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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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Glücklicherweise verfügte der französische Mietwagen, den Tony für den Aufenthalt in Südfrankreich besorgt hatte, über einigen Komfort. Der Wagen roch neu, wie frisch ab Werk.  
    Takedas Gedanken bohrten sich kreuz und quer durch seinen Schädel.  
    Das war knapp! Dieser Südafrikaner hat einen guten Riecher, das muss man ihm lassen. Ich frage mich, wie lange es noch dauert, bis einer der anderen dieselbe Vermutung hegen wird. Naoto Tohoku. Irgendwie kann ich dem Namen immer noch nicht viel abgewinnen. Soll ich die Karten nach meiner Rückkehr auf den Tisch legen? Bisher ist alles glatt gelaufen, aber ich denke nicht dass die Wahrheit für die Bundesagenten oder Tony, geschweige denn für Vince, leicht verdaulich wäre. Die nächtliche Rettung in Zusammenarbeit mit Havering scheint einen bleibenden Eindruck des Vertrauens hinterlassen zu haben. Zumindest bei Tony und Havering. Aber das wird nicht ewig anhalten. Ich habe keine Wahl. Ich muss dranbleiben, bin noch keinen Schritt weitergekommen, und ohne die anderen wäre der Weg wohl noch steiniger. Die Legion und Tonys Bruder scheinen der Schlüssel zu sein zum Rätsel um den Tod meines Meisters. Nicht auszudenken, wenn Carl gar der Attentäter war. Schwere Entscheidungen stehen bevor. Ich muss stark bleiben. Keine Schwäche zeigen. Die schwerste Prüfung meines Lebens steht bevor.

    Takeda stand an der Straßenecke in seinem dunkelgrauen C4 mit französischem Kennzeichen und beobachtete die Umgebung.  
    «Ziel erreicht. Schaue mich um. Melde mich wieder.»
    Takeda sandte die Nachricht an Tony und schob das Mobiltelefon zurück in die Tasche seines Vestons. Er lehnte sich zurück und streckte seinen wuchtigen Oberkörper. Aus dem einen kleinen Kopfhörer, der in seinem linken Gehörgang steckte, klang leise eine Frauenstimme.
    Beautiful black sun;
    Shining inside my heart.
    Poetical musician, harmonious sounds;
    Touching my soul.
    Er hatte diese Worte schon hundert Mal gehört. Aber an diesem Abend schienen sie ihm etwas anderes zu erzählen.  
    Direkt gegenüber lag das Hotel Magnus . Es war nach 22.00 Uhr abends. Takeda war erschöpft. Er hatte während der 18-stündigen Reise mit dem Auto nur einmal vier Stunden geschlafen.
    Der Grenzübertritt war fast unmerklich über die Bühne gegangen. Er war zufrieden, dass er sich für den etwas längeren Weg quer durch Frankreich entschieden hatte, statt via Italien und die Schweiz über drei Grenzübergänge nach Deutschland zu fahren.
    Takeda gähnte und blickte hinüber zum kalten Licht der Straßenlaterne vor den Stufen des Hoteleinganges. Er hatte das tiefe Bedürfnis, einfach an die Rezeption zu spazieren, ein Zimmer zu nehmen – idealerweise eines im obersten Stock –, zu duschen und eine lange ruhige Nacht zu schlafen. Aber das ließ sein Ehrgefühl auf keinen Fall zu. Er hatte sich vorgenommen, noch heute auf das Dach des Gebäudes zu gelangen und sich umzuschauen.  
    Seine Erfahrung mit den vielen Observationen, welche er all die Jahre ausgeführt hatte, all die unbekannten Orte zu Unzeiten, die er gesehen hatte in seinem Leben, ließen ihn zögern. Er wollte sich erst ein genaues Bild der Umgebung machen. Eine Weile im Auto sitzen, sehen wer ein- und ausgeht. Unauffällig alle umliegenden Hinterhöfe erkunden. Abklären ob es in der Nähe eine dunkle Nischen mit ausreichend Platz für einen Wagen gab, von wo aus jemand über die Gegend Ausschau hielt. Nach mir Ausschau hält.  

    Takeda stieg wieder in den Wagen und beobachtete den Gehsteig ein paar letzte Minuten. Er hatte auf seiner Tour durch die Gegend nichts Außergewöhnliches oder Verdächtiges entdeckt.  
    Er stieg aus und holte seinen kleinen schwarzen Rollkoffer aus dem Kofferraum des Wagens. Danach näherte er sich dem Magnus und hob den Koffer über die drei Stufen, welche zur gläsernen Eingangstür hinaufführten. Das Hotel lag eingebunden in eine Häuserzeile in einem alten Viertel im Osten von Berlin und überragte die angrenzenden Häuser um zwei Stockwerke. Etwas heruntergekommen, aber nicht verlottert. Nicht so wie andere Gegenden, welche Takeda auf der Fahrt hierher gesehen hatte.  
    Die automatische Tür in Form einer Glasscheibe mit einigen zerkratzten alten Aufklebern von Kreditkartenanbieter glitt nach rechts zur Seite und Takeda trat ein. Er ging schnurstracks zur Rezeption, wo eine Dame um die sechzig mit dem Erfassen irgendwelcher Daten auf einem alten Computer beschäftigt war.  
    Sie gähnte, als er sie ansprach. Ihre

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