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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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durfte, benutzte ich meine Macht ein wenig – gerade genug, um ihre Knie zu lockern und ihre Verkrampftheit ein wenig zu lösen. Doch anstatt eines ohhhhs oder einem Öffnen ihrer Lippen oder auch nur ihrer Augen sah sie mich noch kühler an als zuvor.
    Scheiße, stimmt ja – Menschen, die für den Himmel bestimmt waren, reagierten nicht auf die Magie von Höllenwesen. Solange Virginia mich nicht aus freien Stücken küsste und somit meinen dämonischen Charme freisetzte, war sie gegen meinen Einfluss absolut immun.
    Und wenn schon. Ich machte diesen Job schließlich schon seit wer weiß wie vielen Jahren. Mit Menschen zu flirten war genauso einfach, wie eine ausgehungerte Hure flachzulegen. Wer brauchte schon Magie, wenn er den Job wirklich draufhatte? »Na komm schon, Puppe. Lass uns ein bisschen quatschen. Mal sehen, ob es zwischen uns klick macht.« Ich klopfte mir auf den Oberschenkel. »Warum setzt du dich nicht einfach auf meinen Schoß und probierst aus, ob etwas für dich dabei herausspringt?«
    »Gibt es tatsächlich Frauen, bei denen diese Masche zieht? Oder hast du bisher nur Erfahrungen mit Frauen aus Plastik gesammelt?«
    »Küss mich«, schnurrte ich, »und ich zeig dir, was du in deinem spießigen Leben bislang verpasst hast.«
    Ihr Kiefer spannte sich, und sie wandte sich erneut ab. »Glaub mir, du bist garantiert nicht der, auf den ich warte.« Sie sackte in sich zusammen – ihre Schultern sanken herab, ihr Kopf fiel nach vorn, ihre Haare hingen schlaff herunter. »Du hast nichts mit ihm gemein. Lass mich in Ruhe. Bitte.«
    Nichts mit ihrem idealen Liebhaber gemein? Ich fühlte mich irgendwie beleidigt. »Puppe, du bist so was von eiskalt, dass jeder Gletscher neidisch wäre.«
    Sie erstarrte. Dann drehte sie sich um, sehr langsam, ein glückseliges Lächeln auf ihrem küssenswerten Gesicht. Hatte sie etwa auf meine kleine Stichelei angebissen? Das kam mir irgendwie falsch vor, aber einem geschenkten Gaul sah selbst ich nicht ins Maul. Ich erwiderte ihr Lächeln, zwinkerte ihr zu. Virginia griff nach dem Drink, den ich ihr bestellt hatte, erhob das Glas zum Toast – und kippte mir den Inhalt ins Gesicht.
    »Hiermit habe ich deinen Drink offiziell abgelehnt«, sagte sie mit honigsüßer Stimme.
     
    Das hätte eindeutig besser laufen können.
    Draußen vor der Bar befreite ich mich von der triefenden Schweinerei; mit dem richtigen Maß an Hitzeaura hatte ich das bisschen Alkohol schnell verdampft. Nur gegen den Geruch war ich leider machtlos – ich erstickte in Cranberrys, Grapefruits, Likör und Wodka. Zum Teufel noch mal, ich stank wie eine Teenagerin im Frühjahrscamp. Nur leider ohne den Sex. Und das alles dank meiner Auserwählten, die tatsächlich den Nerv gehabt hatte, mir ihren Drink ins Gesicht zu schütten. Die mich nicht einmal ansatzweise attraktiv fand. Die mir allen Ernstes vorwarf, ich hätte nicht das Geringste mit ihrem Traumtypen gemein.
    Zum Teufel noch mal, was für eine Frau! Ich konnte es gar nicht erwarten, ihre Seele endlich zu kosten.
    Trotz des penetranten Fruchtsaftgestanks breitete sich ein Grinsen über mein Gesicht, während ich meine physische Gestalt zu einem nächtlichen Schatten verblassen ließ. Unsichtbar und nach Alkohol stinkend, wartete ich auf meine Lady. Ich reckte meine Macht und witterte meine Markierung auf ihr. Spürte, wie sie mit jemandem sprach, der ihr vertraut war – eine gute Freundin. Hörte, wie sie sagte …
    »… er war ein Arschloch. Er hat’s nicht besser verdient.«
    »Gott, Vee, da zeigt dir ein Typ Interesse, und was machst du? Du verpasst ihm eine Bierdusche.«
    »Es war ein Sex on the Beach.«
    »Schätzchen, man kann bessere Dinge mit einem Sex on the Beach machen, als ihn einem Typen über den Kopf zu schütten. Vor allem, wenn es sich um so einen heißen Typen handelt wie den.«
    Ein Hauch von Frustration, dann erwiderte Virginia: »Ich geh jetzt nach Hause. Wir sprechen uns morgen.«
    »Ach, Vee, jetzt sei doch nicht so.«
    »Hör mal, ich weiß echt zu schätzen, was du da für mich tust, aber jetzt wird es Zeit für mich zu gehen.«
    »Warum? Damit du weiter Trübsal blasen kannst?«
    Eine gedehnte Stille voller Spannung und Bitterkeit. »Lass das Thema, Terri.«
    Nein, Terri. Vertiefe das Thema.
    Ich ließ kurz von Virginia ab, um meine Macht über ihre Freundin strömen zu lassen und sie zu ermutigen, ihre Hemmungen abzulegen. Gut so, Terri. Spüre, wie der Alkohol dich durchflutet, dich entspannt, deine Zunge lockert, dich

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