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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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noch Kaffee trank.
    Laura setzte sich an den Küchentisch. Joe nahm die Hand seiner Frau und sagte zu Sam gewandt: »Die meisten Informationen über die Leute hier in der Gegend bekomme ich von Laura. Sie weiß besser als ich, wer hier wer ist.«
    Laura nippte an ihrem Kaffee. »Einer der Vorteile, die man als Bibliothekarin in der Bücherei einer Kleinstadt hat.«
    »Wie auch immer«, fuhr Joe fort. »Die meisten von Winners Kumpeln sind Familienmitglieder – weitere Winners und außerdem die Jorgensens. Alle in Ordnung, soweit ich weiß. Aber es gibt ein schwarzes Schaf.«
    »Philip King.« Laura verzog das Gesicht. »Er kommt gelegentlich in die Bücherei, um im Internet zu surfen. Der macht mir echt Angst.«
    »Das sollte er auch.« Joe trank einen Schluck von seinem Kaffee. »Das ist der Typ, vor dem ich dich warnen wollte. King ist erst 26, war aber schon wegen Körperverletzung und versuchtem Raub im Knast. Und das nach Absitzen seiner Jugendstrafe wegen eines Messerangriffs auf eine Aushilfslehrerin. Ein richtiges Herzchen. Jetzt, wo wir seine Vergangenheit kennen, werden wir natürlich ein Auge auf ihn haben.«
    Sam beschloss, bis zum Ende ihres Vertrags nicht mehr im Freien zu übernachten. »Wie sieht er aus?« Sie wollte in der Lage sein, Philip King auf Anhieb zu erkennen.
    »Wie ein Gewichtheber«, erwiderte Laura. »Die meiste Zeit trägt er Muscle Shirts.«
    »Blonder Bürstenschnitt«, ergänzte Joe. »1 Meter 75 groß. Circa 85 Kilo.« Er zog ein Foto aus seiner Hemdtasche und schob es über den Tisch. »Das hier wurde bei seiner letzten Verhaftung aufgenommen.«
    Sam sah sich das Foto genau an. Das war nicht der Rosenwerfer – der hatte dunkle Haare gehabt. Vielleicht der Wilderer, der ihr vor zwei Wochen im Wald begegnet war. Schwer zu sagen, schließlich war das Gesicht des Manns unter Kappe und Kriegsbemalung kaum zu erkennen gewesen. Außerdem hatte sie die meiste Zeit auf das Gewehr in seiner Hand gestarrt. Sie schob Joe das Foto zurück. »Hast du Chase das auch erzählt?«
    Joe nickte. »Wir wollten, dass du ebenfalls Bescheid weißt, vor allem jetzt, nachdem Caitlin Knight …«
    »Schon verstanden.« Sam hob abwehrend die Hände, um Joe von genaueren Ausführungen abzuhalten. »Was ist mit Garrett Ford?« Sie war bei ihm vorbeigefahren, aber nur auf einen leeren Carport gestoßen.
    »Immer noch nicht wieder aufgetaucht.«
    Mit anderen Worten: Alles war völlig ungeklärt. Egal, um welchen Tatort oder welche Person es ging. Sam stand auf. »Ich mache mich jetzt auf den Weg. Danke für das Essen, Laura. Die Enchiladas waren großartig. Ich hätte gern das Rezept.« Sie würde es Blake geben. Mit einem Blick auf Joe fragte sie: »Erlaubst du, dass Lili die Tätowierung behält?«
    »Vorläufig.« Joe verzog das Gesicht. »Aber ich mag sie trotzdem nicht. Und ich verstehe nicht, wieso ihr das so wichtig ist.«
    Sam zuckte mit den Schultern. »Gruppendruck. Laut Lili beweist die Tätowierung, dass sie zu diesem Club gehört und kein Schlammmädchen mehr ist.«
    »Schlammmädchen?« Laura sah sie entsetzt an.
    »Ist das ein Fußballausdruck?«
    »Das will ich hoffen«, erwiderte Laura grimmig.
    »›Schlammleute‹ ist rassistischer Slang für alle, die nicht blütenweiß sind«, erklärte Joe. »Schwarze, Indianer, Latinos, Asiaten.«
    Sam schämte sich auf einmal, zu 100 Prozent weiß zu sein. »Vielleicht bedeutet ›Schlammmädchen‹ für 13-Jährige was anderes als ›Schlammleute‹ für Erwachsene.«
    »Ich hoffe, Lili hat den Begriff ›Schlammleute‹ nie gehört.« Laura nippte an ihrem Kaffee. »Ich werde sie morgen mal vorsichtig aushorchen.«
    Sam zog ihren Autoschlüssel aus der Tasche. »Ich fahre jetzt, bevor die Jugendlichen noch irgendwelchen Unfug mit meinem Bett anstellen.«
    Während der Fahrt zur Unterkunft schaute Sam nach, ob sie eine Mitteilung auf dem Anrufbeantworter ihres Handys hatte. Zu ihrer großen Freude erwartete sie eine Nachricht von Chase. » Mi Amor, ich habe gerade an dich gedacht. Schade, dass ich dich nicht erreiche. Te amo .«
    Ich liebe dich. Es war das erste Mal, dass er das sagte. Wie konnten drei Worte – oder zwei im Spanischen – gleichzeitig so erregend und so beängstigend sein?
    Sie war 37. Sie glaubte nicht mehr an ewige Liebe und Treue. Vielleicht hatte sie das nie. Trotzdem wurde ihr bei dem Gedanken an Chase ganz warm ums Herz, wie Blake es ausgedrückt hätte. Sie wählte Chases Nummer, bekam aber nur die Ansage zu hören, dass er

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