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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Service. Aus Utah.«
    Der Sommer, als sie als Saison-Ranger beim Heritage National Monument gearbeitet hatte. Ihre erste Kurzzeitbeschäftigung in Nationalparkgrün.
    »Das ist ein Regierungsdokument und somit öffentlich zugänglich. Und wir haben nicht behauptet, Sie seien Ranger. Wir haben nur gesagt, dass Sie zurzeit im Olympic National Park arbeiten. Das tun Sie doch, oder?«
    »Ja.«
    Noch ein erleichterter Seufzer. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    Sam überlegte einen Moment. Gab es irgendetwas, das sie dagegen unternehmen konnte? Sie würde wohl einfach hoffen müssen, dass die Einheimischen rasch vergaßen, ihr Gesicht im Fernsehen gesehen zu haben.
    »Ms Westin, arbeiten Sie an dem Fall des Mädchens, das bei dem Waldbrand verletzt wurde? Darüber würden wir uns nämlich sehr gern mit Ihnen unterhalten.«
    Sam stockte der Atem. Sie warf der schlafenden Lisa einen schuldbewussten Blick zu. Es war schlimm genug, dass KSTL Filmmaterial von dem alten Fischer-Fall im Fernsehen brachte – wenn jetzt auch noch etwas über ihre Beteiligung an diesem Fall gezeigt wurde, würde Peter Hoyle vielleicht eine Möglichkeit finden, ihren Vertrag vor Ablauf der vereinbarten zwölf Wochen zu kündigen.
    »Ich bin kein Ranger, schon vergessen? Ich bin nur Aushilfskraft. Sie müssen sich an den Pressesprecher des Parks wenden.«
    »Aber ich sehe, dass Sie vom Port-Angeles-Krankenhaus anrufen …«
    Sam knallte den Hörer auf die Gabel. Verdammte Anruferidentifizierung! Sie warf einen Blick zur Tür, weil sie fast schon damit rechnete, dass ein Reporter mit einem Kameramann im Schlepptau ins Zimmer stürmte, ihr ein Mikrofon vor den Mund hielt und sie aufforderte, alles über diesen Fall zu berichten. Wieso erregte sie bloß immer die Aufmerksamkeit der Medien? Sie war doch ein Niemand.
    Und jetzt stand ihr Name auf dem Programm irgendeiner Konferenz, noch dazu als Hauptrednerin. Man würde »Wildnis-Westin« erwarten, die furchtlose Schönheit, die man marktschreierisch mit einem geschönten Foto angepriesen hatte. Und bekommen würden sie eine kleine, unsichere, 37 Jahre alte Summer Westin, die allmählich aus dem Leim ging.
    Wenn sie die Einladung nicht annahm, würde sich der ganze Spuk in nichts auflösen. Die paar Leute, die die Fernsehsendung gesehen hatten, würden ihre ruhmreichen 30 Sekunden vermutlich rasch vergessen. Andererseits war die Einladung natürlich eine Ehre, die größte, die ihr je im Leben zuteilgeworden war. Und wenn sie die Rede nicht hielt, konnte sie darauf wetten, dass alles futsch war. Mit Sicherheit würde sie niemals wieder für The Edge arbeiten.
    Beide Möglichkeiten gingen ihr gleichermaßen gegen den Strich. Der Plastikstuhl wurde immer unbequemer, und sie rutschte unruhig hin und her. Als sie aufstand, um sich zu strecken, bewegte sich der Körper im Bett.
    Lisa Glass öffnete die Augen zu schmalen Schlitzen. Zunächst schien sich der Blick des Mädchens auf nichts zu richten, auch wenn sie in etwa in Sams Richtung starrte. Dann riss sie die Augen plötzlich weit auf, ihr Kinn fiel herab, und ihr gesamter Körper spannte sich an.
    Hastig beugte Sam sich vor und legte die Hand auf das Handgelenk der jungen Frau. »Alles in Ordnung, Lisa.« Sie versuchte, ihre Stimme beruhigend klingen zu lassen. »Ich bin Sam Westin, vom Park.«
    Lisa entzog ihr das Handgelenk und schob die Atemmaske hinunter, ohne Sam aus den Augen zu lassen. Ein eisblauer Blick. Diese stechenden Augen waren beunruhigend, das eine wimpernlos, eingesunken zwischen geschwollenen Lidern und gelbfleckigem Verband, das andere umrahmt von langen Wimpern, einer hellbraunen Augenbraue und blasser, sommersprossiger Haut.
    »Sie sind im Krankenhaus«, fuhr Sam fort. »Sie hatten einen Unfall.« Dann kam ihr der Gedanke, dass Lisa sie vielleicht wegen ihrer verunstalteten Lippe so ansah, deshalb fügte sie hinzu: »Es gab einen Waldbrand. Deshalb sehe ich so aus.« Sie deutete auf ihre Lippe und das Heftpflaster an ihrer Schläfe. »Ich war dabei, als wir Sie gefunden haben.«
    Lisa wandte den Blick ab und ließ ihn nervös durch das Zimmer schweifen. Sam, die sich an Lisas zerschmettertes Trommelfell erinnerte, fragte: »Können Sie mich hören, Lisa?«
    Eine leichte Kinnbewegung.
    »Gut.«
    Sam suchte an der Wand über Lisas Kopf nach dem Notrufknopf, konnte ihn aber nirgends entdecken. Zwei Elektrokabel liefen über die Matratze und verschwanden unter der Bettdecke. Sam zog die Decke ein wenig herab. Die Kabel liefen

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