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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Pause traten Eris und ich in den Hof des Theaters und beobachteten, wie sich das Mondlicht auf dem künstlichen Wasserfall brach. Die Nacht schmeichelte der Prinzessin – sie ließ ihr Haar weicher erscheinen, wie fließendes Gold, und die Seide ihres Kleides schimmern, als wäre ihre Gestalt in flüssigen Schatten gehüllt. Außerdem verwandelte das nächtliche Licht ihr scharlachrotes Lächeln von einer offenen Wunde in einen sinnlichen Mund, der einen Anflug von Heiterkeit zeigte und geradezu zum Küssen aufforderte. Die Sterblichen machten einen weiten Bogen um uns; Eris hatte anscheinend ihre dämonische Verpisst-euch-Aura eingeschaltet. War mir recht. Wir machten uns einen Spaß daraus, über die umstehenden Menschen zu urteilen und sie zur Hölle zu verdammen.
    »Der da ist hochmütig«, sagte sie, während sie mit ihrem spitzen bernsteinfarbenen Fingernagel auf ihn zeigte.
    Ich sah mir den Menschen an – ein typischer Silicon-Valley-Magnat, der sein schwer verdientes Geld stolz unters Volk brachte. Sein Smoking war exquisit. Was auch sonst. »Passt. Und die da an seinem Arm? Habgierig.«
    »Keine Frage«, sagte Eris. »Sie fickt ihn zwar geradezu ins Knie, aber in ihren Augen leuchten Dollarzeichen.«
    »Und ich dachte, das wären farbige Kontaktlinsen.«
    Wir lachten miteinander. Erstaunlich, wie harmonisch sich Bitterkeit und Begehren ineinanderfügten, wie mühelos sie eine verführerische Melodie bildeten.
    »Die Menschen mischen sich so leicht«, sagte sie, während sie ihre Finger zwischen meine schob. »Wie ein fleischlicher Cocktail.« Ihre Haut war kühl, und dennoch spürte ich die Hitze, die im Innern ihrer Gestalt pulsierte. Sie konnte sich zwar in menschliche Absichten hüllen, um in den irdischen Sphären zu wandeln, aber sie konnte ihr wahres Ich nicht vollständig verbergen. Nicht vor mir. Eris war ein Geschöpf der Hölle, und sie brannte ebenso heftig und leidenschaftlich wie jedes der alten Höllenwesen.
    »Sie mischen sich nicht immer so mühelos«, sagte ich, während ich ihre Hand drückte. »Sie haben auch so ihre Probleme. Rassismus zum Beispiel.«
    Während unsere Finger ineinander verschlungen blieben, zog sie ihre Handfläche von meiner weg, um mit der Spitze ihres Fingernagels komplizierte Muster in meine Hand zu zeichnen, die eindeutige Signale an meinen Schwanz sendeten. Träge lächelnd blickte sie zwischen ihren Wimpern hindurch zu mir auf. »Warum sollten die Menschen in dieser Hinsicht anders sein als wir Dämonen?«
    »Das sind sie auch nicht«, erwiderte ich, während ich verzweifelt zu ignorieren versuchte, wie sehr mein Blut kochte, wie sich meine Muskeln anspannten, wie alles in mir danach schrie, sie auf der Stelle zu nehmen, gleich hier vor dem Wasserfall, sie zu vögeln, bis sie meinen Namen schrie. »Aber unsere Animositäten sind deutlich älter.«
    »Animositäten.« Sie lachte, während sie ihre Hüfte gegen meine drängte und meine Erektion streifte. »Oh ja, ich kann sie deutlich spüren.«
    Ich beugte mich vor, um meine Lippen auf ihren Scheitel zu drücken. Ihr Haar schmeckte nach Whiskey. »Natürlich darf man dabei die Leidenschaft nicht vergessen. Leidenschaft sorgt immer für eine gute Mischung.«
    »Wenn auch nur kurzfristig.«
    Ich lächelte in ihr Haar hinein. »Das stimmt.«
    »Leidenschaft ist vergänglich«, sagte sie, während ihre Hand über meinen Schenkel fuhr. »Aber Hass? Hass brennt heißer …« Ihre Finger glitten über meinen Schritt. »… und länger.«
    »Und heftiger«, sagte ich. »Über welchen Hass reden wir hier eigentlich? Dämonischen? Oder menschlichen?«
    »Na, über unseren natürlich. Menschliche Emotionen flackern auf und ersterben; sie sind nichtig, verglichen mit jenen Gefühlen, die über Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg anwachsen.«
    »Gefühle, Lady Missgunst? Wir?« Ich lachte, während ich genauso leicht über ihr Haar strich wie sie über meinen Schritt. »Wir fühlen nicht wie sie.«
    »Ach nein? Dann fühlst du das hier also nicht?« Sie bewegte ihre Finger und …
    Wa- ooow .
    Ich schluckte und kämpfte verzweifelt gegen den reißenden Strom der Leidenschaft, der mich in die Tiefe zog. »Was willst du, Eris?«
    »Wollen? Ich?« Sie lachte lautlos, während ihre Hände nach oben wanderten und sich flach auf meine Brust legten. Ich schloss sie in die Arme, genoss das Gefühl ihres weichen, vollen Rückens. »Was ich will, spielt keine Rolle. Die Dinge haben sich geändert.«
    »Welche Dinge, Prinzessin?«
    Sie

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