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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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»Mal ganz unabhängig von deinem Lebensmittel mit dem abgelauf e nen Verfallsdatum – wenn du willst, dass ich es dir so richtig besorge, musst du dich schon ein bisschen gedulden. Inkubi halten nicht viel von ›rein raus, aus die Maus‹. Es dauert eben seine Zeit, wenn man es richtig machen will.«
    Ich biss mir unwillkürlich auf die Lippe und flutete meinen Mund mit Schmerz und Blut. Verdammt, er hatte recht. Ich dachte immer noch wie ein Sukkubus. Weibli che Verführer hatten nur eine einzige Chance, um sich ihren Kunden zu nahem, ihnen den Sex ihres Lebens zu verschaffen und ihre Seelen in die Hölle zu transportieren. Schnell (zumindest vergleichsweise), unterhaltsam und, sofern der Kunde nicht gerade auf Mas o chismus stand, vollkommen schmerzfrei.
    Aber ein Inkubus arbeitete anders. Jeder Sukkubus, der seinen Grundkurs Verführung erfolgreich absolviert hatte, wusste das. Wie ihre weiblichen Kollegen hatten auch die männlichen Ve r führer nur einen einzigen Versuch, um einen Menschen zu ve r locken und dazu zu bringen, ihn zu küssen. Aber da endeten die Gemeinsamkeiten auch schon. Sobald eine Frau einen I n kubus freiwillig küsste, war das Spiel vorbei – sie befand sich vol l ständig in seiner Gewalt, ihr Verstand ebenso wie ihr Körper. Und sobald sie seinen Namen sagte, wenn sie unter seinem Bann stand, gehörte ihm auch ihre Seele.
    Von diesem Augenblick an erstreckte sich der Verführungspr o zess des Inkubus’ über Tage, wenn nicht gar Wochen, in denen er seiner verzückten Liebhaberin seine ungeteilte Aufmerksa m keit schenkte und sich seinen eigenen Hunger für ihren letzten intimen Höhepunkt aufsparte. Mit jeder Begegnung wurde die Sterbliche immer abhängiger von dem Dämon, bis die Betre f fende nur noch lebte, um von ihm geliebt zu werden. Und mit jeder sexuellen Annäherung beraubte er sie mehr und mehr ihrer Energie, ihrer ureigenen Lebenskraft, bis sie nur noch die leere Hülle ihres vormaligen Selbst war. Und erst dann, wenn die Sterbliche bereits am Abgrund des Todes stand, würde ihr d ä monischer Liebhaber sie aufsuchen, sie lieben und sie töten.
    Mars und Venus ä Ia Inkubus.
    Die Technik an sich machte nicht den großen Unterschied. Das Sperma eines Inkubus’ verhält sich im Körper einer sterblichen Frau wie ein Krebsgeschwür, es zerstört sie von innen heraus. Es ist schnell, effizient und unvorstellbar brutal. Der Marquis de Sade hätte seine linke Nuss dafür hergegeben, um herauszufi n den, wie er auch nur ein Zehntel der Qualen hätte hervorrufen können, die von einem Inkubus-Samen ausgelöst werden. Die männlichen Verführer betrachten ihren ausgedehnten Verfü h rungsprozess als eine Art Geschenk an ihre Kundinnen – anstatt das hochkarätige Vergnügen in unerträgl i chem Schmerz enden zu lassen, entziehen sie ihrer Kundin all ihre Lebenskraft, bis diese die Qualen der Vollziehung gar nicht mehr spürt. Längst jenseits der Fähigkeit, Schmerz zu empfi n den, stirbt die Kundin, indem der Inkubus-Saft ihren Schoß ze r frisst.
    Und dann kommt sie in die Hölle.
    Ich hatte keine Zeit für die standardmäßige Vorgehensweise der Inkubi. Aber wie ich Daun kannte, würde er darauf bestehen. Ich musste ihn daher gerade so weit verärgern, dass er tat, was ich wollte, aber nicht so sehr, dass er mir angepisst den Rücken kehrte. Eine subtile Sache. Zum Glück hatte ich mehrere tausend Jahre Erfahrung.
    »Einem so begabten Dämon wie dir sollte es nicht gelingen, mich in einer einzigen Sitzung zum Orgasmus zu bringen?« Ich l ä chelte ihn zuckersüß an. »Du wirst wohl alt.«
    Er kam immer näher an mich heran und hielt erst inne, als sein Mund nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt war. »Du hast eine echt geringe Meinung von mir. Vielleicht sollte ich dich einfach mit dieser leeren menschlichen Hülle da allein la s sen.«
    Scheiße.
    »Ah. Dieser Schmerz in deinen Augen. Steht dir wirklich gut.« Er grinste. »Na schön. Ich werde es dir in einer Sitzung besorgen. Ich werde den Anblick genießen, wenn dich die Todespein bei lebendigem Leibe verzehrt.«
    Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich. Was kü m merten mich ein paar läppische Qualen? Ich bekam schließlich, was ich wollte. Yippie yeah.
    »Glaubst du wirklich, dass er tun wird, was du von ihm ve r langst?« Die Stimme des Engels quoll über vor Unglauben. »Dass er euren Bund lösen wird, sobald ihr in der Unterwelt angekommen seid? Er ist ein Dämon, Jesse Harris. Er wird dir nicht

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