Summertime (Beachrats: Teil 4)
mittlerweile war ich ihm dankbar für das, was er getan und gesagt hatte.
Nach ungefähr einer Stunde bat Justin um eine Pinkelpause. Rick und ich verließen mit ihm zusammen den Konferenzraum und Alex war bei uns, noch bevor wir die Tür richtig geöffnet hatten. Wir alle gingen ins Badezimmer, um zu pinkeln - oder zumindest um so zu tun. Gene kam einen Augenblick später zu uns, um zu erfahren, wie es lief und ob er irgendwie helfen konnte. Justin nahm Alex beiseite, zweifelsohne um ihm zu erzählen, was vor sich ging. Alex war mächtig angepisst. Er bat Justin darum, ihm sein Handy zu leihen und dann machte er einen Anruf. Ich dachte, er würde David oder Brian anrufen, aber in Wirklichkeit rief er meinen Bruder an, um seinen juristischen Rat einzuholen.
»Ich komme mit euch rein«, sagte er. »Will hat gesagt, dass ich mich vielleicht einfach mit rein schleichen kann und ich werde mit ihm rein gehen.«
Niemand hatte etwas gegen Alex‘ Anwesenheit und nach einer weiteren Stunde machten wir Mittagspause.
»Ich glaube, das Schlimmste ist vorbei«, sagte Justin.
Wir saßen auf der Terrasse eines Restaurants, das zu einem anderen Hotel von uns gehörte. Ich hatte wieder gehofft, dass wir unentdeckt bleiben würden, aber auch hier hatten wir kein Glück. Der Manager des Hotels kam, um uns zu begrüßen. Ich stellte ihm Rick und die Jungs vor und er erkannte Alex‘ Nachnamen sofort. Er fragte mich flüsternd, ob Alex der war, für den er ihn hielt.
»Ja, er ist Genes einziges Kind.«
»Oh, mein Gott!«
»Beruhige dich, okay? Alex weiß nicht einmal, dass seiner Familie dieses Hotel gehört. Er ist nur ein Junge, Stewart. Und er macht sich im Moment mehr Sorgen um die Aussage seines Bruders. Wir sind hier, um zu essen, nicht um euch zu beurteilen. Nach der Aussage seines Bruders ist seine zweitgrößte Sorge, wie er unserem Hund abgewöhnt, uns ständig im Gesicht zu lecken.«
Stewart grinste. »Unglaublich.« Es war nicht zu übersehen, dass er erleichtert war.
Wir bekamen unser Essen und ich sah, wie Stewart mit dem Restaurant-Manager sprach. Nachdem wir aufgegessen hatten, wurde uns ein Dessertwagen gebracht. Alex und Justin nahmen einen Schokoladenkuchen, Rick und ich bestellten uns nur einen Kaffee. Anschließend gingen wir zurück ins Büro, um Justins Aussage zu beenden.
Es lief nicht so gut wie ich erhofft hatte und Justin musste zwei Mal eine Pause einlegen, weil er zu mitgenommen war, um reden zu können. Es war mittlerweile 16 Uhr, als er es endlich hinter sich gebracht hatte und wir fuhren so schnell wir konnten nach Hause. Wir setzten uns eine Weile ins Wohnzimmer, aber niemand sagte etwas. Justin war sehr still, der Tag hatte ihn offenbar ausgelaugt.
Alex und Justin saßen nebeneinander auf der Couch und Alex war derjenige, der anfing zu summen. Zuerst bemerkten wir es gar nicht, aber nach und nach wurde er immer lauter. Wir wussten nicht sofort, welches Lied es war und es dauerte eine Weile, bis wir Coconut Skins erkannten. Beim Refrain fing Alex leise an zu singen. Rick und ich stimmten mit ein und Justin lächelte uns an. Wir wussten, dass es eines seiner Lieblingslieder war. Alex stand von seinem Platz auf, ging zu unserer Anlage und legte die CD ein. Dann zog er Justin auf die Füße und sie begannen, zu dem Song zu tanzen. Rick nahm meine Hand und auch wir tanzten zusammen und sangen das Lied. Nach dem dritten Durchlauf war die schlechte Stimmung wie weggeblasen. Alex hatte es wieder einmal geschafft.
Kapitel 13: Alex
Ich war kurz davor, aus der Haut zu fahren, während ich mit Mary Ann in diesem Büro saß. Ich wollte unbedingt mit den anderen in diesem Konferenzraum sein, um Justin helfen zu können. Mary Ann war wirklich lieb und nett und sie gab sich große Mühe, mich mit einem Gespräch abzulenken. Kevin musste ihr von Trixie erzählt haben und wir plauderten eine Weile über sie. Mir war aber nicht nach Smalltalk zumute. Sie schien es zu spüren, denn sie ließ mich nach einer Weile in Ruhe.
Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hatte, aber irgendwann kamen Justin, Rick und Kevin aus dem Konferenzraum. Sie gingen aufs Klo und ich begleitete sie. Justin war ziemlich aufgewühlt. Ich wollte irgendetwas tun, um ihm zu helfen und dann hatte ich eine Idee. Ich ließ mir sein Handy geben und rief Will, Kevins Bruder, an. Er war Anwalt und würde sicher wissen, ob ich in diesem Raum sein durfte oder nicht. Nachdem ich ihm erklärt hatte, was vor sich ging, sagte er, dass es
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