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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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als wäre Callistus meine Aufmerksamkeit nicht wert. »Ich koste die Verführung eben voll aus.«
    »Entschuldige dich nicht bei mir. Ich bin lediglich der Bote.« Seine rot geränderten Augen sahen mich spöttisch an, aber hinter seiner Belustigung entdeckte ich einen Funken Zorn.
    Du spielst wohl nicht gerne den Laufburschen, wie? »Nebenjob? Oder ist das deine neue Berufung?«
    »Wir alle müssen uns an Neuerungen gewöhnen.« Er entblößte seine Zähne in einem finsteren Grinsen. »Du zum Beispiel wirst dem Chef erklären müssen, warum du nicht erledigst, was er dir aufgetragen hat, Prinz Daunuan.«
    Eisige Finger berührten mein Herz, drückten zu. War meine Zeit bereits abgelaufen? Nein, unmöglich. Nicht jetzt, da ich so kurz vorm Ziel stand. Nicht ohne jede Warnung von Pan. Für Dämonen galten Regeln, sogar für Dämonenkönige. Solange ich nicht meinerseits eine Regel brach, mussten sie sich an die Etikette halten. Das hatte Pan selbst gesagt, als er mir meine neue Rolle erklärt hatte.
    Ich behielt meinen neutralen Ton bei, als ich erwiderte: »Wenn Pan mich herbeizitieren wollte, würde er sich nicht die Mühe machen, dich zu schicken.«
    »Das werde ich ihm sagen müssen.«
    Posierte Callistus nur? Er mochte Pans Nummer zwei sein, aber er besaß sicher nicht das Vertrauen des Königs. Ich war bereit, mein Leben darauf zu verwetten. »Mach das«, sagte ich und stellte Cal auf die Probe. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und setzte hinzu: »Ich warte so lange.«
    Angespanntes Schweigen. Ich spürte, wie Cal seine Macht anzapfte, sie in seinen Körper strömen ließ, sogar auf die Gefahr hin, seinem menschlichen Wirt zu schaden. Sterbliche Körper waren nicht dazu geschaffen, infernalische Magie zu kanalisieren – und ich meine nicht belanglose Illusionen, sondern wahre Magie, welche die menschliche Realität mit höllischer Wucht zertrümmern und ihre Welt entzweireißen konnte. Menschen, die sich an jene Art von Magie heranwagten, zerschmolzen in der Regel.
    Ich kniff die Augen zusammen und zischte: »Hier, Callistus? In dieser Gestalt? Du leidest entweder an übermäßigem Selbstbewusstsein oder an übermäßiger Dummheit. Selbst wenn du gewinnst, wird dich der Papierkram für Jahrzehnte aus dem Verkehr ziehen. Nicht gerade geziemend für einen Prinzen, oder?«
    Seine menschlichen Augen musterten mich einen Moment, dann spürte ich, wie seine Macht verebbte. »Es ist ebenso wenig geziemend für einen Prinzen, sich aus einer Herausforderung herauszureden.«
    »Ich wurde nicht offiziell herausgefordert. Und ich bin kein Prinz. Noch nicht.«
    »Richtig.« Er rollte das Wort. »Du bist ein Prinzeps. Wir sind einander ebenbürtig, Daun.«
    »Wir mögen vieles sein. Aber garantiert nicht ›ebenbürtig‹.«
    Erneut herrschte angespannte Stille, während wir einander tief in die Augen starrten. Schließlich sagte er: »Der Chef wird langsam ungeduldig. Er hegt bereits Zweifel daran, ob du wirklich das Zeug hast, seine Nummer eins zu werden.« Er grinste zustimmend.
    »Mit den Guten muss man sich eben Zeit lassen«, sagte ich mit einem erzwungenen Lächeln. »Ich beeinflusse bereits ihr Handeln.«
    »Ach ja?« Er zog eine Augenbraue hoch. »Macht sie etwa für dich die Beine breit?«
    »Ich habe beispielsweise erreicht, dass sie zu spät zum Gottesdienst kommt.«
    Sein Lächeln weitete sich zu einem hungrigen Grinsen. »Wirklich beeindruckend, Daunuan. Der Prinz der Verführer, auf Augenhöhe mit einem menschlichen Telefonverkäufer.«
    Arschloch. »Du hast also eine Botschaft für mich?«
    Er lächelte verächtlich. »Wenn du die Seele deines braven Mädchens nicht in den nächsten zwei Tagen einkassierst, dann bist du in den Augen des Chefs gescheitert. Und du weißt, was das bedeutet.«
    Aber klar doch: sofortiger Tod.
    »Daher lautet die Botschaft: zwei Tage, Daunuan. Aber«, Cal lachte in sich hinein, »lass dir ruhig Zeit.« Er tippte sich an den Hut und verließ seinen menschlichen Wirt in einer Schwefelwolke. Der Zuhälter schwankte, drehte sich um und kotzte auf die Kirchenstufen.
    Ich kannte dieses Gefühl. In zwei Tagen war Stichtag. Betonung auf der ersten Silbe.
    Wichtiger noch: In acht Stunden gab es Essen. Und dazu Virginia. Allein der Gedanke an sie brachte mich zum Lächeln.
    Reichlich Zeit, um mir ein Auto zu »leihen«, zum nächsten Einkaufszentrum zu fahren und einen Chocolatier davon zu überzeugen, mir die größte Pralinenschachtel im ganzen Laden auszuhändigen.
    Man kann

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