Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Männer lachten. Sie hörten nicht auf das Betteln und Winseln des Jungen, sondern taten sich weiter an ihm gütlich.
    Kayim begann bald selbst zu kichern, das sich zu einem hysterischen Kreischen steigerte. Das war schlimmer als alles andere zuvor. Es waren Laute des Wahnsinns, die ein Lachen vortäuschten, aber pures Grauen waren.
    Seiya schlug die Hände vor Augen und krümmte sich zusammen, als wolle sie sich in sich selbst verstecken.
    Die Laute, die nun folgten, erzählten mehr als Bilder. Als unvermittelt Stille in der Arena eintrat, hörte Seiya nur noch ihr eigenes Schluchzen.
    Dann veränderte sich der Geruch von Blut und Schweiß, und weicher Wind bewegte ihr Haar. Langsam gab sie ihre Augen frei. Darren saß auf einem Baumstamm und starrte vor sich hin. Groom lehnte an einem Baum und machte eine verächtliche Geste. Seiya hockte im Gras.
    Es war nur ein Atemzug. Nur ein Herzschlag Ruhe. Eine winzige Erholung.
    Dann ging es weiter, an einem anderen Ort.
    Einer der drei Männer hatte sich den verstümmelten Körper des Jungen über die Schulter geworfen. Ein anderer führte ein Behältnis mit sich. Der Dritte folgte als Nachhut. Es war Dämmerung. Der Himmel über Less war rot. Vögel, die ihre Köpfe zum Ruhen unter das Gefieder geschoben hatten, hoben die Köpfe und versteinerten.
    Seiya merkte, dass sie lief, dass sie, Darren und Groom die Männer verfolgten. Die Silhouette eines großen Hauses, eine Villa, erhob sich vor ihnen. Der Träger vorn warf seine Last wie ein Stück Müll auf die obere Eingangsstufe, und der zweite Mann stellte den Behälter daneben. Der Dritte holte einen Umschlag aus der Jackentasche und ließ ihn auf den reglosen Körper des Jungen fallen. Sie gingen weg, so still, wie sie gekommen waren.
    Und das Bild wechselte erneut, Darren saß wieder auf dem Baumstamm, und Groom lehnte am Baum wie zuvor. Seiya stand als Beobachterin abseits und versuchte zu begreifen.
    »Armer Junge«, flüsterte Groom. Dann blickte er auf. »Schaut euch diesen Jungen an und merkt euch das Bild. Seht, was noch von ihm übrig blieb, nachdem man ihn entführt hatte. Die drei Männer quälten ihn aus purem Vergnügen, er war ihnen hilflos ausgeliefert, und das nutzten sie aus. Und das …« Grooms metallener Finger zeigte auf Darren. »… das ist ganz allein deine Schuld, Darren Hag! Du hast deinen Freund im Stich gelassen. Du hattest bereits die Gabe der Telekinese entdeckt. Du hättest dir etwas ausdenken können, deine Gabe nutzen können. Stattdessen bist du heulend zu Kayims Vater gelaufen und hast ihm die Entführung berichtet. Kannst du dich erinnern, wie der Vater reagierte?«
    Darren nickte stumm und kaute an seiner Unterlippe. »Er lachte.«
    »Und was dachtest du, als du sein Lachen gehört hast?«
    »Ich habe es vergessen.«
    »Feigling!«
    »Feig ist nur, wer sich vor seinen Erinnerungen fürchtet. Und das tue ich nicht!«
    »Tatsächlich? Warum durchleben wir dann all das hier?«
    »Halt’s Maul, Groom! Ich habe es vergessen.«
    »Lügner! Du hast nichts vergessen. Du weißt es noch! Was dachtest du?«
    Darren atmete schwer und kapitulierte. »Also gut. Ich dachte, dass Kayims Vater auf seine Art nicht besser war als meiner. Earl Hag brauchte mehr als zehn Jahre, um mich als seinen Sohn zu akzeptieren. Heute sind wir Konkurrenten.«
    »Liebst du deinen Vater?«
    »Er ist mir gleichgültig. Er gehört nicht in meine Welt. Jahrelang buhlte ich um seine Anerkennung, bis ich spürte, dass wir beide die Mauern, die sich zwischen uns aufgebaut hatten, nicht niederreißen konnten.«
    »Interessant …« Groom verzog den Mund. »Die Sucht nach Anerkennung, das Buhlen um Liebe, Bestätigung und Applaus, und als Resultat: Gunst und Gewogenheit, stimmt’s?«
    »Ja«, nickte Darren. Er starrte vor sich ins Gras. Groom stieß sich vom Baum ab, trat zu Darren und ließ sich neben ihm auf dem Baumstamm nieder.
    Seiya beobachtete gebannt diese bizarre Form der Vertrautheit. Erschüttert begriff sie.
Kayim!
    Darren musterte Groom mit einem schnellen Seitenblick, rückte aber nicht zur Seite. Er musste es spätestens in diesem Moment ebenfalls erkannt haben. Vielleicht wusste er es schon die ganze Zeit.
    »Ich habe Kayim gern gehabt«, sagte Darren »Sein Vater und meiner waren Geschäftspartner. Wir waren mit zwölf Jahren Freunde fürs Leben und haben jede Menge angestellt. Was geschah, hat mich mein Leben lang verfolgt. Ich habe gelernt, dass eine richtige Entscheidung nie für alle Seiten richtig

Weitere Kostenlose Bücher