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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Damper die Kette absprang, konnte der Fahrer stürzen. Wenn die Motoren eines Luftschiffes ausfielen, bedeutete das den Absturz und Tod aller an Bord.
    Um sich selbst hatte Tophel keine Angst. Der Tod ging ihn nichts an. Aber ein Absturz würde vorzeitig zum Ende eines der interessantesten Spiele führen, dem er je beigewohnt hatte. Hier ging es um Verdrängung, Schuld und Qual. Ein Quell der Inspiration. Pure Verneinung!
    Im Gegensatz zu sonst war ihm diesmal in keiner Weise klar, wie dies alles enden würde. Lediglich Asogals Weissagung hatte er im Ohr, und den kleinen Zettel in der Hosentasche, den der prophetische Dichter kurz vor seinem Tod geschrieben hatte. Ein Zettel mit einer wichtigen Mitteilung, nahm Tophel an, denn er hatte die hellsichtigen Zeilen noch nicht gelesen.
    Alles zu seiner Zeit.
    Erst einmal hieß es, das Schiff zu inspizieren.
    Wieder setzten die Motoren aus.

7.
    »Schaut genau hin!«, befahl Groom. »Schaut, was man diesem armen Jungen antat!« Sie saßen in einem kleinen Amphitheater, das Platz für gut fünfhundert Zuschauer bot. In der runden Arena, die mit Sand aufgefüllt war, lag der entführte Junge auf dem Rücken, an den Armen und Beinen angepflockt. Die drei Entführer redeten miteinander, aber man konnte die Worte hier oben nicht verstehen.
    »Die Worte sind nicht wichtig. Die Taten sind es«, murmelte Groom, der neben Seiya saß. Er verströmte den Gestank von Öl, Dampf und Schweiß.
    Darren beugte sich vor. Sein Gesicht war eine wächserne Maske.
    Seiya vermutete, dass er denselben Gedanken wie sie verfolgte, nämlich, was Groom plante. Er wollte Darren mit den Konsequenzen seiner Schuld konfrontieren, und zwar gnadenlos.
    Sie schrie auf, als es begann.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung zog ein Mann sein Schwert und schlug dem Jungen kaltblütig mit einem schwirrenden Streich die Hand ab.
    Kayim brüllte auf und wand sich in den Fesseln. Aus dem wild zuckenden Armstumpf sprudelte Blut und färbte den Sand rot, durchtränkte das Seil.
    »Er ist ein unschuldiger Junge …«, flüsterte Groom. Er starrte wie hypnotisiert in die Arena.
    »Hör auf damit«, stöhnte Darren. »Warum tust du mir das an?«
    »Dir? Ich tue es
uns
an!«, zischte Groom, und sein Kopf schnellte zu Darren herum. »Und es geht noch weiter, Darren Hag. Diese Männer verstehen ihr Handwerk.«
    Der zweite Mann zückte ein kleines Messer und schnitt dem hilflosen Knaben die Ohren ab.
    Seiya schloss die Augen, sie konnte es nicht mehr ertragen. Tränen drückten sich unter ihren Lidern hervor. Wie konnten Menschen so grausam sein?
    »Schau hin, Prinzessin«, forderte Groom. »Du kannst alle Aufzeichnungen der letzten einhunderttausend Jahre im Zentralarchiv lesen. Die raumfahrenden Völker bilden auf Less einen großen Reichtum intelligenter Wesen und Tierarten. Viele sind mutiert, haben neue Arten gebildet. Die ganze Galaxis ist hier versammelt. Es gibt Gilden, Kulturen mit Sklavenhaltung, Diktaturen, Könige und Stadtverwalter. Alles ist denkbar unter den drei Sonnen. Dennoch haben sie alle bis heute kein gemeinsames Gesetz entwickelt, keine Zentralregierung eingeführt, keine gemeinsame Ethik, keinen philosophischen Begriff der Moral. Sie alle sind in ihrer Grundstruktur Wilde geblieben.
Deshalb
, Prinzessin, tun sie sich das an!«
    Seiya spürte einen schmerzhaften Druck im Kopf; sie war gezwungen, die Augen wieder zu öffnen.
    Kayims Schreie übertönten alles, doch sein Martyrium war noch lange nicht zu Ende. Der dritte Mann hob seine Armbrust. Gezielt setzte er einen Pfeil erst in den Oberarm, dann in die Schulter des Jungen. Dann wurden ihm die Finger der anderen Hand genommen. Aus Kayims Mund drangen Laute, die nichts Menschliches mehr an sich hatten, sein blutüberströmter Körper zuckte krampfartig.
    »Mach dem ein Ende!«, schrie Darren und sprang auf. Er packte Groom an der Schulter, riss den Maschinenmann zu sich herum – und wurde von einer unsichtbaren Gewalt weggeschleudert. Er stürzte auf den Rücken, schlug sich den Arm an einer Steinbank und rappelte sich stöhnend auf. Schweiß strömte über sein Gesicht.
    Groom lachte. »Wage es nie wieder, mich zu berühren, Darren Hag, oder du wirst es bereuen. Die Show ist noch nicht zu Ende!«
    Endlich, endlich hört er auf zu schreien!
Seiya zitterte am ganzen Leib, ihr Magen war ein einziger verkrampfter Klumpen.
    »Er ist über den Schmerz hinaus, weil er zu groß geworden ist«, erklärte Groom. »Eine kleine Weile zumindest.«
    Die drei

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