Süßes Spiel der Sehnsucht
Schwestern nach ihrer Zofe und ließen Arabella allein, damit sie baden und sich umkleiden konnte.
Währenddessen bereitete Arabella im Geiste ihre Ansprache für Marcus vor. Trotzdem flatterten tausende Schmetterlinge in ihrem Bauch, als sie schließlich die Treppe hinunter zur Bibliothek ging.
Er saß an seinem Schreibtisch und verfasste gerade einen Brief. Als sie eintrat, legte er sofort seine Feder ab.
Lächelnd erhob er sich und kam um den Schreibtisch zu ihr herum. Arabella blieb erschrocken stehen.
»Warum bist du so nervös, meine Liebe?«, fragte er verwundert. »Ich werde dich nicht schlagen.«
»Genau genommen bin ich nicht nervös.«
»Und warum bleibst du dann an der Tür stehen, als wolltest du jeden Moment fliehen? «
»Weil ich mir selbst nicht traue, wenn ich mit dir allein bin. So, nun weißt du es. «
Wieder lächelte er und sagte leiser: »Ich habe im Moment nicht die Absicht, dich zu verführen. Vorerst haben wir etwas Wichtiges zu besprechen. Schließ bitte die Tür, damit uns niemand belauschen kann.«
Widerwillig kam sie seiner Bitte nach und trat zögernd etwas weiter ins Zimmer. »Ich vermute, du willst über deine Pläne für morgen reden. Wirst du nach London zurückkehren? «
Er neigte den Kopf zur Seite. »Warum sollte ich nach London zurückkehren? «
»Weil unsere Wette morgen abläuft. Du hattest gewettet, dass du mich überzeugen kannst, deinen Antrag anzunehmen, wenn ich dir gestatte, mir zwei Wochen lang den Hof zu machen. Diese zwei Wochen enden morgen Nachmittag. Dann werde ich meinen Teil der Wette erfüllt haben.«
Es entstand ein längeres Schweigen, ehe Marcus einen Schritt zurücktrat, sich gegen den Schreibtisch lehnte und sagte: »Komm. her, Arabella.«
»Warum?«
»Weil ich dich darum bitte.«
Unglücklich ging sie zu ihm.
Marcus sah ihr in die Augen, nahm ihre Hand und zog sie näher.
Prompt stockte Arabella der Atem, und ihr Herz begann zu rasen. Dennoch raffte sie all ihre Kraft zusammen und stemmte die Hände gegen seine Brust. »Was hast du vor, Marcus?«
»Ich erneuere meinen Antrag.«
Arabella schluckte. »Du brauchst mir keinen weiteren Antrag zu machen. Der wäre zwecklos. «
»Ich würde ihn diesmal gern neu formulieren, denn die Umstände haben sich seit meinem ersten Antrag doch gravierend verändert. «
»Nicht so gravierend, als dass meine Antwort sich von der vorherigen unterscheiden würde. «
Marcus zog eine Braue hoch. »Nein?«
Sie schaffte es, sich ihm zu entwinden, was sie selbst überraschte. »Nein«, wiederholte sie und wich zurück. Dann zwang sie sich, stehen zu bleiben und jene Worte zu sagen, die sie so sorgfältig vorbereitet hatte. »Marcus .. Ich möchte dir von Herzen für alles danken, was du für mich und meine Schwestern getan hast, und auch für Sybil. Es war sehr freundlich von dir, dich so sehr um unser Wohlergehen zu kümmern. Aber deine Vormundschaft ist fast beendet, also wirst du schon bald nicht mehr für uns verantwortlich sein.«
»Ich möchte die Verantwortung für dich nicht aufgeben.«
»Aber du musst, wenn du zu unserer Vereinbarung stehen willst.«
Er sah sie an, als suchte er nach einer Antwort. »Ah, ich werde dazu stehen, nur gibt es da ein kleines Problem.«
»Was, für ein Problem? «, fragte sie vorsichtig.
»Ich will dich immer noch heiraten, Arabella, allerdings haben sich meine Gründe geändert. Ich will keine Vernunftheirat mehr.«
»Was möchtest du dann? «
»Eine Liebesheirat«, sagte er sanft. »Ich möchte eine richtige Ehe mit dir führen ... weil ich dich liebe. «
Arabella hielt hörbar die Luft an. Bei seiner unglaublichen Erklärung hatte sie plötzlich einen Knoten im Bauch. »Du liebst mich nicht, Marcus«, hauchte sie schließlich entgeistert.
Ihre Skepsis entlockte ihm ein Grinsen. »Und ob ich das tue. Liebe ist eine vollkommen neue Erfahrung für mich, musst du wissen, weshalb ich eine Weile brauchte, bis ich begriff, was mit meinem Herzen geschah. Aber seit du mich in meinem Salon mit meinem eigenen Florett herausgefordert hast, bin ich nicht mehr derselbe.«
Als sie stumm blieb, fuhr er fort: »Ich wusste gleich, dass du mich faszinierst, dass meine Gedanken fortwährend um dich kreisen. Aber bis zu unserem ersten Kuss verstand ich nicht, warum das so ist. Jetzt weiß ich es. Du gibst mir das Gefühl, lebendig zu sein, Arabella. Und das ist für einen Mann wie mich etwas sehr Wertvolles.«
»Du ... « Arabellas Stimme klang heiser, so dass sie erst schlucken
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