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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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sagte ich.
    Jezebel lächelte unschuldig. »Ein bisschen Kitzeln vor dem Fummeln. Du bist dran. Versuchs mal auf subtile Art und Weise.«
    Subtil? Wo blieb denn da der Spaß?
    Nach und nach gerieten immer mehr Menschen unter den Einfluss von Jezebels Macht; die Lobpreisungen des Herrn und die Versprechung der Reinwaschung von ihren Sünden wurden von Kichern, Glucksen und Prusten überlagert.
    Ihr Anführer schlug mit der Hand auf sein Pult und verkündete der Gemeinde, ihre Freude sei eine Manifestation von »heiligem Lachen«, der sie sich nicht widersetzen sollten. »Sie wird durch euch hindurchfließen wie ein Strom von Elektrizität. Und wenn ihr sie fühlt, lasst sie fließen! Gebt euch ganz dieser Macht hin! Lasst euch von seiner Macht erfüllen, erregen.«
    Wie hätte ich eine solche Einladung ausschlagen können? Ich breitete meine Arme aus und drängte.
    Die Menschen, die von meiner Macht berührt wurden, erzitterten und seufzten: ahhhh. Über manche glitt sie spurlos hinweg; dies waren die wahrhaft guten Menschen, die für den Himmel bestimmt waren – diejenigen, die nicht einmal von den Verheißungen der Lust gelockt werden konnten. O Elend! Diese frigiden Sterblichen sahen zu, wie ihre Brüder und Schwestern den Freuden des Fleisches erlagen; und sie legten die Hand auf den Mund und rissen ihre Augen auf, während sie das körperliche Vergnügen betrachteten, das ihnen selbst versagt blieb. Arme Narren. Blieb nur zu hoffen, dass ihre angeborene Leidenschaft die Eisschicht um ihr Herz irgendwann zum Schmelzen bringen würde. Damit sie einst auf den Scheiterhaufen des Herzlands tanzen würden. Doch fürs Erste beobachteten sie nur, flüsterten. Und die Saat der Versuchung wurde gesät.
    Doch diejenigen, die auch nur eine Spur von Bösartigkeit in sich trugen, spürten meine Berührungen, meine Liebkosungen. Sie warfen den Kopf in den Nacken und schrien vor Vergnügen – ihr Jubeln und Rufen klang wie Musik. Sie wankten und stolperten und hicksten und kicherten, berauscht von der Macht der Leidenschaft. Sie sanken zu Boden, zuckten mit Hüften und Beinen, trieben es mit Liebhabern, die nur sie selbst sehen und fühlen konnten; sie sprangen auf und tanzten in hemmungsloser Hingabe. Mit jedem ekstatischen Seufzer, jedem leidenschaftlichen Keuchen, das der Freude Ausdruck verlieh, die ich ihnen zuteilwerden ließ, kostete ich ihren Geschmack – ein winziges Lecken, ein Knabbern an ihren Seelen.
    Mmm. Sie schmeckten einfach köstlich. Fantastisch. Orgasmisch.
    »Typisch Mann«, sagte Jezebel. »Erst betrunken machen und dann an die Wäsche gehen.«
    »Was, ich? Würde ich so etwas je tun?«
    »Ich sagte subtil. Sieh sie dir an. Die sind stockbesoffen.«
    »Berauscht vom Heiligen Geist.«
    »He, ihr beiden.«
    Wir drehten uns um und standen dem Magus gegenüber, der uns mit seinem gesunden Auge voll selbstgerechtem Zorn und heiligem Groll anstierte. Er hatte den Finger auf uns gerichtet und brüllte: »Wer seid ihr, dass ihr es wagt, dieses Gotteshaus zu betreten?«
    Scheiße. Ich hasste Magier.
    Jezebel trat vor, setzte einen zarten Fuß vor den anderen, während ihre behandschuhten Hände die üppigen Kurven ihres Oberkörpers und ihrer Hüften umspielten. »Ich? Ich bin nur eine unbedeutende Isebel, die sich die Errettung jener Seelen ansehen will. Rettest du sie wirklich, Prediger?«
    Ich unterdrückte ein Lachen. Oh Verdammnis, wie sehr ich sie verehrte …
    »Hier ist kein Platz für euch, Dämonenbrut!« Der Magus geriet fast nicht ins Stammeln. Wenn es mir nicht völlig gleichgültig gewesen wäre, hätte er sich damit meinen Respekt verdient. »Hebt euch von dannen!«
    »Aber, Prediger«, sagte ich, »deine Gemeinde braucht dich. Sieh sie dir an: arme verlorene Lämmer, die darauf warten, dass ihr Hirte sie heimführt. Es gibt so vieles, das diesen armen Lämmern zustoßen könnte. So vieles, das sie vom rechten Weg abbringen könnte, Prediger.« Ich schenkte ihm ein unendlich breites Grinsen, ließ meine Fangzähne einen Moment lang aufblitzen.
    Der Magus erzitterte, aber seine Füße schienen fest am Boden verhaftet. Entweder war er besonders tollkühn oder vor Angst erstarrt. Mir war beides recht. »Weiche von mir, Satan!«
    »Mit dem haben wir nichts zu tun«, sagte ich. »Und wenn ich das hier richtig sehe, stehst du ebenfalls alleine da, Prediger. Es gibt hier nur dich und uns beide.«
    Ich sprach die Wahrheit (was eigentlich nicht meine Art war): Kein einziger dieser Menschen war an seine

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