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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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befreien zu können. Doch deswegen war nicht alles verloren.
    Schließlich war Liri auch hier, ihre Tochter, deren Rettung sie bisher verschoben hatte, weil der Kampf gegen die Quinternen mit Nur-Eins als bedeutendem Bindeglied wichtiger gewesen war. Aber nun konnte sie an Liri denken, und die vielen anderen Kinder, die trauernde Mütter und Väter hatten. Also sollte As’mala sich ab diesem Moment auf die Kinder konzentrieren und dann zusammen mit Shanija zurückkehren, um Nur-Eins aus ELIUM zu holen.
    Sie zog sich zurück, so leise, wie sie gekommen war, und nutzte die Zwischenebene voller Rohre, um sich neu zu orientieren.
    Der Ort, an den sie schließlich geriet, musste wohl der einsamste von ELIUM sein – aber wahrscheinlich auch einer der schönsten: Sie fand sich inmitten eines Waldes aus Kristallen wieder, wie Schneeflocken von ganz nah gesehen oder Windrosen aus den großen Wüsten von Less, grünlichblau und irisierend wie die Schuppen von Fischen. Das Erstaunlichste aber war, dass As’mala das alles wachsen
hören
konnte – und
sehen
: Vor ihren Augen trieben unter leisem Knacken immer neue, feinere Verästelungen aus, wie Gerippe von Sternen. Der Raum verlor sich ganz in grünem und blauem Traumlicht, das aus den Kristallen fiel. As’mala wollte kaum glauben, dass dies hier ein Teil des
Bösen des Himmels
sein sollte. Es war sehr still, und sie schien ganz allein zu sein. Sie setzte ihren Weg fort, da …
    Schritte. Klimpern. Klicken.
    Ausgezeichnet
, dachte sie.
Jemand, der mir verraten möchte, wo ich meine Tochter finde
. Sie hatte keine Lust mehr auf Versteckspiele. Vor ihr lichtete sich eben das Traumhalbdunkel, und sie trat auf eine Lichtung zwischen den Kristallbäumen hinaus.
    Und stand vor einem Menschen aus Metall.
    Einen Kopf größer als sie, weder als Mann noch als Frau zu erkennen, zwei Arme, zwei Beine, ein Kopf: Alles aus mattem, kunstvoll ziseliertem Metall.
    Er trug einen Ballon aus Glas bei sich und schien die Spitzen der Kristalle abzupflücken, denn das Behältnis war voll von schwebenden kleinen Sternskeletten.
    Über den Augen des Mechanoiden – leuchtende kleine Gaslaternen, As’mala konnte die Flämmchen um die Dochte tanzen sehen – klapperten eiserne Lider, als er den fremden Eindringling bemerkte.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte die Menschmaschine dann, »ich befürchte, mit Ihrer Gegenwart an diesem Ort verletzen Sie die Vorschriften.«
    As’mala war noch damit beschäftigt, ihn anzusehen: Die Gliedmaßen des Geschöpfes wurden mit Schlössern aller Art zusammengehalten und waren von ausgesuchter Kunstfertigkeit. Eines aber hatten sie alle gemeinsam: Sie waren mechanisch. Schlösser, die also förmlich danach schrien:
Öffne mich!
    Das ist ein Zeichen
, dachte sie,
Hosindas, du alter Hurensohn, das werde ich dir nicht vergessen. Ich werde dir ein Opfer darbringen, wenn alles vorüber ist
.
    »Du solltest dir mehr Sorgen um dich machen als um die Vorschriften«, erwiderte As’mala und grinste wie ein Hexurdeibel.
    »Wie meinen?«
    »Folgendermaßen.« As’mala trat einen Schritt auf ihn zu. »Ist eigentlich ganz einfach. Ich suche meine Tochter und die anderen gefangenen Kinder. Und jemanden, der mir suchen hilft.«
    »Ach. Das – tut mir leid.«
    »Muss es nicht.« As’malas breites Grinsen spaltete ihr fast das Gesicht. »Ich habe jemanden gefunden.«
    Der Orgamechanoide blinzelte wieder auf diese seltsame Weise, die As’mala fast unheimlich war, so menschlich schien sie. Dann schüttelte er plötzlich den Kopf:
    »Oh, ich verstehe. Nein, bitte, das kann ich nicht tun. Seit der Desintegration von Orgamechanisches Modell Numero 6 habe ich mir vorgenommen, mich an die Vorschriften zu halten, auch wenn ich sie nicht verstehe: Es ist nicht meine Aufgabe …«
    »Bio6?!«, echote As’mala. »Du kennst
Bio6?
«
    »
Kannte
. Ja. Er war – nun, wir haben zusammen gearbeitet, früher. Aber verstehen Sie, er war ein Prototyp. Vermutlich waren irgendwelche Verbindungen falsch kombiniert worden. Daher kam wahrscheinlich das von der Instruktion abweichende Verhalten, diese seltsamen Ideen, die er auf einmal hatte. Äh – wenn ich fragen darf: Woher kannten
Sie
ihn denn?«
    »Bei meinem letzten Besuch in ELIUM hatte ich das Vergnügen.«
    »Das heißt – Sie gehören nicht hierher?«
    As’mala schnaubte. »Verrotten soll dieses groteske Ding und verfaulen!«
    Der Orgamechanoide nickte und fuhr höflich fort: »Dann, denke ich, werden Sie Verständnis dafür haben,

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