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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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meiner Vorstellung verbannte. Zum Teufel noch mal, jetzt hör endlich auf, an sie zu denken. Sie hat ihre Wahl getroffen. Konzentrier dich lieber auf deine Auserwählte.
    Ja, sieh sie dir an: ihren Begleiterinnen stets einen Schritt hinterher, ihr Lächeln immer ein wenig zu spät, um spontan zu sein – sieh, wie sie die Arme verschränkt, die Beine übereinanderschlägt, wie ihre Schultern leicht hängen; alles an ihr signalisiert: »bleibt alle weg«, und das, obwohl sie mit ihren Freundinnen ausgeht und vorgibt, sich zu amüsieren.
    Warum so widersprüchliche Signale, Puppe?
    Ich blendete die Geräusche und Gerüche aus, die von den übrigen Menschen in der rauchfreien Raucherlounge ausgingen, und konzentrierte mich auf den Tisch meiner Zielperson, aufmerksam lauschend, die Ohren erfüllt von der lebhaften Unterhaltung innerhalb der kleinen Gruppe. Die echte Blondine hielt gerade einen leidenschaftlichen Vortrag: »… der beste Film, den ich je gesehen habe.«
    Die falsche Blondine schnalzte mit der Zunge. »Jetzt krieg dich mal wieder ein, Ter. Der einzige Grund, weshalb du den Film gut findest, ist der, dass Matt Damon mitspielt. Du würdest sogar den langweiligsten Film aller Zeiten gut finden, wenn er darin vorkäme.«
    »Wenn Matt darin vorkäme, wäre er nicht mehr langweilig.«
    »Klar, aber nur weil du viel zu sehr damit beschäftigt wärst, Matt anzuschmachten, um dem Film irgendwelche Beachtung zu schenken!« Dieser geistreiche Kommentar stammte von der glatthaarigen Brünetten.
    Blondie wandte sich an meine Auserwählte. »Unterstütz du mich doch mal, Vee. Bin ich wirklich so verblendet, wenn es um Matt Damon geht, oder bin ich nicht vielmehr eine reife Erwachsene, die einfach nur einen großartigen Schauspieler bewundert?«
    »›Bewundert‹?«, kicherte die falsche Blondine. »Das ist wohl ein anderer Ausdruck für ›anschmachten und Kinder von ihm haben wollen‹, wie?«
    Meine Auserwählte – Vee? – räusperte sich und lächelte (allerdings so verkrampft, als würde ihr allein schon die Bewegung Schmerzen bereiten). »Matt Damon ist schon ein toller Schauspieler.«
    Blondie grinste triumphierend.
    Dann fügte Vee hinzu: »Aber du weißt genauso gut wie ich, sollte Matt Damon je auch nur ein Wort mit dir wechseln, würdest du einen Hormonschock erleiden. Oder auf der Stelle tot umfallen.«
    Die anderen Frauen verfielen in schallendes Gelächter, und meine Zielperson nippte bedächtig an ihrem Getränk. Eine scharfe Zunge, gemildert durch Humor. Ich lächelte, während ich mir vorstellte, wie sich diese Zunge mit meiner duellierte. Würde meine Auserwählte wohl im Bett den Ton angeben, die Stellung bestimmen und die Regeln vorschreiben? Oder würde sie sich eher fügsam zeigen? Brauchte sie vielleicht nur jemanden, der sie bezähmen konnte? War mir alles recht. Mein Schwanz pulsierte jetzt schon vor Verlangen nach ihr. Vor Hunger.
    »Aufgeflogen«, sagte die Falsche. »Terri, du bist so was von aufgeflogen!«
    Die Brünette sagte: »Weißt du was, Virginia, jeder, der Terri offen die Wahrheit ins Gesicht sagt, hat offiziell meinen Segen. Du solltest öfters was mit uns unternehmen.«
    Aha. Nicht Vee. Virginia. Mein Lächeln weitete sich zu einem Grinsen. War sie vielleicht wie Gloriana, die vermeintlich »jungfräuliche Königin«, die behauptete zu sehen und zu schweigen? Oder eher launisch und aufbrausend wie die lebensmüde Autorin der Bloomsbury Group? Oder vielleicht irgendwas dazwischen – voll stiller Leidenschaft. Völlig egal. Was auch immer sie bisher gewesen war, ab sofort war sie nichts anderes als meine Zielperson. Meine Auserwählte. Mein Trittbrett zur Position des Ersten Prinzeps. Mein.
    Virginia.
    Ich ließ mir ihren Namen auf der Zunge zergehen.
    Die Blondine am Tisch lachte. »Bitte, ich bin echt froh, dass ich Vee endlich mal vor die Tür locken konnte.« Sie hob ihr Glas. »Süße, du bist lange genug einsam gewesen.«
    Meine Zielperson lächelte starr und gezwungen und schwieg, während sie erneut an ihrem Getränk nippte.
    So kühl, Virginia. So distanziert. Aber ich habe genau das Richtige, um deine Kälte zu durchdringen, Puppe, genau hier, in meiner Hose. Ich werde dich zum Schmelzen bringen, dich so heiß machen, dass du überkochst …
    Ich entdeckte eine gestresste Kellnerin, die gerade ihre Runde drehte. Ich befahl meiner Latte, sich ein wenig zu entspannen, und winkte die Bedienung heran. Sie kam zu mir geschlendert, ein überladenes Tablett mit leeren Gläsern

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