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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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nicht nur für Mädchen. Allerdings bekommen nur Mädchen das Tattoo. Es ist ein Zeichen des Lebens. Wir können Kinder bekommen, also geht das Leben durch uns weiter.«
    Verdammt! Ging es hier um Sex? Sam überlegte, wie sie das am besten fragen sollte. »Die Tätowierung ist wirklich hübsch«, sagte sie und betrachtete Lilis Knöchel. »Musst du irgendwas Besonderes machen, um sie dir zu verdienen? Könnte ich auch eine bekommen?«
    Lili kicherte. »Ich glaube nicht. Du bist ja beim Staat angestellt.«
    »Beim Staat angestellt?«
    »Staatsangestellte dürfen nicht Mitglied im Club werden.« Lili presste den Seehund an die Brust und lehnte sich an den Stofftierstapel. »Ich kann froh sein, dass sie mich mitmachen lassen, wo Dad quasi Bulle ist.«
    »Ich habe aber nur einen Zeitvertrag«, erwiderte Sam. »In zwei Wochen arbeite ich nicht mehr beim Staat.«
    »Ja, aber es spricht trotzdem gegen dich.« Lili wandte sich um, zog ein lila Einhorn hinter ihrem Rücken hervor, warf es auf den Boden und lehnte sich dann wieder zurück. Offenbar saß sie jetzt bequemer.
    »Aber ich kenne eine Frau, die war beim Staat angestellt und hatte dieselbe Tätowierung wie du«, widersprach Sam. »Erinnerst du dich an die junge Frau vom Wegetrupp, die ermordet worden ist? Sie hatte so eine Tätowierung an der Schulter.«
    Sam zog das eingescannte Foto aus der Tasche und verglich es mit der Tätowierung an Lilis Knöchel. Abgesehen von der Farbe waren die Zeichnungen identisch.
    »Meine Güte!« Lili deutete auf das Foto. »Hat man das Foto gemacht, nachdem sie tot war?«
    Sam hatte gar nicht daran gedacht, dass das Foto außer der Tätowierung auch eine Leiche zeigte. »Äh … ja. Siehst du, es war die gleiche Tätowierung.«
    Lili runzelte die Stirn. »Das ist unlogisch. Ich muss Rocky fragen …« Sie riss die Augen auf und schlug die Hand vor den Mund. »Vergiss, dass ich das gesagt habe.«
    »Okay«, versprach Sam. Diesen Rocky hatte Lili schon während ihres Gesprächs auf dem Feuerturm erwähnt. »Kann jeder, der nicht beim Staat angestellt ist, dem Club beitreten? Muss man irgendwas Besonderes machen?« Jetzt, wo Lili diesen Jungen erwähnte, den sie damals als »interessant« bezeichnet hatte, erschien es Sam immer wahrscheinlicher, dass es bei diesem Club irgendwie um Sex ging.
    »Na ja …« Lili zögerte. »Es geht nicht um das, was man tun muss. Es geht um das, was man weiß.«
    Das klang gleich viel besser. »Also ein Club für Leute mit Köpfchen?«
    »Du meinst Streber?« Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Das ist kein Streber-Club. Man muss was Wertvolles wissen. Etwas, das Roc… der Anführer für wertvoll hält.«
    Dieses Frage- und Antwortspiel wurde allmählich langweilig. Sam musste noch die ganze Strecke zur Unterkunft fahren und ihr Bett herrichten und duschen, bevor das Licht ausgemacht wurde. »Und was ist das, was ihr wissen müsst?«
    »Jeder weiß was anderes. Deborah zum Beispiel kennt sich mit Flugzeugen aus, weil ihr Vater eins hat. Emily weiß über Schlösser und so Bescheid, weil ihr Vater Schlosser ist. Und George’ Vater hat ein Fischerboot.«
    »Dann ist das also ein Club, wo die Leute über ihre Väter reden? Redest du auch über deinen Vater?«
    »Ja, das ist mein Spezialwissen. Ich kann den anderen beibringen, was Ranger machen.« Sie tauschte den Seehund gegen einen schwarzen Sitzsack-Welpen ein und warf ihn sich über den Oberschenkel.
    Sam griff nach einem orangefarbenen Stoffkätzchen und streichelte sein weiches Fell. Das ergab alles keinen Sinn. Was konnten Flugzeugbesitzer, Bankmanager und Ranger gemeinsam haben? Und wieso sollten Teenager irgendetwas davon interessant finden? Vielleicht hatte der Club Ähnlichkeit mit einer Pfadfindergruppe? »Redet ihr über solche Sachen um rauszufinden, was ihr später als Erwachsene gern machen würdet?«
    »Nein.« Lili sah sie verärgert an, und Sam dachte sich, dass Lili sich vermutlich bereits als Erwachsene betrachtete. »Wir lernen alles Mögliche, und wir machen Wanderungen in den Wäldern. Und wir basteln.«
    Sam konnte sich nicht verkneifen zu fragen: »Hast du auch schon mal ein Schild gebastelt, Lili?«
    Das Gesicht des Mädchens verdüsterte sich. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich nichts über diese Schilder weiß.«
    »Was lernt ihr denn so?«
    Lili runzelte die Stirn. »Das ist geheim. Vergiss einfach, dass ich davon geredet habe, okay? Wir unterhalten uns, machen Tattoos und all so was. Das ist alles einfach nur zum

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