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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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sie. Vielleicht hätte sie jemandem Bescheid sagen sollen, dass sie hier rausfahren wollte.
    Auf einmal hellte sich sein Gesicht auf. »Ich kenne Sie doch«, sagte er.
    »Ich glaube nicht, dass wir uns schon mal begegnet sind, Mr Craig.«
    »Aus dem Fernsehen, meine ich. Ich habe Sie im Fernsehen gesehen. Drüben in der Kneipe, so ungefähr vor einer Woche.«
    Das musste die KSTL-Ausstrahlung gewesen sein, von der Peter Hoyle gesprochen hatte. Die über die Konferenz und ihre Rede.
    »Ich erinnere mich daran, weil dieser Typ in der Kneipe nicht gerade glücklich war, Sie zu sehen.«
    Dass er von Garrett Ford redete, wusste Sam, noch bevor Craig den Mann beschrieb. Niemand hier in der Gegend kannte sie, außer Mack und Joe, aber Ford hatte sofort gewusst, wer sie war. Sie beschloss, so bald wie möglich bei ihm vorbeizufahren und nachzuschauen, ob sein Pick-up eine große Delle hatte oder ob an seiner Wäscheleine ein Bärenfell zum Trocknen hing.
    Konzentrier dich, ermahnte sie sich. Es war Winners Pick-up gewesen, der zum Zeitpunkt der Schüsse am Marmot Lake auf dem Parkplatz gestanden hatte. Begonnen hatte das Ganze als Paintballspiel. »Wissen Sie, ob Jack und seine Freunde gern Paintball spielen?«
    »Ja. Ich habe gesehen, wie sie mit Kartons voller Farbpatronen losgezogen und total bunt zurückgekommen sind.«
    »Kennen Sie die Namen seiner Freunde?« Vielleicht konnte sie dem alten Mann ein paar Informationen entlocken, die Chase und Joe noch nicht hatten.
    Craig starrte in die Bäume hinauf und dachte nach. »Da gibt es einen Phil Soundso, den Nachnamen kenne ich nicht. Er arbeitet manchmal hier. Ich sollte den Namen eigentlich wissen, ich sollte …« Er fuhr sich mit den Fingern durch das zerzauste Haar und sah sie beschämt an.
    »Kein Problem. Ich könnte auch nicht behaupten, dass ich meine Nachbarn sonderlich gut kenne.« Blake war derjenige, der gern einen Schwatz hielt; sie war die zurückgezogen lebende Autorin.
    Craig überlegte weiter. »Ich weiß, dass Jack oben in Forks Familie hat. Seine Mom lebt dort.«
    Er sagte das, als läge Forks in einem anderen Bundesstaat und nicht gerade mal 15 Meilen entfernt. Sein Gesicht nahm einen betrübten Ausdruck an. »Sie arbeiten für den Park?«, fragte er.
    Sam trug ihre Uniform, also konnte sie es wohl kaum leugnen. »Ja.«
    »Das Mädchen, das bei dem Feuer verletzt wurde, das ist gestorben, nicht wahr?« Tränen glitzerten in seinen Augen.
    »Ja. Letzte Woche.« Wieso ging ihm das so nah? »Ihr Name war Lisa Glass. Kannten Sie sie?«
    »Nein. Aber ich habe eine Tochter, die nur zwei Jahre älter ist. Sie ist nach Los Angeles abgehauen und hat mir nicht mal Auf Wiedersehen gesagt. Diese Familie wird ihre Tochter schrecklich vermissen.«
    Er wirkte so traurig, dass Sam nicht recht wusste, was sie sagen sollte. »Am Mittwoch wird ein Gedenkgottesdienst für Lisa Glass abgehalten, oben am Hurricane Ridge.«
    »Wird ihre Familie auch dabei sein?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, Mr Craig. Bis jetzt hat man ihre Familie noch nicht ausfindig machen können.«
    Der alte Mann sah aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. »Wie schrecklich! Meine Tochter war auch gern im Wald, genau wie dieses Mädchen.«
    Sam fürchtete sich ein wenig vor dem Gedenkgottesdienst, aber vielleicht würde der alte Mann das anders empfinden. Ihr Vater behauptete immer, dass Beerdigungen trösteten und halfen, den Tod zu verarbeiten. Sie legte Craig die Hand auf den Arm. »Hätten Sie vielleicht Lust, zu dem Gottesdienst zu kommen?«
    »Ich glaube schon. Danke. Ja, ich glaube, das mache ich.« Er fuhr sich rasch mit dem Handrücken über die Augen. »Soll ich Jack ausrichten, dass Sie hier waren?«
    »Nein«, erwiderte sie schnell. »Das brauchen Sie nicht. Nächstes Mal treffe ich ihn bestimmt an.« Sie war sich noch nicht sicher, was sie zu ihm sagen würde, wenn sie ihm gegenüberstand. Sie wollte ihn erst mal in Augenschein nehmen, wollte sehen, ob er eventuell der Wilderer war, auf den sie im Wald gestoßen war. Oder der Rosenwerfer. »Mr Craig, könnte es sein, dass Jack Lisa Glass gekannt hat? Die junge Frau vom Wegetrupp, die ermordet worden ist?«
    Die Frage schien Craig zu überraschen. »Ich weiß es nicht. Vielleicht. Ich werde ihn fragen.«
    »Erzählen Sie ihm doch auch von dem Gedenkgottesdienst. Alle sind herzlich dazu eingeladen.« Vielleicht würde sie in Peter Hoyles Achtung ein wenig steigen, wenn sie zu dem Gottesdienst ein paar Gäste

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