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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Spaß.«
    Sam betrachtete einen Moment lang die blauen Plastikaugen des Stoffkätzchens. Sie wusste nicht, wie sie das Thema vorsichtig hätte angehen können, also beschloss sie, mit der Tür ins Haus zu fallen. »Geht es bei dem Club um Sex?«
    »Sex!« Das Mädchen prustete los. »Wieso glauben Erwachsene eigentlich, alles hätte immer mit Sex zu tun?«
    Jetzt musste auch Sam lachen. »Ich weiß es nicht. Aber wenn ich deinem Dad glaubhaft versichern könnte, dass die Tätowierung nichts mit Sex zu tun hat, darfst du sie vielleicht behalten.«
    »Aber erzähl ihm sonst nichts, okay? Ich meine, er ist schließlich beim Staat angestellt. Und noch dazu als so was wie ein Bulle.«
    »Okay«, erwiderte Sam, auch wenn sie nicht vorhatte, das Versprechen zu halten. »Lili, was hat es mit diesem ›Fünf‹ auf sich? Bedeutet das so was wie ›Ich berufe mich auf den fünften Zusatzartikel‹?«
    »Häh? Was für ein Zusatzartikel?«
    Sam lächelte. »Vergiss es.«
    Lili beugte sich vor. »Genau das bedeutet es.«
    Jetzt war Sam diejenige, die verwirrt war.
    »Eben so was wie ›Vergiss es‹ oder ›Kümmere dich um deinen eigenen Kram‹. Oder ›Ich muss nicht mit dir reden‹.« Lili warf eine der Perlenschnüre über die Schulter nach hinten, um die dazugehörige verächtliche Haltung zu demonstrieren.
    »Verstehe«, erwiderte Sam. »Glaube ich jedenfalls.«
    »Dann redest du also mit Dad über das Tattoo?«
    »Klar. Gibt es auch eine Zahl für ›klar‹? Ich finde, klar klingt wie eine acht. Acht, ich rede mit deinem Dad.«
    »Du bist echt witzig.« Lili beugte sich vor und umarmte sie. »Danke, Tante Summer. Ich kann wirklich nie mehr wieder ein Schlammmädchen sein.«
    »Deborah und Emily und George Fishkiller? Das ist doch völlig unlogisch.« Joe hielt ihr die Kasserolle hin, die er gerade abgewaschen hatte. Sam spülte sie unter dem Wasserhahn ab und stellte sie auf das Ablaufbrett. Neben ihnen brummte der Geschirrspüler vor sich hin.
    »Und alles, was du mit 13 gemacht hast, war logisch?«
    Joe lächelte. »Da hast du recht. Aber wir haben durchaus an Sex gedacht. Oft.« Er reichte ihr einen Kochtopf. »Mehr oder weniger die ganze Zeit.«
    »Als ich 13 war«, gestand Sam, »haben wir geglaubt, dass in einer Vollmondnacht Aliens bei uns landen und alle jungen Frauen zu Fortpflanzungszwecken auf ihren Planeten entführen würden.«
    Joe sah sie überrascht an. »Dann hast du dich bei Vollmond immer unter deinem Bett versteckt?«
    »Ganz im Gegenteil. Wir saßen mit gepackten Koffern da. Wir waren bereit, die tapfere neue Spezies zu begründen.«
    Joe stöhnte. »Dann habt ihr also doch an Sex gedacht!«
    »Aber das waren ausschließlich edle Gedanken. Die Jungs im Ort haben uns nicht interessiert. Viel zu gewöhnlich.« Sie stapelte den Kochtopf auf die Kasserolle und lehnte sich dann gegen den Küchentresen. »Wir haben unsere Jungfräulichkeit gehütet. Für die Aliens.«
    Als Laura hereinkam, kicherten sie noch immer. »Ich würde gern Kinder-ins-Bett-Bringen gegen Küche-Aufräumen tauschen. Ihr beide scheint mir hier viel zu viel Spaß zu haben.«
    »Du kommst gerade im richtigen Moment.« Mit einer ausladenden Geste deutete Joe auf die makellose Küche.
    »Danke, dass du mit Lili geredet hast«, sagte Laura zu Sam. »Sie sieht zu dir auf. Vielleicht wird sie eines Tages mal Autorin oder Rangerin.«
    »Rangerin wohl eher nicht. Es klingt so, als stünden Leute, die beim Staat angestellt sind, in Lilis Gruppe nicht sehr hoch im Kurs.«
    Laura zog eine Grimasse. »Diese Haltung scheint sich immer mehr auszubreiten. Ich stelle gerade eine Ausstellung über staatliche Angestellte zusammen, an die Kinder nie denken, wie zum Beispiel Testpiloten, Ärzte an staatlichen Gesundheitszentren oder das Army Corps of Engineers, das sich um unsere Trinkwasserversorgung kümmert. Mack wird einen Vortrag über Botanik halten, damit die Kinder begreifen, dass staatliche Angestellte nicht immer Bullen sind. Nicht, dass gegen Bullen was einzuwenden wäre.« Sie stupste Joe sanft gegen den Arm.
    »Apropos Bullen«, wandte Sam sich an Joe. »Du sagtest, Chase hätte dich heute angerufen?«
    »Er hat sich erkundigt, wer Jack Winners Kumpel sind.« Joe zog einen Stuhl unter dem Küchentisch hervor und schob ihn ihr hin.
    »Das wüsste ich auch gern.«
    »Kaffee?« Laura wedelte mit einem Becher in der Luft herum.
    »Nein danke.« Etwa so mit 32 hatte Sam festgestellt, dass sie vor zwei nicht schlafen konnte, wenn sie nach vier

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