Summertime (Beachrats: Teil 4)
fragte ich.
»In meinem Büro.«
»Werden Will und Cherie da sein?«
Ich war aufgewühlt und es war für Kevin und Rick nicht zu übersehen.
»Alex, beruhige dich«, sagte Kevin. »Justin wird keines Verbrechens beschuldigt. Wir brauchen Will und Cherie nicht.«
Justin saß wie benommen neben mir. Er war völlig reglos. Ich stand auf und stellte mich hinter ihn, dann begann ich, ihm die Schultern zu massieren - so wie er es ein paar Mal bei mir gemacht hatte, wenn ich aufgeregt war. Seine Schultern waren hart wie Stahl. Ich knetete eine Weile und nach einer Weile löste sich seine Anspannung.
»David hat mein Handy«, sagte ich. »Ich werde ihn anrufen und sagen, dass etwas dazwischen gekommen ist und dass ich erst heute Nachmittag zurück komme. Ich lass dich nicht alleine, Bubba.«
Als ich das sagte, stand Justin auf und umarmte mich so fest wie noch nie. Er brach in Tränen aus und auch ich fing an zu weinen. Es dauerte nur eine Minute, dann heulte auch der Rest von ihnen.
»Alles wird gut, Jus. Wir sind bei dir und lassen nicht zu, dass sie dir wehtun, okay? Darauf gebe ich dir mein Wort.«
Es dauerte eine Weile, bis wir uns alle wieder beruhigt hatten.
»Jeff, ich will dir ja nicht vorschreiben, wie du dein Leben zu leben hast«, sagte Rick. »Aber -«
»Oh, Scheiße«, unterbrach Jeff ihn. »Ich habe nicht mitbekommen, dass es schon so spät ist.«
Er musste noch duschen und sich rasieren, also flitzte er nach oben. Kevin und Rick entschuldigten sich und gingen in ihr Zimmer. Auch sie mussten sich noch anziehen.
Ich ging ebenfalls noch oben, um zu duschen und mich zu rasieren. Ich nahm Justin mit, damit er nicht alleine war. Als erstes rief ich David an, um ihm zu sagen, dass ich nicht gleich zurück kommen würde. Er und Brian hatten kein Problem damit und würden klar kommen. Es war genug zu essen vom Vortag da, also würden sie auch nicht verhungern. Die Gründe, warum ich nicht kommen konnte, sagte ich aber nicht. Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machten. Ich sagte David, dass ich ihn liebte, dann legte ich auf.
Mir war klar, dass ich irgendetwas tun musste, damit Justin sich noch ein bisschen entspannte. Während ich duschte, dachte ich darüber nach und ich hatte auch eine Idee. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, setzten wir uns zusammen auf das Bett in Davids und meinem Zimmer.
»Lass uns ein paar Fragen üben«, schlug ich vor. »Du spielst den Anwalt und ich spiele dich.«
»Was soll ich fragen?«
»Fangen wir mit Standardfragen nach Namen, Adresse, Alter und so einen Kram an.«
»Okay«, sagte Justin. »Wie ist dein Name?«
»Justin Davis, aber manche nennen mich Alabama Davis oder Bubba Davis«, sagte ich.
Justin schmunzelte. »Wo wohnst du?«
»In dem großen Haus auf dem Hügel. Und du?«
»Großen Haus auf dem Hügel?«
»Im großen Haus an der Lagune.«
»Ja, das gefällt mir besser. Kennst du Burl Jackson?«
»Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass die Ärzte bei seiner Beschneidung abgerutscht sind.«
Justin lächelte. »Bubba, ich weiß, was du da tust und ich weiß es wirklich zu schätzen. Aber mir ist nicht nach Lachen zumute, okay? Trotzdem danke.«
»Was kann ich machen, damit es dir besser geht?«, fragte ich.
»Einfach nur bei mir sein«, antwortete er.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte eigentlich immer eine Idee, was ich sagen sollte, um jemanden aufzumuntern, aber ausgerechnet bei meinem besten Freund fehlten mir die Worte.
»Hast du Hunger?«, fragte ich einfach.
»Jetzt wo du es sagst. Ja, eigentlich schon.«
»Dann lass uns etwas essen gehen.«
Wir gingen nach unten, wo Rick und Kevin auf uns warteten. Wir erzählten ihnen, was wir vor hatten und sie hielten es für eine gute Idee. Wir stiegen alle in den Wagen und fuhren in eines unserer Hotels, die ein tolles Buffet hatten.
Kapitel 12: Kevin
Es war für uns nicht einfach, Justin zu sagen, dass der Staatsanwalt aus Alabama seine Aussage aufnehmen wollte. Rick und ich wussten, dass sie ihn nicht nach Burl Jackson befragen konnten, ohne über die Prostitution und den Missbrauch zu reden, den Justin über sich ergehen lassen musste. Es stand außer Frage, dass es schwer für ihn werden würde. Justin war zwar nicht Augenzeuge des Mordes an diesem Polizisten, aber Burl hatte ihm den Mord gestanden, als er Justin dazu zwang, das Blut von seinem Körper zu waschen. Wir alle hatten die Sache total vergessen - oder besser gesagt verdrängt. Der Prozess gegen Jackson sollte
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