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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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niemandem.«
    »Natürlich nicht.« Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, ehe sie erneut einen Ausdruck von Gleichgültigkeit annahm.
    Ich hatte wohl einen Nerv getroffen. Nicht mein Problem. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Bühne. »Du kannst es mir glauben oder nicht, Lady Missgunst. Es ist mir egal.«
    Sie schwieg, aber ich spürte, wie ihr Blick über mein Gesicht wanderte. Und wenn schon; ich war nicht zu ihrem Vergnügen hier, sondern zu meinem. Auf der Bühne lockte Don Giovanni die bäuerliche Braut Zerlina von ihrem Bräutigam fort, indem er ihr Vergnügen und Reichtum versprach, wenn sie ihn in ihr Bett ließe. Gierig, wie sie war, dachte sie ernsthaft über das Angebot nach, während sich seine Arme bereits um ihre Taille schlossen. Die Stimme des Baritons war vortrefflich; die Musik erhaben. Mozart hatte instinktiv verstanden, dass man jemanden nur verführen konnte, wenn man seine intimsten Wünsche kannte, ja, seine tiefsten Leidenschaften noch bewusster wahrnahm als derjenige selbst. Was für ein genialer Mensch, dieser Mozart. Andererseits hatte er auch einen hervorragenden Lehrer gehabt. Während ich lächelnd an ein längst vergangenes Venedig dachte, beobachtete ich, wie der Don seinen Charme versprühte und Zerlina dazu verleitete, ihm zu folgen. Sie erlag seinen süßen Lügen und ergriff seine Hand. Eine weitere Kerbe im Gürtel des Don Giovanni.
    Durch den Applaus hindurch zischte Eris: »Warum bist du hier, Inkubus?«
    Hartnäckig, wie? »Um zu genießen und zu entspannen«, erwiderte ich. Keine Lüge, aber auch nicht die volle Wahrheit. Meine Antwort würde ihre Neugier nur weiter anstacheln.
    »Sag bloß. Das Böse gönnt sich also eine Auszeit, wie?« Sie kicherte – ein Geräusch, das inmitten der lebhaften Violinen unterging. »Vermutlich die ersten Anzeichen der Apokalypse.«
    Ich lächelte sie an. »Und was ist mit dir, Lady Missgunst? Ich hätte dich nicht gerade als Musikliebhaberin eingestuft. Was treibt dich in die Oper?«
    »Die Zweitbesetzung«, sagte sie und deutete auf die Bühne. »Sie sehnt sich danach, die Zerlina in der Samstagabendvorstellung zu geben anstatt in der Sonntagsmatinee.«
    »Sie wird ihre Chance bekommen, wenn sie sich in Geduld übt.«
    Eris lächelte starr. »Geduld mag eine Tugend sein, Lord Lüstling, aber als Laster taugt sie nicht. Mit Warten erreicht man höchstens, dass einem eine gute Gelegenheit durch die Lappen geht.«
    »Du klingst wie jemand, der selbst Ablehnung erfahren hat.«
    »Ablehnung? Keineswegs. Unrecht, ja. Doch niemals Ablehnung.« Ihr Lächeln wurde hart, und in ihren Augen funkelte etwas, das an Schadenfreude grenzte. »Und jedes Unrecht wird irgendwann gesühnt werden.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Erfordert das nicht ebenfalls Geduld?«
    Sie lachte lautlos, sodass ihr das Tuch von den Schultern glitt. »Du hast mich doch wohl nicht beim Lügen erwischt, Daunuan? Was soll ich bloß tun?«
    »Denk darüber nach, während wir uns den Rest des Aktes ansehen. Donna Elvira versucht gerade die anderen davon zu überzeugen, diesem Don Giovanni nicht zu trauen, weil er angeblich ein Schuft ist.«
    »Das ist er ja auch«, murmelte Eris, während sie mir einen durchtriebenen Blick zuwarf.
    Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich geglaubt, sie würde mit mir flirten.
    Sie lehnte sich zurück, um zu sehen, wie Don Giovanni sich aus Donna Elviras Anschuldigungen herausredete. Aber der Don redete zu viel, und eine der paar Tausend Frauen, denen er unrecht getan hatte, erkannte die Stimme des Mannes wieder, der ihren Vater ermordet und versucht hatte, sie zu vergewaltigen.
    Eris lehnte sich erneut zu mir herüber und drängte ihre üppigen Brüste gegen meinen Arm. Ich hielt den Atem an, während mein donnernder Herzschlag das Orchester übertönte. Heilige Scheiße, die Prinzessin des Neids wollte, dass ich sie begrapschte.
    Sie flüsterte mir ins Ohr: »Kennst du diese Oper gut?«
    »Es ist meine Lieblingsoper«, erwiderte ich matt, während ich mühsam die Tatsache ignorierte, dass mein Schwanz kurz davor war, meinen Hosenstall zu sprengen. »Von meinem Lieblingskomponisten.«
    »Aha? Und wie gut kennst du Mozart?«
    Ihr Atem roch nach verbranntem Kaffee und frisch gemähtem Löwenzahn. Ich atmete tief ein, saugte ihr Aroma in mich auf.
    »Ich kenne seine Musik«, sagte ich, während ich meinen Arm bewegte, sodass er langsam gegen ihren Busen rieb. Oh, wie ihre Titten meine Haut streiften … Ermuntert von ihrem

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