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Summertime (Beachrats: Teil 4)

Summertime (Beachrats: Teil 4)

Titel: Summertime (Beachrats: Teil 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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schon im Herbst stattfinden, aber da wir von niemandem etwas gehört hatten, schenkten wir dieser Geschichte keine Beachtung.
    Alex war wie immer wundervoll. In einem Moment erzählte er uns davon, dass er Trixie abgewöhnen wollte, ständig alles und jeden abzulecken, im nächsten Moment wechselt er in die Rolle des Trösters. Er hatte sich viel Mühe gegeben, damit Justin sich ein bisschen besser fühlte und er wollte, dass wir mit ihnen im Boardwalk frühstückten. Das Boardwalk gehörte zu unseren vier größten Hotels, aber es war mit 425 Zimmern das kleinste davon.
    Wir gingen unbeobachtet in den Speiseraum - dachte ich jedenfalls. Es dauerte keine zwei Minuten, bis auch schon der Manager zu uns kam, um sicherzustellen, dass alles okay und zu unserer Zufriedenheit war.
    »Das ist mein Partner, Rick Harper«, stellte ich ihn vor.
    »Ich habe schon von Ihnen gehört, aber es ist schön, Sie auch mal kennenzulernen«, sagte der Manager.
    »Das ist Justin Davis, ein Page im Laguna und unser Sohn. Und das ist Alex Goodwin, auch bald ein Page im Laguna und ebenfalls unser Sohn.«
    Der Manager bekam bei der Erwähnung von Alex‘ Nachnamen große Augen.
    »Einer von denen?«, fragte er mich flüsternd.
    »Ja, genau«, bestätigte ich ihm. »Der einzige, der von der nächsten Generation noch übrig ist.«
    »Kevin, ruf mich bitte später an. Ich flehe dich an.«
    »Warum? Alex wollte hier her kommen, weil es seiner Meinung nach das beste Restaurant in all unseren Hotels ist. Ihr macht hier offensichtlich einen tollen Job, Morris. Außerdem werde ich heute keine Zeit haben, um dich anzurufen. Entspann dich, okay?«
    »Gott sei Dank«, sagte er. »Und danke, Kevin.«
    Der Kellner kam schnell und nahm unsere Bestellung auf. Es dauerte nicht lange, dann hatten wir auch schon das Essen auf dem Tisch stehen. Wir aßen größtenteils schweigend. Es war offensichtlich, dass Justin nicht in der Stimmung für Smalltalk war und wir akzeptierten das. Nachdem wir gegessen hatten, gingen Alex, Justin und ich zur Toilette. Justin war so nervös, dass er fast sein Frühstück wieder ausgespuckt hätte. Alex befeuchtete ein paar Papiertücher und legte sie Justin in den Nacken.
    »Komm her, Bubba«, sagte ich zu Justin. Er kam zu mir und ich umarmte ihn fest. »Du weißt, dass wir bei dir sein werden und dass wir dich lieben, oder?«
    »Ich weiß, aber ich werde wahrscheinlich wirkliche schlimme Sachen erzählen müssen. Ihr werdet mich nicht mehr lieben, wenn ihr das gehört habt.«
    Alex schnappte ihn sich und drückte ihn hart gegen die Wand. Ich dachte schon, die beiden würden aufeinander losgehen, aber das passierte nicht.
    »Ist das die gleiche Scheiße wie in New Orleans an Weihnachten?«, fragte Alex ihn wütend.
    Justin antwortete nicht.
    »Das ist die gleiche Scheiße, oder?«, fragte Alex noch einmal, dieses Mal noch aggressiver. »Was habe ich dir damals gesagt? Los, sag es.«
    »Dass ich nichts tun kann, damit ihr aufhört mich zu lieben.« Justin fing an zu weinen.
    »Genau so ist es. Daran hat sich nichts geändert und daran wird sich auch nichts ändern. Du kannst uns nicht dazu bringen, dich nicht mehr zu lieben. Krieg das endlich in deinen dicken Schädel. Wir werden dich immer lieben.« Auch Alex weinte mittlerweile. »Lass uns das Gesicht waschen«, schlug er vor.
    Morris, der Manager, kam ins Badezimmer. Scheinbar hatte er oder jemand anderes etwas gehört und war besorgt.
    »Kann ich irgendwie helfen?«, fragte er.
    »Wir haben alles unter Kontrolle, Morris«, antwortete ich. »Trotzdem danke.«
    »Wer war der Kerl?«, fragte Alex, nachdem Morris die Tür wieder geschlossen hatte.
    »Er arbeitet hier, Bubba. Kümmere dich nicht um ihn.«
     
    Da wir seine Pflegeeltern waren, durften Rick und ich dabei sein, während Justin seine Aussage machte. Außerdem war Tyrone Adams anwesend. Neben einem Gerichtsschreiber und dem Staatsanwalt aus Alabama war auch Burl Jacksons Pflichtverteidiger dabei. Wir saßen zu siebt in dem Konferenzraum, der an mein Büro grenzte. Alex wartete in Mary Anns Büro.
    Die Befragung begann sehr vorsichtig und der Staatsanwalt fragte nur allgemein nach Justins Beziehung zu Jackson. Ziemlich schnell wurde es aber für Justin unangenehm, als der Mann ihn danach fragte, wozu Jackson Justin gezwungen hatte. Es war offensichtlich, dass er zutiefst beschämt war, aber Justin beantwortete jede Frage ehrlich. Ich war sauer auf Alex, weil er Justin auf der Toilette des Hotels so angegangen war, aber

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