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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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ihrem Lachen zu lauschen.
    Ich war es, der diese Wirkung auf sie ausübte. Ich brachte sie dazu, ihr leeres Leben, ihren nagenden Verlust zu vergessen.
    Und allein der Klang ihrer Stimme brachte mich zum Lächeln. Das hier war die Frau, die hinter der kühlen Fassade steckte, die Frau, die vernachlässigt worden war, als ihr Mann krank wurde und starb. Das hier war die wahre Virginia, voller Freude und mit einer Spur von Keckheit. Das hier war die Frau, die mein Herz schneller schlagen ließ und der ich ein Gefühl der Lust bescheren wollte, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte.
    Die Frau, die mich zum Lächeln brachte, wie es nur ein anderes Wesen konnte.
    Meine Virginia.
    Nur allzu bald sagte sie: »Oh je, wo ist die Zeit geblieben? Ich muss wirklich los, sonst komme ich zu spät zum Gottesdienst.«
    Nun, wenn es darauf hinauslief, hatte ich gute Arbeit geleistet. »Ich würde dich gern wiedersehen.«
    Eine halbe Ewigkeit lang drang nur Rauschen durch die Leitung. Mist, hatte ich sie etwa zu sehr gedrängt? Komm schon, Puppe. Du weißt, dass du mich wiedersehen willst. Und ich will dich sehen. Alles von dir. Vielleicht bedeckt von deinem roten Schal, aber nichts anderem …
    »Hast du heute Abend schon was vor?« Ihre Stimme überschlug sich geradezu, so hastig drängten die Worte über ihre Lippen.
    Ich fühlte, wie sich ein fettes Grinsen über mein Gesicht breitete, spürte, wie sich etwas in meiner Brust löste, und fragte: »Heute? Nein, nichts Besonderes.«
    »Und … würdest du vielleicht gern vorbeikommen?« Eine Pause, dann hastig: »Es sei denn, das ist dir zu weit, ich bin schließlich hier oben in Wilton und du wohnst in der Nähe von Albany, das sind rund fünfzig Minuten Fahrt, wenn man gut durchkommt …«
    »Stopp«, sagte ich lachend. »Zu spät, mir das Ganze wieder auszureden. Ich komme.«
    »Wirklich, du musst nicht …«
    »Ich will aber. Sag mir einfach, wann.«
    »Ähm … ich mache uns was zu essen.« Das klang so, als wäre es ein Rettungsring, an den sie sich klammern konnte: Abendessen war eine sichere Sache.
    Ich sah sie vor mir, wie sie das Essen für sich und Terri zubereitete – sie hatte so gelassen, so entspannt gewirkt. »Hört sich gut an.«
    »Also, willst du vielleicht so gegen fünf kommen? Oder ist dir das zu früh?«
    »Perfekt.« Mir fiel ein, dass ich ihre Adresse eigentlich nicht wissen konnte, daher fragte ich, wo sie wohnte. Sie verriet es mir, und ich tat so, als würde ich mir die Adresse notieren. »Was soll ich mitbringen?«
    »Nur dich selbst.«
    »Mm-hmm«, widersprach ich ihr. »Ich muss irgendwas mitbringen. Und ich kenne dich nicht gut genug, um zu wissen, was du gern magst.« Was dich antörnt. Was dich dahinschmelzen lässt.
    »Also …« Sie lachte und sagte: »Mit Schokolade kann man eigentlich nie was falsch machen.«
    »Schokolade«, wiederholte ich, während ich mir vorstellte, wie ich die dickflüssige Masse über ihre Brüste tropfen ließ und mein Gesicht zwischen ihnen vergrub, um die Süßigkeit aufzulecken und von ihren Nippeln zu saugen … Ich rückte meine Hose zurecht und sagte: »Ist notiert. Sonst noch was?«
    »Nein, wirklich nicht«, sagte sie ein wenig verlegen. »Mach dir bitte keine Umstände.«
    »Das sind keine Umstände.«
    »Na gut. Also dann, bis heute Abend.« Das klang so, als könnte sie es selbst kaum glauben, dass sie sich gerade verabredet hatte.
    »Ich freu mich drauf.« Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr. »Bis später.«
    Ich legte auf und hatte gerade einen leichten Schwefelgeruch und den Gestank einer in Parfum ertränkten Katze wahrgenommen, als mir eine Stimme ins Ohr zischte: »Du sollst sie flachlegen, nicht Süßholz raspeln.«
    Während ich das Handy zuschnappen ließ, drehte ich mich langsam um und schenkte Callistus ein aufgesetztes Lächeln. Er hatte von einem männlichen Körper Besitz ergriffen – dem lila Samt-Outfit und den zwanzig Pfund Goldschmuck an Hals und Fingern nach zu urteilen, entweder ein Zuhälter oder ein Blender –, aber unsere telepathische Verbindung verriet mir, dass es sich um ihn handelte, zusätzlich zu seinem verräterischen Geruch. Ganz gleich, von welchem Menschen Cal Besitz ergriff, seine wahre Natur überschattete stets seine Züge, funkelte in seinen Augen. Nach all der Zeit war ich mir immer noch nicht sicher, ob dies ein Zeichen von Schwäche war oder eher ein Ausdruck von Eitelkeit, der an Arroganz grenzte.
    Lässig schob ich das Telefon in meine Gesäßtasche und tat so,

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