Summertime (Beachrats: Teil 4)
war.
Dann gab es noch den Vorfall mit einem Wagen und Wayne Smith, einem der anderen Pagen. Smith war irgendwie durchgedreht oder so etwas und hatte den Wagen eines Gastes mit dem Wort ›Schwuchtel‹ in Großbuchstaben besprüht. Alex war stinksauer und verprügelte Wayne beinahe. Ich sah nicht alles, aber ich sah, wie angepisst Alex war. In seiner Rede hatte er über die Toleranz für schwule, lesbische und bisexuelle Menschen gesprochen, also dachte ich, dass es damit zu tun hatte, dass er so die Beherrschung verloren hatte.
Es war der Sonntag nach dem Vorfall, an dem ich nicht surfen konnte und auf dem Heimweg zum Tanken anhielt. Beim Bezahlen stand ich hinter Alex und einem anderen Kerl in der Reihe. Der andere Typ war nicht besonders attraktiv, aber er hatte ein umwerfendes Lächeln. Ich brauchte ihn nur anzusehen und ich wusste sofort, dass er auch ziemlich intelligent war. Alex lud mich zum Wasserski fahren ein und ich nahm die Einladung natürlich sofort an.
Ich brauchte nicht lange, um festzustellen, dass ich Seth Adams mochte und dass wir uns gut verstanden. Es waren zehn Kerle beim Wasserski und wir mussten warten, bis wir an der Reihe waren. Seth und ich saßen am Dock und wir unterhielten uns eine ganze Zeit lang. Ich erfuhr, dass er ebenfalls schwul war - wie alle anderen auch, die an diesem Nachmittag da waren - und dass er in den nächsten sechs Wochen ebenfalls im Laguna arbeiten würde. Außerdem erfuhr ich, dass das Haus nicht Alex‘ Eltern, sondern Kevin und Rick gehörte, einem schwulen Paar, das für das Unternehmen arbeitete, dem das Laguna gehörte. An diesem Tag verbrachte ich zum ersten Mal Zeit mit einer Gruppe schwuler Jungs und Männer und ich glaube, dass diese Erfahrung mein Leben verändert hat. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Sorge, dass ich anders oder merkwürdig war. Aber keiner der Leute dort - vielleicht mit Ausnahme von Gage - war merkwürdig oder anders. Sie waren einfach nur Kerle, die Spaß hatten. Ich fühlte mich in ihrer Gegenwart wirklich wohl und genoss es, Zeit mit ihnen zu verbringen.
Zuerst fuhren wir Wasserski, dann schwammen wir nackt in ihrem Pool. Anschließend spielten wir auch noch Basketball, Tischtennis und Pool. Seth und ich unterhielten uns die ganze Zeit. Ich mochte ihn mit jeder Minute mehr und es war auch nicht zu übersehen, dass er mich ebenfalls mochte. Es war fast 22 Uhr, als ich ging. Seth brachte mich noch zu meinem Wagen.
»Das war ein toller Tag«, sagte ich. »Und deine Haare sind wirklich toll.«
»Danke«, antwortete er und lächelte verlegen. »Es war auch für mich ein toller Tag.«
»Können wir morgen Abend etwas zusammen machen?«, fragte ich.
»Klar«, sagte er, ohne zu zögern.
»Was hältst du vom Gokartfahren?«
»Ich habe das noch nie gemacht, aber ich wette, es macht Spaß.«
»Cool. Ich hole dich um 18 Uhr ab, okay?«
»Okay.«
Wir gaben uns die Hand, dann stieg ich in meinen Wagen. Oh, mein Gott , dachte ich, als ich nach Hause fuhr. Ich habe ein Date mit einem Kerl!
Kapitel 10: Seth
Ich begleitete Cody zu seinem Wagen, als er nach Hause ging. Vom ersten Moment an, als ich ihn in der Tankstelle gesehen hatte, wusste ich, dass er etwas ganz Besonderes war. Ich hatte den Eindruck, dass er mich auch mochte. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und sprachen über alles Mögliche, von Religion über Politik bis hin zu Filmen, die wir mochten und Schauspielern, die wir süß fanden.
Bevor er in seinen Wagen stieg, fragte er mich, ob ich am Montag Abend etwas mit ihm unternehmen wollte. Ohne zu zögern und ohne darüber nachzudenken, sagte ich ja. Am Montag sollte ich meinen Job beginnen und ich war nur ein Gast in Kevins und Ricks Haus. Ich fühlte mich ein bisschen schuldig, weil ich das nicht berücksichtigt hatte, aber ich wollte mit Cody so viel Zeit wie möglich verbringen. Wir gaben uns die Hand, aber ich verspürte das Verlangen, ihn zu küssen. Ich traute mich jedoch nicht. Ich wusste, dass man beim Küssen eine Erektion bekommen kann, aber ich hatte noch nie davon gehört, dass man schon durch einen Handschlag einen Ständer bekommen kann. An diesem Abend bewies ich es aber.
Nachdem Cody losgefahren war, sah ich ihm noch eine Weile hinterher. Alex kam auf die Straße heraus. Als ich ihn ansah, schmunzelte er.
»Du magst ihn, oder?«, fragte er.
Ein Teil von mir wollte es abstreiten, ein anderer Teil wollte es in die ganze Welt hinaus schreien.
»Ja, ich mag ihn wirklich sehr«, gab ich zu. »Wir
Weitere Kostenlose Bücher