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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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dem Rauchen aufhören.«
    »Danke.« Sie lächelte erneut, zwar immer noch nervös, aber ihr Sinn für Humor kam allmählich zum Vorschein. »Sie sind wirklich eine große Hilfe.«
    »Ich geb mir Mühe.«
    »Zeit, Verstärkung zu rufen.« Sie schnappte sich ihre Tasche vom Boden und kramte darin herum. Dann zog sie ein schlankes Handy hervor. Klappte es auf. Drückte eine Taste. Verzog das Gesicht. »Verdammt, kein Empfang. Haben Sie ein Handy?«
    Ich schüttelte den Kopf. Auf ihren erstaunten Blick hin ergänzte ich: »Ich hab’s versehentlich zu Hause liegen lassen.«
    Sie blinzelte, dann schenkte sie mir ein bedauerndes Lächeln. »Wissen Sie, das mit der ›großen Hilfe‹ werde ich noch mal überdenken.«
    »Wenn wir hier rauskommen, werde ich es wiedergutmachen.« Und wie!
    »Oh, gut.« Sie tippte weiter auf ihrem Handy herum, seufzte. »Ich bin offen für Vorschläge.«
    »Okay«, sagte ich, während ich meine Stimme auf das richtige Maß von »ruhig, aber bestimmt« einstellte, ohne dabei in den Bereich der Arroganz abzudriften. Sie sollte hier die Entscheidungen treffen, auch wenn ihr das nicht bewusst war. Ich hatte nicht vor, den Superhelden zu geben, nur um hinterher festzustellen, dass sie Helden für unnahbar hielt. »Okay. Wie gesagt, Brian wird sicher jeden Moment zurückkommen. Und bis dahin …«
    Ich ließ meinen Satz unvollendet und studierte die Schalttafel. Die Tasten für die einzelnen Stockwerke waren mit erhabenen Zahlen und Buchstaben beschriftet, die auf der gegenüberliegenden Seite durch Blindenschrift ergänzt wurden. Dann gab es weitere Tasten für ÖFFNEN und SCHLIESSEN sowie einen STOPP-Schalter, für den man einen Schlüssel benötigte. Und einen ALARM-Knopf, für den man keinen Schlüssel benötigte.
    Ich warf einen Blick über die Schulter und schenkte Virginia ein breites Grinsen. »Bereit für ein bisschen Krach?«
    Sie lächelte finster, nickte.
    Ich legte den Schalter um. Eine Glocke schrillte grell und durchdringend in dem kleinen Raum. Mir machte der Lärm nichts aus; nachdem ich mir jahrtausendelang das Geschrei der Verdammten angehört hatte, die von Dämonen gequält wurden, nahm ich den Alarm des Aufzugs kaum wahr – ein lästiges Brummen, kaum mehr als das Hintergrundrauschen einer großen Metropole, ein Alarm in irgendeiner Seitenstraße, ein weiterer unbedeutender Zwischenfall. Aber für einen Menschen musste dieser gellende Klang in unmittelbarer Nähe überaus unangenehm sein; ich verzog daher das Gesicht und biss die Zähne aufeinander.
    Dann warf ich einen verstohlenen Blick auf Virginia. Sie starrte auf ihre Füße. Ihre schwarzen Locken fielen ihr ins Gesicht, aber ich konnte genug sehen, um ihren angespannten Gesichtsausdruck zu bemerken. Laute Geräusche waren anscheinend kein Antörner für meine Lady. Rockkonzerte schieden also schon mal aus.
    Zwei Minuten später drang ein Rauschen aus dem Lautsprecher, das beim Lärm des Alarms kaum zu hören war. Eine tiefe Männerstimme brüllte: »Geht’s Ihnen gut da drinnen?«
    Ich schaltete den Alarm ab und drückte den Knopf der Gegensprechanlage: »Nicht wirklich. Wir stecken hier seit circa zehn Minuten fest.«
    »Tut mir echt leid, Leute. Ich ruf sofort den Notdienst an.«
    »Wie bitte? Können Sie nicht einfach irgendeinen Schalter umlegen und das Ding wieder in Gang bringen?«, fragte Virginia.
    »Tut mir leid. Die Jungs vom Notdienst sind bestimmt in fünf Minuten hier. Die sind echt zuverlässig. Haltet durch, okay?«
    »Als hätten wir eine andere Wahl«, murmelte Virginia.
    Ich hustete in meine Hand, um mein Lächeln zu verbergen.
    Wir warteten. Eine Minute verstrich. Virginia fing an, mit dem Fuß zu wippen und regelmäßig auf die Uhr zu schauen. Ich hielt meine Hände in den Taschen vergraben und warf Virginia verstohlene Blicke zu. Das Ende ihres roten Schals hatte sich eng an ihre Brust gekuschelt und verhöhnte mich, indem es ihren Hügel sanft liebkoste.
    »Könnte schlimmer sein«, sagte ich, um die Anspannung ein wenig zu lockern. Als sie zu mir aufblickte, lächelte ich sie unschuldig an. »Sie könnten Musik im Aufzug haben.«
    Virginia lachte, dann räusperte sie sich und bereitete dem Anfall von Heiterkeit ein Ende. Ach, Puppe, verwehr dir doch nicht die Freude über die Absurdität des Ganzen. Aber ehe ich einen Kommentar dazu abgeben konnte, spuckte die Sprechanlage ein Krächzen aus.
    »Ich habe gerade mit den Jungs vom Notdienst gesprochen«, sagte Brian. »Die brauchen so circa dreißig

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