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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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abgeschlossen hatte, warst du so dreist, den Jungen als dein Eigen zu markieren. Und er hat deinen Anspruch akzeptiert, daher konnte ich nichts dagegen tun. Du hast ihn mir gestohlen. «
    Uuuups.
    »Es war nicht gegen dich persönlich gerichtet«, erwiderte ich. Während ich die Hände von mir streckte und einen flehenden Tonfall anschlug, versuchte ich Virginia erneut mit meiner Magie zu drängen. »Das Talent des Jungen war zu wertvoll, um ihn dem Neid seines Vaters zu opfern.«
    »Du hast ja keine Ahnung von Neid!« Ihre Hand zitterte, entweder aufgrund epileptischer Zuckungen oder vor schierer Wut – während ich auf Ersteres hoffte, war ich mir sicher, dass es Letzteres war –, und die gezahnte Klinge ihres Messers bohrte sich in Virginias Hals. »Ruf deine Magie zurück, Inkubus, sofort! Es sei denn, du willst, dass ich ihr einen zweiten Mund verpasse!«
    Scheiße.
    Erneut zog ich meine Macht zurück. Mein Gesicht war eine Maske der Gleichgültigkeit, aber meine Gedanken überschlugen sich in dem Versuch, meine Möglichkeiten zu analysieren – die wenigen Möglichkeiten, die mir noch blieben. Ich musste dringend etwas tun, musste die Neiderin irgendwie von Virginia abbringen. Aber, mochten mich die himmlischen Heerscharen holen, ich hatte keinen Schimmer, was ich tun sollte. Wenn ich meine Macht benutzte, würde Eris zuschlagen. Und wenn ich einfach nur tatenlos dastand, würde Eris ebenfalls zuschlagen. Sie lauerte wie eine Kobra, ihre Klinge so tödlich wie Schlangengift. Virginias glasige Augen starrten mich an, als hätte ich sie missbraucht.
    Und das hatte ich, oder? Ich hatte ihr Vertrauen missbraucht. Ich war ein Dämon. Was verstand ich schon von Vertrauen, von Loyalität?
    Aber ich verstand immerhin etwas von Schmeicheleien.
    »Du hast recht«, sagte ich mit sanfter Stimme. »Ich habe keinerlei Ahnung von Neid.«
    Eris’ Augen verengten sich zu Schlitzen. »Du gibst es zu?«
    »Natürlich. Wie könnte ich auch nur im Ansatz versuchen, die Sünde zu verstehen, die dir so vertraut ist?« Gemach, gemach. Schmeichle ihr, ja, aber sei kein Schleimer. Verführe sie mit Worten, deute ihr an, was ihr miteinander tun könntet. Sie musste nur ihr Messer sinken lassen, dann würde ich ihr zeigen, was ich mit meinem Körper alles anstellen konnte. »Ich kenne nichts als Lust.«
    »Ja«, zischte sie. Die Klinge funkelte.
    »Aber sind unsere Sünden wirklich so verschieden? Wie du selbst sagtest, Prinzessin, Lust ist im Grunde nichts anderes als der Neid auf die sexuelle Leistungsfähigkeit eines anderen.«
    »Und du hast erwidert, Neid sei die Lust nach allem, was einem nicht gehört.«
    Die Hände ausgestreckt, beschwörend, appellierte ich an ihre Eitelkeit. »Vielleicht sind unsere Sünden einander ähnlicher, als wir es uns eingestehen.«
    Ihre Hand ließ ein wenig locker, und für einen Moment dachte ich, es würde funktionieren. Doch dann lachte Eris, und ich wusste, Virginia war eine tote Frau.
    »Das hier«, sagte sie. »Das ist genau das, worauf ich all die Jahre gewartet habe. Ich habe endlich etwas gefunden, das dir wichtiger ist als dein Schwanz, das dir wirklich etwas bedeutet. Das du mehr begehrst als irgendetwas sonst. Du hast mich bestohlen, Schwerenöter. Und nun werde ich dich bestehlen.«
    Mein Verstand drehte sich im Kreis. »Warum denn stehlen, Prinzessin?«, fragte ich. »Ich werde dir etwas kaufen. Ich kenne da ein fantastisches Schuhgeschäft. Du liebst doch sicher Schuhe, oder? Natürlich tust du das, du bist schließlich eine Frau. Lass uns zusammen shoppen gehen. Ich kaufe dir was Nettes.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Ach, wirklich?«
    »Alles, was du willst.«
    »Wie aufmerksam von dir, Daunuan. Was ich will, ist das Leben dieser Frau.« Sie grinste, und ich spürte, wie ihre Magie aufbrandete. »Und deshalb werde ich es mir jetzt nehmen.«
     
    Es stank nach faulem Löwenzahn und verbranntem Kaffee, als sich Eris’ Macht über Virginia ergoss und an ihr hängen blieb wie gefrierendes Wasser.
    »Virginia«, sagte Eris mit ekelhaft süßer Stimme. Sie hob die Klinge ein wenig höher und bohrte sie in Virginias zarte Haut, bis ein Blutstropfen hervorquoll und langsam nach unten rann. »Er hat dich angelogen, Virginia.«
    Unter dem Bann der dämonischen Magie blieb Virginia absolut stumm.
    »Er wird dich verlassen. Genauso wie dein Mann dich verlassen hat.«
    »Nein«, flüsterte Virginia. Sie durchbohrte mich mit ihrem Blick, wie Eris’ Klinge ihre Haut durchbohrte, und ebenso

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