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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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herauszufinden, an welchem Haken du anbeißt. Was regt deine Fantasie an, Virginia? Bringt dich der Anblick meines Körpers zum Rasen? Wenn dich mein Blick wie ein Laser durchdringt, voll glühender Absicht, kann er deine Zurückhaltung verbrennen? Oder magst du eher das zarte Gefühl, wenn meine Hand die deine berührt?
    Jede Sterbliche hat ihren Haken, Virginia. Was ist deiner?
    »Ich hoffe, du stehst auf Sex on the Beach«, sagte ich zur Begrüßung.
    Sie spähte zu mir hoch, schüttelte sich die Haare aus dem Gesicht. Ihre Augen sendeten Signale der Unsicherheit; ihr Lächeln war gezwungen und fragil und so verdammt köstlich anzusehen, dass ich ihre Lippen auf der Stelle vernaschen wollte.
    »Danke«, sagte sie, die Höflichkeit in Person. »Ich fühle mich geschmeichelt. Aber ich habe kein Interesse.«
    Aha, die Unnahbare. Ich ließ mein Lächeln etwas sanfter wirken, legte ein Lachen in meine Stimme. »An dem Drink oder an der Aktivität?«
    »Weder noch.«
    »Aber du hast den Drink immerhin angenommen.«
    Sie seufzte erneut, diesmal eindeutig frustriert. »Die Kellnerin war schneller wieder verschwunden, als ich hätte ›Nein‹ sagen können.« Ihre Stimme klang unendlich geduldig. »Also, ganz ehrlich, danke, aber danke nein.«
    »Du hast nicht gerade versucht, sie zurückzuhalten.«
    Ihr Lächeln entglitt ihr. »Hör zu, du scheinst wirklich ein netter Kerl zu sein.«
    Ha. Ihre Intuition lag voll daneben. »Aber?«
    »Aber der einzige Grund, weshalb ich heute Abend hier bin, ist der, dass ich meiner Freundin einen Gefallen tun wollte. Ich habe nicht vor, mit irgendjemandem etwas anzufangen. Also, vielen Dank für den Drink, aber ich habe echt kein Interesse.«
    Ich setzte mich rittlings auf den Stuhl neben ihr, die Arme über der Rückenlehne verschränkt, sodass mein Mantel offen fiel. Die Position war gut dazu geeignet, sich die ausgeprägten Muskeln unter meinem Hemd vorzustellen. Nur leider begegnete Virginia nicht einmal meinem Blick, geschweige denn, dass sie meinen Oberkörper in Augenschein nahm. Stattdessen spielte sie mit ihrem Getränk – demselben Drink, an dem sie bereits genippt hatte, bevor ich ihr einen neuen bestellt hatte; sie ließ die Eiswürfel beinahe brutal im Glas kreisen.
    »Ich glaube schon, dass du interessiert bist«, sagte ich lächelnd. »Mehr, als du denkst.«
    Sie hörte auf, mit ihrem Glas herumzuspielen. Immer noch ohne meinem Blick zu begegnen, erwiderte sie: »Und ich glaube, dass du mich kein bisschen kennst.«
    Ups. Schadensbegrenzung. Lächeln, volle Kraft voraus. »Aber das würde ich gern.«
    Damit erreichte ich, dass sie mich zumindest ansah. Ihre grünen Augen leuchteten vor Emotionen, die ich nicht einordnen konnte. Warum mussten die Menschen nur immer alles mit ihren dämlichen Gefühlen verkomplizieren?
    Sie fragte: »Warum? Nur weil ich hier in einer Bar sitze, heißt das gleich, dass ich ein sexuelles Abenteuer suche?«
    »Nein. Aber einen Drink nicht abzulehnen heißt, dass du zumindest irgendetwas suchst.«
    Sie schob mir das volle Glas hin. »Hier. Zufrieden?«
    Ganz und gar nicht. Ich wusste immer noch nicht, mit welchem Haken ich sie mir angeln konnte. »Ach, komm schon, Puppe. Nicht so voreilig.«
    »Voreilig? Voreilig wäre es, wenn ich sagen würde ›verschwinde‹. Das habe ich bis jetzt noch nicht getan.«
    »Noch nicht?«
    »Ich gebe mir Mühe, höflich zu sein.«
    »Ja, das merke ich.« Ich beugte mich zu ihr vor, drang in ihren Privatbereich ein, bis mein Mund nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. »Ich habe beobachtet, wie du krampfhaft versuchst, ein bisschen Spaß zu haben. Wie du vorgibst, dich zu amüsieren.«
    Virginia wandte sich von mir ab, doch zuvor entdeckte ich einen Ausdruck von Empörung in ihrem Blick. Ihr schienen meine Worte nicht zu gefallen. Die wenigsten Menschen waren scharf darauf, die Wahrheit zu hören.
    Sie drehte sich zur Wand und sagte: »Es wird Zeit, dass du verschwindest.«
    »Ach, Virginia, ich habe doch noch nicht mal richtig angefangen. Darf ich nicht wenigstens einen ordentlichen Anmachspruch loswerden, bevor du mir das Herz brichst?«
    Schweigen. Dann: »Woher kennst du meinen Namen?«
    »Ich höre zu. Ich sehe hin.« Mein Lächeln unterstrich meine guten Absichten.
    »Na klasse. Du bist also ein Stalker.«
    »Keineswegs. Ich bin nichts als ein kleiner geiler Teufel.«
    Sie warf mir einen Seitenblick zu. »Wie bitte?«
    »Ein ganz gewöhnlicher Dämon der Liebe.« Obwohl ich es eigentlich nicht

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