Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer
Ekstase verlockst und seine Seele nach unten beförderst. Du musst nichts weiter tun, als dich gehen zu lassen. Du wirst es garantiert genießen, wenn du es nur zulässt.
Ich lächelte, als ich mich an das Gefühl ihrer Titte in meinem Mund erinnerte – an ihren harten Nippel, der sich wie eine Perle durch die weiße Seide ihres Kleids gedrängt hatte, wie ein himmlisches Juwel – und an ihren Geruch nach Blumen und Gewürzen und einem Schuss Pfefferminz, als ich die empfindliche Stelle an ihrem Hals erforschte, bei der sie sich völlig vergaß …
… Und mit einem Mal wandelte sich die Erinnerung: Ich saugte an Virginias Titte, liebkoste ihre wundervolle Brust, während meine Lippen und meine Zunge ihre harte Knospe umschlossen; sie stieß ein zuckersüßes ahhh aus, während ich von ihr trank und in ihrem Geruch nach Jasmin und Schokolade, Brombeeren und Moschus schwelgte.
Shit.
Ich schüttelte den Kopf und kippte mir den kümmerlichen Rest meines Drinks hinunter. Ich knallte das Glas auf den Tisch. Stand auf.
Der Engel an der Bar bemerkte mich. Sie schien meine menschliche Verkleidung aus der Oper wiederzuerkennen, oder meine wahre Gestalt schimmerte ein wenig durch: Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, vielleicht auch vor Angst, ehe sich eine kühle Maske über ihre Züge breitete – ihr Blick eisig, ihre Lippen eine schmale Linie. Sie grüßte mich mit einem winzigen Nicken. Ihre verächtlich gerümpfte Nase ließ mich grinsen.
Sie hatte mich vermisst. So viel stand fest.
Ich ging zu ihr hinüber und legte die eine Hand auf die Theke, die andere auf die Rückenlehne ihres Hockers, drang bewusst in ihren Intimbereich ein. »He, Federweißchen. Kommst du öfter hierher?«
»Nein, mein Lord. Das ist erst mein zweiter Besuch.«
Mein Grinsen dehnte sich. »Du solltest sagen: ›Sooft ich kann.‹ So begrüßen sich die Verführer untereinander. Zumindest gelegentlich.«
»Vielen Dank, Lord.«
»Gern geschehen.«
Ihre Augen verengten sich. »Ihr wollt irgendetwas.«
»Bin ich so leicht zu durchschauen?«
»Ihr habt nicht versucht, mich zu begrapschen, und Ihr teilt mir nützliche Informationen mit. Ja, mein Lord, Ihr seid so leicht zu durchschauen.«
Ich lehnte mich vor, bis mein Mund nur noch einen Hauch von ihrem entfernt war. »Du meinst wohl eher, ich habe noch nicht versucht, dich zu begrapschen?«
Sie schluckte, und ich genoss den Anblick ihres Halses – ihr langer Nacken war einfach zum Küssen, zum Lecken …
… Und plötzlich gleitet meine Zunge über Virginias Nacken, zeichnet den Ansatz ihres Halses nach; ihre Hände greifen in mein Haar und zerren daran.
Scheiße.
Ich kniff die Augen zu, aber ich konnte Virginias großen smaragdgrünen Augen nicht entkommen: Sie sind dunkel und voller Verwunderung, Vergnügen und Verlangen, während sie leise lacht und sagt: »Du bist wirklich ein Magier.«
»Mein Lord?«
Ich bin dein Lord, Virginia. Du hast mich geküsst, und nun kannst du mir nicht mehr widerstehen; du hast mich geküsst, und nun kannst du nicht mehr aufhören, an mich zu denken. Du hast mich geküsst und mir dein Leben anvertraut.
Warum bin ich dann derjenige, der nicht aufhören kann, an dich zu denken?
»Mein Lord, geht es Euch gut?«
Die Stimme des Engels schwebte in der Luft wie eine Rettungsleine. Ich griff danach, zog mich daran hoch, raus aus dem Mahlstrom meiner Gedanken. Ich konzentrierte mich auf das Gesicht des Cherubs, auf ihre großen blauen Augen, die vor Besorgnis schimmerten und Erinnerungen an den Himmel widerspiegelten.
»Es ging mir schon besser«, erwiderte ich mit rauer Stimme.
»Was stimmt denn nicht?«
Ihre Frage war so absurd, dass ich laut auflachte; ich ließ das Geräusch ungehemmt aus mir heraussprudeln, bis ich vornübergebeugt stand und prustete. Nach einer Weile ebbte das Lachen ab, und ich schüttelte grinsend den Kopf. »Ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll.«
»Ich würde vorschlagen, am Anfang.«
»Das war vor meiner Zeit.«
Belustigung funkelte in ihren Augen, aber sie sagte nichts, sondern wartete nur ab. Mir wurde bewusst, wie grundverschieden wir waren; sie saß auf ihrem Barhocker, die Beine übereinandergeschlagen, die Hände gefaltet, als wäre es ihr lieb und recht, bis zum Tag des Jüngsten Gerichts dort zu sitzen. Während wir Höllengeschöpfe es gewohnt waren, zu warten, hatten die Himmelsgeschöpfe wahre Geduld. Bis zum heutigen Tag hatte ich den Unterschied nie wirklich zur Kenntnis genommen.
Ich
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