Süßes Spiel der Sehnsucht
gehörten ihre Körper zusammen, als wäre sie buchstäblich für ihn gemacht. Von einem schmerzlichen Verlangen erfüllt, erwiderte sie Marcus' Küsse voller Leidenschaft und vergrub die Hände in seinem Haar, während sie sehnsüchtig jenen Wonnen entgegenfieberte, die er ihr versprach.
Fraglos war es ein Fehler, wieder mit ihm zu schlafen, und dennoch wollte und konnte sie sich den Genuss nicht versagen, ihm ein letztes Mal so nahe zu sein. Sie begehrte ihn mit einer Heftigkeit, die ihr beinahe Angst machte.
Als es schon unerträglich zu werden drohte, übernahm er wieder die Kontrolle, drehte sie herum und drückte ihre Hände über ihrem Kopf auf die Matratze, während er ihre Schenkel mit seinen spreizte. Sie öffnete sich ihm prompt, und er drang tief in sie ein.
Mit pochendem Herzen blickte sie zu ihm auf. Sein wunderschönes Gesicht, das vom Feuer beschienen wurde, wirkte dunkel vor Verlangen. »Ich habe keine Willenskraft mehr, wenn ich bei dir bin«, hauchte Arabella hilflos.
»Das ist auch verdammt gut so«, konterte er heiser, »denn mir geht es in deiner Nähe genauso. «
Dann begann er, sich in ihr zu bewegen, stark und einnehmend. Er vervollständigte sie mit seiner Leidenschaft, mit seinem Begehren, und binnen weniger Momente seufzte sie. Wie jedes Mal, wenn sie mit ihm schlief, war ihr Höhepunkt überwältigend und erschütterte sie bis ins Mark. Sie schrie vor Ekstase, ihr Schoß erbebte um ihn herum, und sogleich erschauderte Marcus und stöhnte unter derselben Wucht.
Hinterher lag Arabella atemlos unter ihm, unfähig, sich zu rühren. Sie wollte, dass er ewig so in ihr blieb, dass der Hochgenuss für immer anhielt. Marcus füllte eine Leere in ihr und gab ihr das Gefühl, vollkommen lebendig zu sein.
Dennoch rollte er sich am Ende zur Seite und zog sie so an sich, dass ihr Rücken sich gegen seinen Körper schmiegte, Die Art, wie er sie in den Armen hielt, hatte etwas Besitzergreifendes, während seine Beine wunderbar mit ihren verschlungen waren. Arabella fühlte seinen Herzschlag an ihrem Rücken. Ihr eigenes Herz pochte indes immer noch wild, wenn auch nicht mehr vor Erregung, sondern wegen der chaotischen, widerstreitenden Emotionen in ihr.
Sie bekam Angst davor, wie richtig es sich anfühlte, bei Marcus zu sein, und schloss die Augen. Viel zu sehr wollte sie ihn, wollte in seiner Nähe sein. Es war nachgerade beschämend, wie glücklich sie vorhin gewesen war, ihn zu sehen. Und noch beschämender war, dass sie jetzt schon das nahende Ende ihrer Wette bedauerte.
Sie holte erschrocken Atem und erschauderte.
»Ist dir kalt? «, brach Marcus die Stille zwischen ihnen.
»Nein ... nicht mehr. «
Er streichelte ihren Arm, und seine Liebkosung war nun eher beruhigend und tröstlich als erregend. Aber diese beschützende Zärtlichkeit könnte ihr noch gefährlicher werden als seine Leidenschaft, dachte Arabella, denn sie zwang sie einzugestehen, dass er an ihr Herz rührte.
Sie musste dringend Sybil finden, überlegte sie ängstlich. Denn sie könnte Marcus nicht widerstehen, falls sie den ganzen Weg mit ihm nach Schottland reisen musste. Und sollte sie unterdessen mehr von dieser zärtlichen Vertrautheit kosten, wäre sie am Ende schutzloser und verletzlicher denn je.
Wie Arabella gehofft hatte, fuhren sie gleich bei Tagesanbruch mit der Freemantle-Kutsche weiter. Eile war geboten, denn Marcus vermutete, dass Sybil und Onslow gestern bereits weit genug gekommen waren, um dem Unwetter auszuweichen.
Umso verdrossener machte es Arabella, dass der Kutscher nur sehr langsam vorwärts kam, weil die Wege nach dem fürchterlichen Gewitter einzig aus Schlamm zu bestehen schienen. Selbst Winifreds gut gefederter Wagen vermochte nicht, die zahlreichen Schlammlöcher und tiefen Spurrinnen abzufangen. Zudem war es kühl und grau, was Arabella nicht unbedingt zuversichtlich stimmte.
Erst recht beunruhigte sie, dass Marcus kurz nach Verlassen des Gasthofes ein Paar Pistolen aus seinen Satteltaschen genommen hatte, um sie zu inspizieren.
»Marcus«, sagte sie ängstlich, »du hast doch nicht vor, dich mit Onslow zu duellieren, oder? « Ihr Vater war in einem Duell ums Leben gekommen, und ihr wurde eiskalt bei dem Gedanken, dass Marcus zu einem solch extremen Mittel greifen würde.
»Nein, ich werde ihn nicht zum Duell fordern«, erwiderte Marcus trocken. »Ein Duell würde zu viel Aufmerksamkeit erregen, und wir wollen schließlich einen Skandal verhindern, keinen verursachen. «
Arabella
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