestehen, dass Mr Darwins Theorien auf die gute Gesellschaft zutreffen.«
    Lucinda studierte sie einen Moment. »Etwas sagt mir, dass wir Ihren atemberaubenden Plan durchziehen könnten, da wir die Unterstützung der Familie Jones haben.«
    Victoria sah sie über den Brillenrand an. »Innerhalb der Arcane Society legen die Jones die Regeln fest, Miss Bromley.«
    »Und außerhalb …«
    »Außerhalb folgen die Jones ihren eigenen Regeln.«

14. KAPITEL
    Das Pochen an der Tür am folgenden Morgen ertönte just, als Lucinda und Patricia sich an den Frühstückstisch setzten. Mrs Shute stellte die Kaffeekanne auf den Tisch und warf einen missbilligenden Blick zur Diele.
    »Kann mir nicht denken, wer das um diese Zeit sein könnte.« Sie wischte ihre Hände an der Schürze ab.
    »Vielleicht braucht ein Kranker Lucys Rat«, sagte Patricia und griff nach einer Scheibe Toast.
    Mr Shute schüttelte auf ominöse Weise den Kopf. »Wenn jemand aus der Umgebung nach Miss Bromley geschickt wird, kommt er immer nach hinten an die Küchentür. Ich will mal nachsehen, wer es ist.«
    Sie verließ das Morgenzimmer mit grimmiger Miene.
    Patricia lächelte. »Ich bedauere jeden, der jetzt auf den Eingangsstufen steht.«
    »Ich auch, aber es geschieht ihm recht, wenn er um halb neun Uhr morgens an die Haustür pocht«, sagte Lucinda. Sie griff nach der Zeitung. Die Schlagzeile des Flying Intelligencer ließ sie nach Luft schnappen. »Guter Gott, Patricia, hör dir das an …«
    Sie verstummte mitten im Satz, als sie eine sonore, vertraute Männerstimme hörte.
    »Das klingt nach Mr Jones«, sagte Patricia vor Erregung
sprühend. »Er muss Neuigkeiten haben. Vielleicht hat er ja den Fall gelöst und die Identität der Person aufgedeckt, die Lord Fairburn vergiftete.«
    »Das bezweifle ich.« Lucinda legte die Zeitung aus der Hand und versuchte, den Anflug von Vorfreude zu unterdrücken. »Sicher war die Zeit zu kurz, um alle Leute zu befragen, die ich auf meiner Besucherliste anführte.«
    Caleb stand in der Tür. »Sie haben recht, Miss Bromley. Ich habe die Liste erst zur Hälfte abgehakt. Guten Morgen, meine Damen. Sie beide sehen heute blendend aus.« Als sein Blick auf die Servierplatte mit Spiegeleiern und gebratenem Schellfisch fiel, blieb er interessiert und wie festgenagelt darauf haften. »Störe ich Sie beim Frühstück?«
    Natürlich stört er beim Frühstück, dachte Lucinda. Er war Detektiv, und daher imstande, das Offensichtliche zu erkennen. Sie studierte ihn eingehend und war erleichtert, als sie sah, dass er viel ausgeruhter wirkte als am Tag zuvor. Die Schrammen in seinem Gesicht spielten noch immer in allen Farben, doch sahen sie aus, als würden sie schon weniger schmerzen. Sie war auch zufrieden, als sie spürte, dass die Spannung in seiner Aura ein wenig zurückgegangen war. Ihre Heilmittel taten ihre Wirkung.
    »Kein Problem, Sir«, sagte sie rasch. »Ich nehme an, Sie kommen, weil Sie endlich etwas Neues haben?«
    »Leider habe ich bei den Ermittlungen nur geringe Fortschritte gemacht.« Calebs Blick fiel auf die schimmernde Kaffeekanne wie auf ein erlesenes Kunstwerk. »Doch es ergaben sich ein paar neue Fragen. Ich hoffe, Sie können diese beantworten.«
    »Gewiss«, sagte sie. Ihr fiel auf, dass er verhungert aussah.
»Haben Sie schon gefühstückt?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn.
    »Keine Zeit«, sagte Caleb ein wenig zu glatt. »Die neue Haushälterin hat sich an meinen Stundenplan noch nicht gewöhnt. Das tun sie nie.«
    Patricia sah ihn verständnislos an. »Wer tut was nie, Sir?«
    »Haushälterinnen«, sagte er und näherte sich unauffällig, um nicht zu sagen verstohlen, wie Lucinda fand, der Auswahl von Speisen. »Nie richten sie sich nach

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