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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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endgültig darüber entscheiden konnte, wie wir weiter vorgehen sollten, war er verschwunden.»
    Tony fühlte sich auf verraten, einsam, hilflos. «Verdammt! Und die Aktion in New York? Was sollte das?»
    Natalia hob beschwichtigend die Hand und fuhr fort. «Wir hatten keine Zeit uns mit dir zu unterhalten. Julie war bereits tot, andere schwebten in höchster Gefahr. Also mussten wir an Carls Hinweise gelangen ohne den Umweg über ein langes umständliches Gespräch mit dir. Hättest du dich geweigert, uns die Informationen zu geben, hätten wir erst einen Durchsuchungsbefehl organisieren müssen. Dazu hatten wir keine Zeit. Deswegen haben wir die Aufnahmen der Videokameras in deinem Wohnhaus verschwinden lassen, dein Handy angezapft, eine eigene Limousine geschickt, dich kurzzeitig in’s Reich der Träume geschickt und deine Wohnung auf den Kopf gestellt. Nicht die feine englische Art, ich weiß. Tut mir leid, aber ich hatte auch meine Weisungen. Jetzt stehe ich alleine da. Isoliert. Kein Verbindungsoffizier weit und breit in Sicht. Kein Ansatz, den ich verfolgen könnte. Nur Sackgassen. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich ebenfalls auf der Abschussliste stehe.»
    Natalia zeigte einen kurzen Anflug von Bestürzung, setzte aber sofort wieder ihre professionelle kühle Maske auf. Nichts desto trotz verfehlte der kurze Anflug von Menschlichkeit seine Wirkung auf Tony nicht.
    Hat diese eiskalte Bundesagentin gerade signalisiert, dass sie nicht weiter weiß? Dass sie Angst hat? Und sich ausgerechnet mir anvertraut, einem Finanzexperten ohne Ahnung von Ermittlungsmethoden oder wie man mit einer simplen Pistole umgeht?
    Tony fühlte sich seltsam berührt. Ihr Verhalten weckte einen Ur-Instinkt in ihm. Er beugte sich vor, hielt ihre Hände und versuchte, sie zu beruhigen.
    «Wir werden dich beschützen, soweit, wie es in unserer Macht steht. Das verspreche ich dir. Ich denke, du solltest mit Havering sprechen in den nächsten Tagen. Er ist FBI-Agent und teilt dein Schicksal. Die Frage ist, ob sein Befehlshaber vom DEA für seine Sondermission auch in die Sache verstrickt ist. Sein Auftraggeber, Walter Benjamin, ist inzwischen verhaftet worden. Er ist ein hohes Tier beim DEA. Könnte ein Täuschungsmanöver sein, falls er zu den Bösen gehört. Oder Benjamin ist einer der Guten und der Auftrag mit der Untersuchung der Affäre Heaven’s Gate wurde ihm zum Verhängnis.»
    Natalia seufzte. «Wer weiß! Sag mal, wie war das genau mit den Hinweisen die Carl dir geschickt hat? Bist du ganz sicher dass sie auch wirklich von ihm stammen?»
    Tony räusperte sich, und beschloss, die Karten auf den Tisch zu legen.
    «Nun ja, da besteht überhaupt kein Zweifel. Carl ließ mir sein Aston Martin-Modellauto zukommen. Er besaß ihn, seit er 12 war. Im Wagen versteckt war ein winziger weißer USB-Stick, und ein Zettel. Auf dem Stück Papier standen zwei Begriffe: Dark Alliance und Heaven’s Gate . Ich habe ausführlich im Web recherchiert, bin aber nicht schlüssig geworden aus dem Ganzen. Das Buch Dark Alliance habe ich gelesen, üble Geschichte.»
    «Ja, ich weiß. Kenne ich. Und sonst hast du nichts gefunden, was uns weiterbringen könnte? Hatte dein Bruder einen Twitter Account? Facebook?»
    «Ja, hab ich alles überprüft. Als Journalist war er gut vernetzt, aber kurz vor seinem Untertauchen hat er sämtliche Profile gelöscht. Als ob er sich von der Welt verabschiedet hätte. Aber mein Bruder ist nicht der Typ, der einfach sang- und klanglos verschwindet.»
    «Hast du auf Twitter nach den Begriffen gesucht, die dein Bruder dir geschickt hat? Vielleicht hat er einen anderen Account eröffnet und sendet vage Hinweise unter einem Decknamen, ohne jemandem zu folgen. So würde ich das jedenfalls tun.»
    «Wow! Daran hab ich gar nicht gedacht. Lass uns das kurz checken! Wir haben noch zehn Minuten, dann müssen wir los.»
    Tony sprang auf und zerrte sein Tablet, welches kaum dicker war als sein kleiner Finger, aus dem schwarzen Reisekoffer hervor. Er setzte sich auf das Bett und fingerte auf dem Screen herum.
    «Twitter.com – eher dot.komm-schon! Verdammt. Es ist immer das Gleiche. Kaum sind die ersten Freunde in unserem Heimatland wach, halbiert sich die Leistung der Site. Argh!» Tony ballte seine rechte Hand zu einer Faust. Natalia erhob sich aus ihrem Sessel und setzte sich neben Tony auf die Bettkante. Sie berührte dabei leicht seinen Arm mit ihrer Hand.  
    «Hast du eine Ahnung, unter welchem Pseudonym dein Bruder

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