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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Gott sei Dank Zolas Neffe ein: »Vielleicht ist so ein Hybridfahrzeug keine schlechte Idee, wenn die Benzinpreise weiter so steigen. Die Tankfüllung eines Pick-up kostet inzwischen so viel, dass einen fast der Schlag trifft.«
    Dem stimmten alle mit Bedauern zu. Erwähnt wurde auch der tragische Tod eines jungen Manns aus der Gegend, dessen Porträt in Uniform im Schaufenster des Cafés hing. Gleichzeitig war man sich aber einig, dass es besser sei, Terroristen im Nahen Osten zu bekämpfen als vor der eigenen Haustür. Sam hatte sich tapfer zurückgehalten und ihre gegenteiligen Anschauungen für sich behalten. Mit ihrem Kommentar zu dem Opossum hatte sie sich nun verraten und gezeigt, dass sie hier nur eine Außenseiterin war.
    Sie trat durch die Fliegengittertür in die Küche, lehnte sich kurz gegen die mit Essen voll beladene Anrichte und holte ein paarmal tief Luft.
    Zola kam herein. Ihre frisch silbergrau getönten Locken schimmerten im Licht. »Na, amüsierst du dich gut, Schatz?«
    Neigte die Verlobte ihres Vaters zu Sarkasmus? Sam konnte es nicht sagen. »Der Tisch ist so gut wie gedeckt. Dad hat gesagt, du brauchst mich.«
    »Ich möchte dir etwas zeigen, bevor wir uns zu Tisch setzen, Summer.« Zola nahm sie bei der Hand und zog sie in das Arbeitszimmer ihres Vaters.
    Hier war es noch angenehm kühl. Bis vor einer halben Stunde war die Klimaanlage gelaufen, dann hatten die Einheimischen beschlossen, es sei kalt genug. Der Eichenholzschreibtisch ihres Vaters befand sich noch immer vor dem Fenster mit Ausblick auf den Fluss. Immerhin stand jetzt ein Computer darauf. Die Bücherschränke schienen unverändert, immer noch alles voller philosophischer Traktate, diverser Ausgaben der Bibel, Geschichtsbücher und klassischer Literatur.
    Was sie nicht erwartet hatte, war ein Mann in leichter Sportjacke und Khakihose, der mit dem Rücken zu ihr ein Foto an der Wand betrachtete.
    »Die sind unglaublich.« Chase Perez drehte sich um und hielt ihr die Hand hin, als befänden sie sich mitten in einer Unterhaltung.
    Hinter ihr sagte Zola leise: »Überraschung!«
    Sam schloss den Mund und lächelte der älteren Frau zu, dann drehte sie sich Chase zu und ergriff seine ausgestreckte Hand. Sofort zog er sie an sich und drückte ihr einen atemberaubenden Kuss auf die Lippen.
    An sein plötzliches Auftauchen in Washington hatte sie sich ja mittlerweile gewöhnt, aber dass er nun auch in ihrer ländlichen Heimat auftauchte, schockierte sie – wenn auch positiv. Mehr hätte sie sich gar nicht freuen können. Gierig erwiderte sie seinen Kuss. »Was machst du denn hier?«
    »Ich bin eingeladen.« Er nickte in Richtung Zola, die immer noch hinter ihr stand. »Danke.«
    »Gern geschehen.« Zola strahlte übers ganze Gesicht.
    »Aber woher weißt du von uns?«, fragte Sam sie.
    »Von Blake. Ihn haben wir auch eingeladen.«
    »Er ist leider verhindert und lässt sich entschuldigen«, sagte Chase.
    Sam war sich ziemlich sicher, dass sich das Bedauern ihres Mitbewohners, die Einladung einer konservativen Kirchengemeinde abzusagen, sehr in Grenzen hielt. Die Kirche ihres Vaters war nicht gerade fundamentalistisch, aber wenn ein offen schwul auftretender Mann hier antanzen würde, gäbe es genug missbilligendes Stirnrunzeln und Getuschel hinter vorgehaltener Hand. Blake hatte mehrere Male mit ihrem Vater telefoniert, und ihr hinterher berichtet, Reverend Westin habe Hoffnung, dass Blake irgendwann Gottes Liebe begreifen würde. Was Blake so interpretierte, dass er mit seiner gegenwärtigen Lebensweise Gottes Liebe unwürdig sei, während Sam es für sinnvoller hielt, die Äußerungen ihres Vaters völlig zu ignorieren.
    »So, ich lasse euch jetzt eine Weile allein«, sagte Zola. »Essen gibt’s in zehn Minuten.« Dann verschwand sie durch die Tür.
    Chase zog sie an sich. »Überrascht?«
    »Erstaunt.« Sie schlang die Arme um ihn und genoss seinen leicht herben Geruch. »Ich bin so froh, dass du da bist. Du kannst mir helfen, dass ich keinen Ärger bekomme.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen.
    »Weil mir das bisher ja so gut gelungen ist.« Er erwiderte ihren Kuss und drehte sich dann wieder zur Wand. »Was man hier nicht alles über dich erfährt.«
    Verwundert folgte sie seinem Blick und musste verblüfft feststellen, dass dort statt der friedlichen Landschaftsaufnahmen, an die sie sich erinnerte, lauter Fotos von ihr hingen. Sie als Baby mit ihrer Mutter, als Susan Westin noch aufrecht sitzen konnte. Als

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