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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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den Pavillon, in den Garten hinaus, wieder zurück zu ihr, zu dem Messer, das seinen Fingern entglitt und mit einem singenden Klang auf den Kies schlug. Dann legte er seinen Arm um ihre Schultern. Er zog sie an sich. Glühend, schwitzend. Verzweifelt. »Ich würde dir doch nie etwas antun, Kleines!«
    Dieser letzte Satz brach Seiyas Herz.
Es ist meine Schuld! Ich habe mich nicht genug um ihn gekümmert. Ich hätte es früher merken müssen. Niemand war ihm so nah wie ich. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen …
    »Nein«, sagte Darren von irgendwoher. »Niemand kann diesem armen kranken Wesen helfen. So sehr du dich bemüht hättest: Gegen seine Geisteskrankheit hättest du immer vergeblich gekämpft!«
    »Aber …«, schluchzte Seiya und wusste dann nicht mehr weiter. Sie wusste, dass Darren recht hatte. Dennoch schmerzte sie die Hilflosigkeit, mit der sie den Verfall ihres Bruders miterleben musste.
    »Mit wem sprichst du?«, fragte Tainon, und seine Stimme klang auf einmal hilflos und jung, schwenkte völlig um. Er kicherte und kitzelte sie. »Mir scheint,
du
bist es, die hier verrückt ist!«
    Seiya legte ihren Kopf an seinen. Oh, wie sie ihn bemitleidete, diesen armen Jungen. »Ja, Tainon. Vielleicht bin ich verrückt.«
    »Oh-oh, das sollten wir aber als unser Geheimnis betrachten, nicht wahr?«
    »Ja, Tainon, das sollten wir.«
    Tainon sprang auf. »Es ist ein schöner Tag. Wollen wir etwas anstellen?«
    »Später, Tainon. Ich muss erst die Stickerei …«
    »Sie ist für Mutter?«
    »Ja, für ihren Geburtstag.«
    »Ein schönes Geschenk …« Tainon entblößte die Zähne. »… für diese abtrünnige Schlampe!«
    »Komm, weg von ihm!«, erklang Darrens eindringliche Stimme. Er erschien aus dem Nichts wie ein düsterer Geist hinter ihrem Bruder, weitaus größer als in der Realität. Ein Riese, bereit, einen Wurm zu zertreten.
    »Du solltest das Tuch mit Gift tränken. Damit Mutter daran schnuppert und von Krämpfen gequält krepiert!«, sagte Tainon. Dabei lächelte er, als habe er einen guten Witz erzählt.
    »Lass ihn, Darren«, sagte Seiya ruhig. »Er ist krank.«
    »Es ist nur ein Traum, Seiya. In Wirklichkeit hat er tatsächlich versucht, dich zu töten, um den Thron zu bekommen. Deshalb musstest du fliehen. Deshalb sind wir uns begegnet!« Darren griff Tainon an den Hals und drückte zu. Im grauen Rauch löste sich die Gestalt des Jungen auf.
    »Bravo!« Hinter Darren, der auf seine normale Größe geschrumpft war, erschien Yimak Groom. Diesmal in seiner Maschinengestalt. Er klatschte in die Hände. »Der Verräter wird im Traum zerstört und lebt in der Realität weiter. Auftritt Groom!« Er klatschte erneut. »Ein schönes Theaterstück, nicht wahr? Wir könnten es
Das große Aufräumen
nennen!«
    Darren saß plötzlich neben Seiya auf der Bank, Groom stand vor ihnen im Eingang des Pavillons und verdeckte die letzten Sonnenstrahlen mit seiner unheimlichen Gestalt.
    »Warum das alles?«, fragte Darren.
    Groom antwortete: »Ich weiß, was mit deinem Freund – Kayim hieß er, nicht wahr? – geschah. Ich bin es gewohnt, düsterer Schuld beizuwohnen. In den Träumen, die ich begleite, geht es kaum um etwas anderes. Um Verdrängung und Lust!«
    Die beiden Gefährten schwiegen.
    »Ihr glaubt, alles gesehen zu haben? Ihr hofft, der Traum sei zu Ende? Ihr nehmt an, alle Schrecken erlebt zu haben? Meine lieben Gäste: Lasst mich euer Zeremonienmeister sein. Ich verspreche euch: Die wahre Hölle wartet noch auf euch!«
    Er lachte und entführte sie an einen anderen Ort.

    Tophel fuhr auf. Er hatte den letzten Sequenzen von Grooms Traum beigewohnt, ohne sediert zu sein. Er brauchte weder Spritze noch indirekte Aufforderung – er träumte, wann und wie er es wollte und besaß stets die Kontrolle.
    Alles, was man vergessen hat, schreit im Traum um Hilfe
, stellte er fest. Und das würde sich nie ändern. Diese Wesen erlebten das soeben auf brutale Weise.
    Er war neugierig, was nun geschah. Groom hatte das Spielfeld betreten. Er hatte einen Grund dafür. Tophel war neugierig, wie Darren Hag darauf reagieren würde. Aber zuvor musste er sich um Weltliches kümmern.
    Etwas hatte sich verändert. Das Motorengeräusch der
Pollux
. Das regelmäßige Stampfen und Stößeln war hustenden Aussetzern gewichen, so, als habe das große Luftschiff sich verschluckt und ringe nach Luft.
    Tophel war klar, dass Beständigkeit die Mutter der Sicherheit war, zumindest wenn es um Maschinen und Geräte ging. Wenn von einem

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