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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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Platten an der Decke. Der Raum roch nach abgestandenem Zigarettenrauch.
    Nicole las aus ihren Notizen vor. »Der Polizei in Las Vegas zufolge ist der Mörder wieder zu Hause. Konnten nichts Verdächtiges entdecken, als sie heute vorbeigefahren sind. Seine Frau hat Anzeige wegen Belästigung erstattet, deshalb sind sie wieder abgezogen. Würden die Sache aber weiter verfolgen, wenn wir möchten.«
    »Möchten wir denn?«
    »Ich kann keinerlei Verbindung entdecken zwischen einem Mann, der vor acht Jahren in betrunkenem Zustand seinen Geschäftspartner erschossen hat, und dem Verschwinden eines Zweijährigen vor ein paar Tagen. Du etwa?«
    Perez überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf.
    »Der Überfallkünstler ist noch nicht wieder in Ohio aufgetaucht, wir haben aber diverse Kreditkartenabbuchungen von seinem Konto auf dem Weg nach Denver. Fährt wahrscheinlich nach Hause.« Sie schlug die Seite im Block um.
    »Zwischen bewaffneten Raubüberfällen und Zachary kann ich auch keine Verbindung erkennen«, sagte Perez.
    »Sicher nicht«, stimmte Nicole zu. »Aber ich habe die Autobahnpolizei dennoch gebeten, ihn anzuhalten und nachzuschauen, ob er ein Kleinkind in seinem Wohnmobil hat.« Sie tippte mit dem Finger auf die linierte Seite. »Interessanter ist unser Kinderschänder, Wallace Russell. Ich hab dir ja bereits erzählt, dass sein Buick Skylark vor fünf Tagen hier angekommen ist, zwei Tage vor Zacks Verschwinden.«
    Perez stellte die Füße auf dem Boden ab und kippte den Stuhl wieder nach vorn. Er war etwas benommen. Hatte dieser Fall tatsächlich erst vor drei Tagen begonnen?
    Nicole fuhr fort: »Wallace Russell ist dreimal wegen ungehöriger Entblößung verhaftet und wieder entlassen worden, zweimal hat man ihn wegen Missbrauch verhaftet und verurteilt.«
    »Wofür genau?«
    Nicole sah in ihre Notizen. »Laut der Aussage einer Fünfjährigen im letzten Fall, weil er sie gebeten hat ›seinen Zauberpilz zu streicheln, damit er wächst‹.« Nicoles Blick traf seinen, ihre Mundwinkel zuckten.
    »Das ist nicht lustig.« Er faltete die Hände auf dem Tisch.
    Sie nickte. »Es ist uns beiden klar, wohin diese Perversitäten führen können, und es war auch nicht lustig. Offensichtlich hatte er seine Finger um den Hals des Kindes gelegt; man hat blaue Flecken gefunden. Es ist nur … dieser … Zauberpilz – «
    Sie konnten sich beide nicht mehr halten. Perez lachte, bis ihm die Tränen aus den Augen liefen. Er holte ein Taschentuch hervor und schnäuzte sich. Nicole wischte mit den Fingern über ihre Wangen und verschmierte die Wimperntusche. Er hielt ihr sein Taschentuch hin. Der Ausdruck von Ekel in ihrem Gesicht ließ ihn erneut in Lachen ausbrechen.
    Nicole schlug mit beiden Händen auf den Tisch. »Genug jetzt. Sie werden jeden Moment hier sein.«
    Mit einem Tuch tupfte sie die Mascaraspuren fort und betrachtete sich kritisch in ihrem Taschenspiegel. Perez schnaubte noch einmal und steckte dann sein Taschentuch ein. Von Berglöwen über Totenschädel zu Schusswunden und Zauberpilzen. So musste es sich auf einem LSD-Trip anfühlen.
    Nicole klappte den Taschenspiegel zu. »Zurück zum Fall. Unser Perverser wurde vor zwei Jahren auf Bewährung entlassen. Gemeldet ist er in Flagstaff, war aber seit zwei Wochen nicht zu Hause.«
    Dann war Wallace Russell also im Park gewesen, momentan aber abgängig. »Behält denn niemand den Kerl im Auge? Was zum Teufel tut sein Bewährungshelfer?«
    »Der dreht Däumchen und zählt die Tage bis zur Pensionierung. Allerdings hat er sich dazu herabgelassen, uns ein Foto zu schicken, auch wenn es schon zwei Jahre alt ist.« Sie wedelte mit einer quadratischen Schwarzweiß-Aufnahme vor seinen Augen.
    Die Tür ging auf. Sheriff Wolford steckte den Kopf herein. »Haben Sie das in der Eingangshalle gesehen?«
    Sie nickten.
    »Verdammte Aasgeier.« Er fuhr mit den Finger durch sein Haar, bis es in die Höhe stand. »Kann ich die Jungs reinbringen?« Er sah von einem zum anderen. »Ist irgendetwas?«
    »Nein«, blaffte Perez. »Her mit ihnen.«
    Der Stuhl quietschte, als Perez ihn zurückschob. Er nahm den Beutel mit dem Schuh aus Nicoles Aktentasche und stellte den kleinen Turnschuh mitten auf den Tisch.
    »Gute Idee«, sagte Nicole. »Mal sehen, ob wir sie zum Schwitzen kriegen.« Sie seufzte tief. »Dieser Fall ist ein einziger Schlamassel, nicht wahr?«
    Dann ging es ihr genauso wie ihm. »Ich weiß nicht einmal, wo ich noch suchen soll«, gab er zu. »Glaubst du, wir finden den

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