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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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Metall und stemmte es hoch. Er griff nach dem Sieb und legte es zusammen mit dem Messer auf die Abdeckung der Toilette, welche direkt neben dem Handwaschbecken lag.
    Mit dem rechten Zeige- und Mittelfinger ertastete er das Abflussrohr, während er mit der linken Hand das Licht der Taschenlampe richtete. Er konnte nichts entdecken außer grün-bräunlichem Schlamm und Dreck. Er griff hinein und ertastete schmierigen Schmutz und den kalten Stahl des Rohres.
    Angewidert zog er die Finger zurück und setzte das Sieb wieder ein. Mit dem Resten Dreck an seinen Fingern füllte er die Rinne an den Rändern wieder auf, damit es nicht allzu sauber aussah im Vergleich zu vorher.
    Takeda richtete die Taschenlampe nach rechts zur Dusche in der Ecke, welche von zwei lotterigen milchig-transparenten Plastikwänden umgeben war.
    Auf einmal waren Schritte zu hören auf dem Gang. Aufgeregte Stimmen und Gekicher klangen dumpf durch die alte Holztür des Hotelzimmers. Takeda zuckte zusammen und kauerte sich hinter die Badezimmertür. Er lauschte angestrengt. Zwei Frauen unterhielten sich in einer Sprache, welche Takeda nicht verstand. Sie klang ihm nicht vertraut. In das aufgeregte Geplapper der beiden Frauen mischte sich eine männliche Stimme, welche nur hie und da ein Wort einwarf.  
    Etwas fiel auf den Teppichboden des Flurs. Eine Frau lachte laut heraus.
    Die sind auf jeden Fall nicht nüchtern. Das könnte ein Vorteil sein, falls es gleich ungemütlich wird.
    Einige Sekunden später steckte jemand einen Schlüssel in die Tür zu Zimmer 628. Takeda sah sich fieberhaft ihm Badezimmer um. Es bot kein auch nur annähernd taugliches Versteck.  
    Das Riegeln an der Tür wurde intensiver. Eine Person drückte sich gegen die Tür und fluchte. Pause. Eine andere Person, offenbar schwerer, versuchte sich an der Tür. Das Schloss hielt.  
    Takeda schlich mit ein zwei flinken Bewegungen aus dem Bad in das Hotelzimmer, legte sich auf den Boden und rollte seitlich unter das breite Doppelbett.
    So wie es aussieht, ist das meine beste Option. Vielleicht schlafen die beiden Weiber bald ein, und ich kann mich aus dem Staub machen. Falls sie einen Typen mitgebracht haben für eine Verlängerung der Party, werden sie sich ebenfalls nicht um das Bett kümmern oder zumindest nicht darum, was darunter liegt.  
    Eine Frauenstimme kicherte direkt vor der Tür, es gab einen weiteren Wortwechsel. Der Schlüssel wurde aus der Tür gezogen, und die Stimmen entfernten sich in Richtung Treppenhaus.
    Besoffene im falschen Stock. Noch mal Glück gehabt. Also von vorn!
    Takeda kam unter dem Bett hervor und betrat erneut das Badezimmer. Das Entnehmen des etwas größeren Metallsiebes in der Dusche stellte sich als wesentlich mühsamer heraus als zuvor beim Waschbecken. Nach einigem Stochern und Kratzen löste sich auch das Sieb im Duschbecken. Der Abfluss lag frei.
    Takeda steckte Zeige- und Mittelfinger in das Loch und ertaste das Innere des Abflusses. Etwa drei Fingerbreit tief im Rohr steckte ein Stück Plastik. Es war gerollt und hatte sich an das Rohr angeschmiegt. Fortgeschwemmt worden war es nicht, da es bündig an einer geschraubten Verengung im Rohr lag. Takeda wollte es packen. Es gelang ihm nach einigen ergebnislosen Versuchen, das Stück Kunststoff zu greifen und herauszuziehen.  
    Takeda wusch das Ding im Handwaschbecken ab und hielt es in das Licht der Taschenlampe. Es war etwa einen halben Millimeter dick und halb so lang wie sein Zeigfinger. Auf dem Kunststoff stand mit wasserfestem Filzstift eine Nummer geschrieben. Die Ziffern befanden sich auf der nach außen gewölbten Fläche des Plastiks. Die Information war so zwischen Kunststoff und Oberfläche des Stahlrohres vor Wasserströmen, Schmutz und Putzmitteln geschützt gewesen in der ganzen Zeit, die es im Rohr gesteckt hatte. Die Schrift war leicht zu entziffern.  
    001 408 290 3920. Hm … schaut wie eine Telefonnummer aus. Amerikanische Vorwahl. Ich sollte nach Südfrankreich zurückfahren und mich mit den anderen beraten.
    Takeda hob ein gebrauchtes Handtuch vom Boden auf und trocknete das Stück Plastik ab. Dann holte er das Mobiltelefon hervor und tippte die Nummer in sein Telefonbuch. Erst jetzt bemerkte er die Nachricht, welche er vor einer halben Stunde erhalten hatte.
    «Ich hoffe, du warst erfolgreich. Es gibt Neuigkeiten. Komm so bald als möglich zurück. Tony»
    Er packte sein Messer ein, versicherte sich, dass er keine Hinweise auf seinen Besuch hinterlassen hatte, und

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