Süßes Spiel der Sehnsucht
die Schmuckstücke entdeckte, runzelte er die Stirn. Arabella hatte ihm alle Kleider und allen Schmuck zurückgebracht, die er für sie gekauft hatte!
Ein gefaltetes Pergament thronte oben auf dem Stapel. Marcus riss es ungeduldig auseinander und las die Nachricht:
Mylord Danvers, Sie dürfen diese Sachen Ihrer Geliebten geben. Ich habe keinen Bedarf mehr dafür.
Ihr ältestes Mündel, Miss Loring
Verkniffenen Gesichts warf Marcus sich einen Morgenmantel über, raffte die Kleider und Juwelen zusammen und stürmte damit aus seiner Tür und den Korridor hinunter zum gegenüberliegenden Flügel, wo sich Arabellas Schlafgemach befand.
Bis jetzt war er außerordentlich geduldig gewesen. Er hatte sie mit Zärtlichkeit und Leidenschaft umworben, um sie zur Aufgabe zu zwingen.
Aber da ihn diese Strategie offensichtlich nicht weiterbrachte, waren nun drastischere Maßnahmen gefragt.
Als ihre Schlafzimmertür aufflog, saß Arabella am Frisiertisch und bürstete sich halbherzig das Haar.
Sie fühlte sich furchtbar. Als Kind hatte sie oft die Streitereien ihrer Eltern miterlebt aber mit Marcus zu streiten kam ihr beinahe noch schlimmer vor.
Den Tränen nahe, biss sie sich auf die bebende Unterlippe. Und ihr derzeitiger Gefühlstumult war nur ein weiteres Indiz dafür, dass sie bereits viel zu viel für Marcus empfand - erheblich mehr, als sie sich jemals gestattet hatte. Sie hatte vorhin gelogen, als sie behauptete, sie wäre nicht eifersüchtig auf seine hübsche Mätresse. Vielmehr war sie von Eifersucht zerfressen gewesen, was ein weiterer Beweis dafür war, dass sie schon viel zu verliebt war. Das durfte so nicht weitergehen ...
Marcus' plötzliches Hereinstürmen erschreckte sie. Sie sprang auf und drehte sich zu ihm um.
Als sie ihn dort stehen sah, dunkel und gefährlich, mit ihren wunderschönen Kleidern im Arm, schluckte Arabella. Sie hatte geahnt, dass er nicht froh sein würde, wenn sie ihm ihre neue Garderobe als symbolischen Bruch ihrer Vormund-Mündel-Beziehung zurückgab, aber sie hatte nicht erwartet, dass er sie in ihrem Schlafzimmer überfallen würde, wo sie sich gerade bereit machte, ins Bett zu gehen.
Während sie ihn wütend anstarrte, musterte er sie von oben bis unten, angefangen bei ihrem offenen Haar, über ihr langärmeliges Nachthemd bis hin zu ihren bloßen Füßen. Obwohl der weiße Batist sie vollständig verhüllte, fühlte sich Arabella schutzlos, weshalb sie eilig hinter ihrem Stuhl Zuflucht suchte, den sie als Schild benutzte.
»Marcus, was fällt dir ein, mich in meinem Gemach zu überfallen?«
»Du hast deine Garderobe verlegt, meine Liebe.«
»Nein, habe ich nicht. Ich wollte sie dir zurückgeben. «
»Nun, ich nehme sie nicht zurück. Diese Kleider und dieser Schmuck gehören dir, und du behältst sie.« Seine atemberaubenden, leuchtend blauen Augen durchbohrten sie buchstäblich, als er hereinkam und die Kleider auf ihr Bett warf.
Arabella stemmte die Hände in die Hüften und starrte ihn trotzig an. Leider wich ihr Trotz offenem Entsetzen, als er auf sie zuschritt.
»Marcus, verlass sofort mein Schlafzimmer! «
»Das habe ich vor. Und du kommst mit mir.«
Sie wollte ihm ausweichen, eilte auf die andere Seite des Bettes, aber mit drei großen Schritten war er bei ihr. Dann beugte er sich vor, fing sie mit einem Arm in den Kniekehlen ab, mit dem anderen im Rücken und hob sie einfach hoch, ohne das Geringste auf ihren entsetzten Aufschrei zu geben.
Auch ihr geflüstertes Flehen, sie herunterzulassen, ignorierte er geflissentlich. Stattdessen trug er sie den dämmrigen Korridor hinunter und an der Haupttreppe vorbei.
»Wo bringst du mich hin? «, rief sie aus, als ihr klar wurde, dass er zu dem anderen Flügel ging, in dem der Tradition gemäß der Earl of Danvers residierte.
»In mein Gemach. Ich umwerbe dich, wie wir es vereinbarten. «
»Damit erklärte ich mich gewiss nie einverstanden! «
»Du verschwendest deinen Atem unnötig, meine Liebe. Ich beabsichtige, dir zu zeigen, wie unser Ehebett sein wird. «
Diese Bemerkung versetzte ihr Herz in wildes Rasen, und Arabella strengte sich umso mehr an, sich von ihm zu befreien, aber sie schaffte es nicht, dass Marcus seinen Griff lockerte.
Wenige Momente später war er mit ihr in seinem Schlafgemach, trat die Tür mit dem nackten Fuß hinter sich zu und steuerte direkt auf das breite Bett zu, auf das er sie schlicht fallen ließ.
Mit einem empörten Laut richtete Arabella sich auf und holte mit der Hand
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