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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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niemanden.«
    Virginia erstarrte an meiner Seite. »Warum willst du mir nicht davon erzählen?«
    Ich dachte an das durchtriebene Funkeln in Jezebels Augen, wenn sie an etwas ganz besonders Sündhaftes dachte.
    »Es gibt nichts zu erzählen«, betonte ich, angestrengt bemüht, meinen eigenen Worten Glauben zu schenken. Dämonen scherten sich nicht um andere. Jezebel konnte meinetwegen mit ihrer Sahneschnitte verrotten.
    Jezebels samtiges Lachen, das mich durchdringt, mich drängt, mich aussaugt, bis ich völlig ausgetrocknet bin, und das süßeste Getränk der ganzen Welt befindet sich direkt vor mir, prickelt zwischen ihren Lippen …
    Meine Hand ballte sich zur Faust. Sie bedeutete mir nichts. Nichts.
    »Don.«
    Jezebels rauchige Stimme in meinem Kopf, ein kokettes Schnurren, als sie meinen Namen sagt.
    Jezebels sterbliche Doppelgängerin stieß einen Seufzer aus, leise und traurig, ein Geräusch wie von gebrochenem Schilf, das vom grausamen Wind geschüttelt wird. »Entweder du hast mich die ganze Zeit belogen oder du belügst mich jetzt.«
    Was?
    »Dämonen lügen« , sage ich zu Jezebel. Und sie sagt, ich solle mich ins Knie ficken.
    Auf dem Bett fing Virginia erneut an zu weinen.
    Ich verjagte Jezebel aus meiner Vorstellung und berührte Virginias Rücken. Ich sagte ihren Namen, sagte, dass es mir leidtue. Was, wusste ich selbst nicht so genau. Es spielte auch keine Rolle – wenn sie nur aufhören würde zu weinen, dann könnte ich ihr helfen.
    Ich könnte ihren Körper zum Jubeln bringen.
    Mit tränenschwerem Atem sagte sie: »Ich glaube, du solltest jetzt gehen.«
    Nein.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Doch, ich glaube, das tust du.« Ihre Stimme war starr vor Kummer.
    »Virginia …«
    Eingerollt wie ein Fötus flüsterte sie: »Bitte, Don. Lass mich allein.«
    Jezebel, die ihre Arme um den Körper schlingt, als wäre ihr kalt. »Verschwinde, Daun. Lass mich allein. «
    Wieder wurde ich von glühender Wut durchbohrt, aufgespießt. Ich nahm meine Hand von ihrer Wirbelsäule, damit ich sie ihr nicht brach. »Virginia.« Ein Knurren, ein Flehen.
    »Bitte geh.«
    Ich stürmte blindlings aus dem Zimmer, aus dem Haus, mitgerissen von einer Welle von Emotionen.
    Dämonen fühlen nicht.
    Ich konnte nicht atmen.
    Dämonen müssen nicht atmen.
    Meine Brust war zu eng; irgendetwas Schwarzes, Feuchtes legte sich um mein Herz und drückte zu.
    Ich brannte – brannte bei lebendigem Leib.
    Mein Gesicht verzog sich zu einer wütenden Grimasse, während ich meine Macht heraufbeschwor, um mich von Wilton, New York, loszureißen. Ich sagte ihren Namen – den Namen derjenigen, die mich verführt und von mir Besitz ergriffen hatte; die mich einfach nicht losließ; die mir geben würde, was ich brauchte, und zwar sofort. Und – bei allem, was mir unheilig war – ich würde mich durch nichts und niemanden aufhalten lassen, bis ich nicht ihre Seele um den kleinen Finger gewickelt hatte.
    Jezebel.
    Ich komme.

Kapitel 17
Entblößt
    Ich stolzierte ins Spice, als würde mir der Laden und jeder darin gehören. Und im Grunde kam das der Wahrheit ziemlich nahe.
    Einer der Rausschmeißer versuchte mich aufzuhalten, aber ich bezwang ihn mit einem Blick, der Gefahr verströmte wie ein leckes Atomkraftwerk. Grinsend zeigte ich ihm meine Fangzähne, indem ich meine wahre Gestalt für einen kurzen Moment aufblitzen ließ. Ein Geruch von verrottenden Pampelmusen und Pisse stieg mir in die Nase. Heftig schwitzend hob der Rausschmeißer die Hände, wich zurück. Und rannte, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Ich atmete seine Panik, genoss den Zitrusgeruch und das beißende Aroma von Ammoniak. Niemand würde mich davon abhalten, eine gewisse Tänzerin zu sehen und meine bösen Spielchen mit ihr zu treiben. Sie schreien zu hören. Ob vor Qual oder vor Ekstase, das würde sich noch herausstellen. Ich war nicht wählerisch.
    Ich bin hier, Jezzie. Und ich bin hungrig.
    Der Hauptbereich des Clubs war nur spärlich besucht: kurz vor Mitternacht an einem Montagabend. Eine Handvoll Flachbildschirme an den Wänden übertrugen ein Football-Spiel, und obwohl einige der Gäste hinsahen, war klar, dass an diesem Ort nur eine einzige Sportart wirklich der Unterhaltung diente. Ein Laut entrang sich meiner Kehle – ein Schnurren oder ein Knurren –, als ich mit geschärften Sinnen den Club durchquerte. Ich schmeckte den Dunst, der in der Luft hing, unterschied die Gerüche von Rauch und Alkohol und Schweiß, konzentrierte mich auf das Aroma von Sex, das

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