Süßes Spiel der Sehnsucht
Dabei sah sie Marcus an. »Wärst du zu Hause gewesen, hätte ich dich um Hilfe gebeten, Marcus,
Nach dieser Entschuldigung war es albern, ihr weiter Vorwürfe zu machen. Schließlich versuchte sie lediglich, ihre unvernünftige Schülerin und ihr Institut zu schützen. Alles, wofür Arabella und ihre Schwestern während der letzten drei Jahre so hart gearbeitet hatten, war gefährdet.
Und er konnte nicht einmal leugnen, dass er sie bewunderte. Er war um ihre Sicherheit besorgt und furchtbar erbost, weil sie sich selbst in Gefahr brachte, indem sie sich allein aufmachte, ihre Schülerin zu retten. Aber zugleich bewunderte er Arabellas Entschlossenheit, die jungen Mädchen in ihrer Obhut um jeden Preis zu schützen.
Das allerdings würde er jetzt gerade nicht zugeben' entschied Marcus. Arabella gebärdete sich ohnehin schon unabhängig genug.
Sie sah ihn immer noch an, als versuchte sie, das Ausmaß seines Zorns einzuschätzen. Schließlich sagte sie leise: »Ich möchte nicht streiten, Marcus. Du? «
»Nein«, antwortete er knapp, denn nach der stundenlangen Hetzjagd war er nach wie vor recht aufgebracht.
»Vielleicht sollten wir einen Waffenstillstand schließen.«
Marcus blickte sie an. »Woran dachtest du? «
Nachdem sie kurz zu dem einzigen Bett gesehen hatte, schluckte Arabella und sagte: »Wie du schon sagtest, ist uns beiden furchtbar kalt. Wir könnten uns gegenseitig wärmen. «
Sie forderte ihn offen auf, mit ihr zu schlafen. Diese Aussicht besserte seine Laune doch erheblich, denn es war das erste Mal, dass Arabella den ersten Schnitt machte.
»Nun gut, ein Waffenstillstand«, stimmte Marcus deutlich ruhiger zu.
Dann trank er den Rest Glühwein, stellte den Becher ab und begann sich zu entkleiden, angefangen bei seinem Gehrock, seiner Weste und den Strümpfen. Als Nächstes warf er die Krawatte beiseite, zog sein Hemd und die Hose aus und hängte alles zum Trocknen auf.
Nun vollständig nackt, blies er die Kerze auf dem Tisch aus, so dass der Raum nur noch vom knisternden Feuer beleuchtet wurde.
Als er auf Arabella zuging, ließ sie die Decke von ihren Schultern fallen. Marcus blieb abrupt stehen und hielt den Atem an. Im Feuerschein leuchtete ihr Körper durch das dünne Hemd, ihr Haar wirkte wie ein veritables Flammenmeer.
Er trat noch einen Schritt näher, bis er vor ihr stand. Sie lachte leise.
»Was, amüsiert dich? «, fragte er.
»Das hier. Dass wir so tun, als wären wir Mann und Frau. « Sie berührte seine Lippen leicht mit den Fingerspitzen. »Ist es nicht genau das, was du die ganze Zeit wolltest, Marcus? Mich deine Frau nennen dürfen?«
Ja, genau das wollte er. Als er sie ansah, wichen seine Wut und sein Ärger einer ungekannten Zärtlichkeit sowie einem unstillbaren Verlangen. Immer noch tat er sich ein wenig schwer mit der Erkenntnis, dass er Arabella liebte. Aber er wusste, dass es sich bei seinem Gefühl keineswegs um eine vorübergehende Einbildung oder ein zeitweiliges Begehren handelte.
Was er für Arabella empfand, ging viel zu tief und war zu stark. Sie war die Frau, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte, und sein brennendes Verlangen nach ihr entsprang seinem Innersten. Es war wie eine Hitze, wie ein Hunger, der gestillt werden wollte und doch niemals aufzuhören schien ...
Marcus sah ihr in die Augen und trat noch einen Schritt näher. Er wollte sie mit seinen Empfindungen anstecken, sie so zu der Erkenntnis bringen, dass sie sein war und dasselbe Verlangen fühlte wie er.
Mit diesem stummen Eid zog er Arabella das dünne Hemd aus und schloss sie nackt in seine Arme. Eine Weile lang hielt er sie einfach fest, während sich ihre ausgekühlten Körper berührten und ihre Blicke sich gegenseitig entflammten.
Er könnte ihren Körper gewinnen, daran zweifelte er nicht. Aber er wollte ihr Herz.
Sein eigenes begann, wie wild zu pochen, als Marcus den Kopf neigte und sie sanft auf den Mund küsste. Es war die süße Vereinigung von Haut und Atem, die wenig von der rasenden Begierde preisgab, welche in ihm wütete. Doch kaum berührten sich ihre Lippen, überkam ihn ein neues Gefühl.
Ja, das hatte er noch niemals erlebt. Nie zuvor hatte er den Liebesakt mit einer Frau vollzogen, von der er wusste, dass er sie liebte. Und es fühlte sich erstaunlich gut an.
Ohne den Kuss zu lösen, bewegte Marcus sich mit ihr zum Bett, wo er sich mit ihr im Arm auf den Rücken fallen ließ.
Arabella sank bereitwillig in seine Umarmung und schmiegte sich an ihn, als
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