Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
Vom Netzwerk:
dann saug mir die Seele aus. »Ich sag doch, es geht mir gut.«
    »Na sicher.« Sein Lächeln nahm einen durchtriebenen Zug an. »Du hast doch schon immer gern meine Fantasien geteilt. Wie wär’s, wenn du mir hilfst, mein Rollenspiel noch etwas zu ve r feinern . Wollen doch mal sehen, wie gut ich tatsächlich bin.«
    Oh-o. »Daun …«
    »Schhh.« Er streckte die Hand aus und kratzte mir mit seinem Fingernagel über die Stirn.
    Meine Augen verdrehten sich, und ich spürte, wie ich fiel.
    Ich reiße die Augen auf und schnappe nach Luft. Zitternd setze ich mich auf und wickele mich in die Bettdecke. Erinnerungen attackieren mich wie Kamikazeflieger im Sturzflug, Bilder bli t zen auf – Schnappschüsse von Circe, die Selbstmord begehen will; von Daun, der mit mir tanzt; von einem goldenen Armband an meinem Handgelenk; von Alektos Moralpredigt zu Megs Rettung. Und von Paul, meinem Liebsten, der mir Dinge sagt, die ich nicht hören will.
    Und von Lillith, die seine Seele stiehlt.
    Einen Moment lang bin ich überzeugt, dass all das tatsächlich passiert ist, dass Paul tot ist und dass Meg irgendwo in den tiefsten Abgründen der Erde gefoltert wird. Mein Herz zieht sich in meiner Brust zu einem toten Klumpen zusammen, und ich kann plötzlich nicht mehr atmen.
    Aber dann höre ich Pauls sanftes Schnarchen, wie betrunkene Hummeln. Ich drehe mich um und, tatsächlich, er liegt neben mir, tief und fest schlafend. Im sanften Morgenlicht, das schüchtern durch die Rollos lugt, kann ich Pauls Gesicht deutlich erkennen; im Schlaf wirken seine sonst so scharf gezeichneten Züge weicher. Sein markanter Kiefer ist entspannt, seine Lippen sind leicht geöffnet und fordern geradezu zum Küssen auf.
    Ein breites Grinsen legt sich über mein Gesicht. Natürlich hegt Paul da neben mir und schläft; es ist sechs Uhr dreißig, wie mir die Uhr auf dem Nachttisch verrät. Wo sollten wir wohl sonst sein, wenn nicht im Bett?
    Es war einfach nur ein Traum. Ein blöder, beschissener Traum.
    Ich atme erleichtert aus und unterdrückte ein Kichern hinter vorgehaltener Hand. Jetzt reicht’s. Ich werde nie wieder vor dem Zubettgehen Schokolade essen. Es sei denn die Schokolade tropft von Pauls …
    »Liebling?« Pauls Stimme, schwer vom Schlaf. »Was ist pa s siert?«
    Allein seine Stimme zu hören, versetzt meinen Magen in Au f ruhr. »Nichts«, erwidere ich, während ich auf ihn draufrolle, um ihm einen sanften Ganzkörperdrücker zu verpassen. Die Bet t decke legt sich über meine Schultern wie ein Cape, und mir wird bewusst, dass ich nackt bin (keine allzu große Überraschung) und Paul ebenfalls.
    Das wiederum ist ungewöhnlich. Normalerweise schläft Paul in weißem Feinripp, sogar nach einer Runde Extremsex.
    Außerdem hat er einen Steifen. Vielleicht hat er ja gerade von mir geträumt. »Ich bin einfach nur froh, dich zu sehen«, sage ich, während ich mich an ihm reibe. »Fühlt sich an, als wärst du g e nauso froh, mich zu sehen.«
    »Mhmmm.« Er öffnet die Augen und blinzelt mich schläfrig an. Seine Lippen verziehen sich zu einem anbetungswürdigen L ä cheln. »Ich bin immer froh, dich zu sehen.«
    »Schmeichler.« Ich streichle ihm über die Wange. Die Stoppeln fühlen sich rau an unter meinen Fingern, sie kratzen in meiner Handfläche. Mein Gehirn hat noch nicht ganz begriffen, dass ich wach bin, denn es zeigt mir immer wieder dieses Bild von Paul in Lilliths Armen, von seiner Seele auf ihren Lippen.
    Hör auf damit. Es war nur ein Traum. Er ist zu Ende, vorbei.
    »Jess? Was ist los, Süße? Du siehst aus, als würdest du gleich anfangen zu weinen.«
    Ich kann die Tränen in meinen Augen spüren. Dämlicher Körper. Mensch sein ist so eine … undichte Angelegenheit. »Mir geht’s gut. Ich hab nur schlecht geträumt.«
    »Willst du drüber reden?«
    »Ich habe gedacht, ich hätte dich verloren. Völlig dämlich.« Ich lächle und zwinge die Tränen zurück, während ich mit den Fingern seinen Kiefer nachzeichne. »Aber du bist hier. Jetzt ist alles in Ordnung.«
    Irgendein Gedanke huscht durch seine Augen, zu schnell, um ihn fassen zu können. Er streicht mir meine schwarzen Locken aus den Augen, um mein Gesicht zu betrachten; ein seltsames L ä cheln umspielt seine Lippen. »Du hast mich noch nie so ang e sehen.«
    »Wie denn?«
    Seine Hand streichelt meine Wange. »Als wäre ich dein Ein und Alles.«
    »Das klingt wie Poesie. ›Als wäre ich dein Ein und All es .‹ G e fällt mir.« Mein Lächeln wird so breit, dass es mein

Weitere Kostenlose Bücher