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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ist.«
    »Nie für alle Seiten?«
    »War es die richtige Entscheidung, Kayim im Stich zu lassen und dafür zu überleben? Diese Kerle hätten auch mich verstümmelt oder getötet …«
    »Echte Verantwortung gibt es nur da, wo es Antworten gibt. Und da alles Denkende diese Antworten sucht, so wie du, übernimmt niemand konsequente Verantwortung. An allem Unrecht, das passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die es tun, sondern auch die, die es nicht verhindern. Aber diese unbequeme Wahrheit wird vergessen. Deshalb holen wir uns die Freisprechung, indem wir unser eigenes Leben über das der anderen stellen!«
    Und zu recht
, dachte Seiya verbittert.
Dieser Mistkerl macht alle für sein Unglück verantwortlich und bringt deshalb Kinder wie B-awig einfach so um. Was macht ihn besser als die drei Männer, die ihn verstümmelten?
    Für eine Weile trat Schweigen ein. Süßer Wind rauschte über die grüne Ebene. Es war idyllisch. Der Himmel ähnelte in diesem Traum seltsamerweise jenem, von dem Shanija Ran erzählt hatte, ein himmelblaues Firmament über der weit entfernten Erde.
    »Was geschah mit Kayim? Überlebte er diese schreckliche Folter?«, fragte Darren. Sicherlich kannte er die Antwort, doch er wollte sie von Yimak-Kayim hören.
    Groom sagte nichts. In seinen roten Augen flackerten Tränen. Er legte eine Hand schwer auf Darrens Oberschenkel.
    »Darren Hag …« Er sah Darren direkt an und machte keine Anstalten, die Feuchtigkeit aus seinen kranken Augen zu wischen. Die Metallplatten seines Schädels glühten im Sonnenschein, aus den Rohren in seinem Nacken dampfte weicher Rauch. »Ich werde dich nun töten. Ich
muss
dich töten!«
    »Darren …«, flüsterte Seiya.
    Ein schrilles Geräusch durchbrach die Stille.
    Der Himmel verdunkelte sich, Blitze zuckten, Regen und Donner brachen los …

    … und Seiya erwachte. Chaos herrschte um sie herum, Stimmen schrien durcheinander, Stiefel trampelten übers Deck, Türen wurden geschlagen.
    Seiya lag in einem schräg gestellten Sessel, nun kippte der Sitz seitwärts, so schnell, dass sie sich nicht rechtzeitig festhalten konnte. Mit den Knien schlug sie auf die Holzdielen.
    Wo sind Darren und Groom? Warum bin ich ganz allein hier?
    Sie rappelte sich auf. Erneut verlor sie das Gleichgewicht. In den Wänden ächzte es, das Luftschiff stöhnte und knarrte in wechselnder Schieflage.
    Etwas Schreckliches musste geschehen sein. Etwas, das sie aus dem tiefen Traum gerissen hatte. Das riesige Schiff tanzte, hob und senkte sich, Motoren stotterten, grell kreischte Metall auf Holz. Seiya gelangte schwankend, stolpernd zur Tür, doch sie war verschlossen. Verzweifelt trommelte die Prinzessin gegen die Tür, rüttelte an der Klinke und schrie um Hilfe.
    Krachend wurde die Tür aufgerissen. Holz splitterte aus dem Rahmen. Das Schloss polterte vor Seiyas Füße. Ein Fremder stand vor ihr, breit wie ein Ochse, der Kopf kugelrund, haar- und konturlos, ein Marganer. Männer dieses Volkes wurden gern als Söldner verpflichtet, weil sie kaum Schmerz empfanden und völlig bedenkenlos töteten. Neben dem Marganer schob sich ein winziger Schmorl in den Raum, blickte sich um und schnatterte etwas in seiner Sprache, die Seiya nicht verstand. Der Marganer schnaufte und packte Seiya um die Hüfte.
    »Ruhig sein!«, befahl er und Seiya wurde hochgehoben wie ein Paket.
    Der Marganer, dessen Körper nach altem Fett und Leder stank, stolperte den Gang runter, stieß sich dabei von Wand zu Wand vorwärts. Über ihnen wurden Befehle geschrien, und viele Schritte trampelten über quietschende Bohlen. Seilwinden kreischten, Kolben rieben gegeneinander, kreischend, zischend, und ein erschütternder Knall ließ alle Angst verstummen –
    – um die Panik zu gebären!
    »Der Kessel«, knurrte der Marganer und ließ Seiya fallen. Hastig machte er sich auf dem Weg nach oben, gefolgt von dem Schmorl. Oben schrien die Leute durcheinander, vermutlich versuchte jeder nur noch, die eigene Haut zu retten. Widersinnig, wenn sie abstürzten, außer es gab Drachengleiter.
    Von Wut und Verzweiflung getrieben, rappelte Seiya sich auf und rannte den schwankenden Gang entlang. Wo war Darren? Sie waren gemeinsam in dem Raum von dem widerlichen hageren Arzt betäubt worden; hatte Groom den Freund etwa geholt, bevor er sich in den Traum eingeklinkt hatte?
    Die Prinzessin hastete die Stufen hoch. Ihr Atem stockte, als ein Sturm sie draußen empfing. Kalter Regen klatschte ihr ins Gesicht. Holz knarrte über ihr, und

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