Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer
Hand hielt, »habe ich da das Mädchen bekommen?«
Sie lachte sanft. »Die Frau.«
»Die Frau«, wiederholte ich lächelnd.
»Du hast mich vorher geweckt.«
Während mein Daumen träge Kreise in ihre Handfläche zeichnete, fragte ich: »Und was glaubst du, wie der Traum weitergeht?«
Schweigen.
»Ich bin mir nicht sicher«, sagte sie zaghaft.
»Was würdest du dir denn wünschen?«
Ihre Unterlippe zitterte. »Don … ich kann nicht.«
»Was kannst du nicht?«
»Du weißt schon, was ich meine.«
»Und warum kannst du nicht?«
»Es …« Sie stieß einen Seufzer aus und drehte den Kopf zur Seite. »Es kommt mir so vor, als würde ich ihn betrügen.«
Oh, Virginia.
»Es ist dein gutes Recht, Spaß zu haben«, sagte ich.
»Du verstehst das nicht …«
»Ich glaube schon.«
»Ich liebe ihn.«
Jezebel flüsterte: Ich liebe ihn, Daun.
»Dein Herz gehört ihm«, sagte ich – entweder zu Jezebel oder zu Virginia. Es spielte keine Rolle. »Aber heute Abend, in diesem Augenblick, könnte dein Körper doch mir gehören, oder nicht?«
»Don …«
Das Flehen in ihrer Stimme ließ mich alle Gedanken an Jezebel verdrängen. Heute Abend ging es nicht um sie. Heute Abend ging es nur um die Frau, die hier vor mir lag, hier auf diesem Bett. »Hab keine Angst, Virginia. Ich will nur, dass du dich wohlfühlst. Ich möchte dich massieren«, sagte ich, »aber nicht nur deinen Rücken.«
Ihr Gesicht war genauso ausdruckslos wie die starren Mienen der Opfer des Begehrers.
»Du brauchst nur Nein zu sagen«, versicherte ich ihr, »dann werde ich dich nicht anrühren.«
Ich hörte, wie ihr das Herz in der Brust flatterte, schnell wie der Flügelschlag eines Kolibris. Ich roch ihre Angst, ihre Schuldgefühle. Ihre Leidenschaft. »Ich weiß nicht …«
»Du wirst entscheiden, Virginia.« Ich erhöhte den Druck meines Daumens in ihrer Handfläche – ein klein wenig – und ließ die Kreise etwas größer werden. »Ich werde dich berühren, werde deinen ganzen Körper mit Berührungen übersäen, und wenn du willst, dass ich aufhöre, dann höre ich auf.«
Sie schluckte schwer, ohne etwas zu erwidern. Wie sehr wünschte ich mir, ihren Hals zu küssen, ihren Puls unter meinen Lippen zu spüren …
Aber es ging nicht darum, was ich wollte. Ich musste sie davon überzeugen, dass es in Ordnung war, sich gut zu fühlen. Dass es in Ordnung war zu leben, während ihr Mann tot war.
Dass es in Ordnung war, zu begehren und begehrt zu werden.
»Virginia? Erlaubst du mir, dich zu verwöhnen? Erlaubst du mir, dir etwas Gutes zu tun?«
»Ich … ich glaube, ich kann es nicht tun … du weißt schon. Mit dir.«
»Das musst du auch nicht«, sagte ich sanft, bestimmt. »Das will ich überhaupt nicht. Heute Abend geht es nur um dich. Ich will keine Gegenleistung. Außer deinen zufriedenen Lauten, wenn ich dich verwöhne. Das ist alles.«
Und das meinte ich absolut ernst. Ich wollte nicht, dass sie mich küsste und damit meinen dämonischen Charme freisetzte, der ihr alle Hemmungen nehmen würde. Ich wollte, dass sie die Kontrolle behielt, dass sie an ihre Grenzen ging, weil sie es so wollte.
Dass sie zum Höhepunkt kam, weil sie mir vertraute, und nicht, weil ich sie mit meiner Magie verführte.
In ihren Augen funkelten Tränen, und ihre Lippen bebten. Aber sie sagte nicht Nein.
»Virginia«, fragte ich mit sanfter Stimme, »darf ich dich berühren?«
Sie kniff die Augen zu, und Tränen quollen zwischen ihren Lidern hervor. Ich streckte die Hand aus und wischte ihre Angst und ihren Kummer hinweg.
Mit flüsternder Stimme fragte sie: »Du wirst ganz bestimmt aufhören? Wenn ich dich darum bitte, dann wirst du aufhören?«
»Ich verspreche es.«
Sie atmete zitternd ein und erwiderte: »Ja.«
Ja.
Für einen Augenblick, der sich wie eine Ewigkeit anfühlte, betrachtete ich Virginia nur: wie ihr Körper auf der Tagesdecke ruhte, wie sich ihre Brust beim Atmen hob und senkte – so nervös, so schreckhaft. Ihr Cocktailkleid zeichnete ihre Konturen nach – Schwarz auf Schwarz, in der Dunkelheit des Raumes. Ich ließ meinen Blick über ihren Körper wandern, von den Rundungen ihrer Schultern zu den vollen Hügeln ihrer Brüste, von der molligen Form ihrer Arme zu der weichen Wölbung ihres Bauches und weiter über ihre ausladend breiten Hüften, den Winkel ihrer stabilen Schenkel, die konische Form ihrer Beine, den schillernden Glanz ihrer Strumpfhose bis hin zu ihren Fußgelenken. Die zierlichen Spitzen ihrer Füße steckten noch
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