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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Labyrinthes täuschen? Immer wieder hörten sie den hohlen und dann plötzlich scharf schleifenden Klang des Entôum in der Ferne, und Seiya fragte sich, ob er schon – nein. Aliandur konnte noch nicht im Herzen der Stadt angelangt sein. Die Straßen würden ihn in die Irre führen, und sie hoffte auf die Verteidiger, dass sie ihn seinen Sieg teuer bezahlen ließen. Pong war bei ihnen, einst war er ein strategisches Gefechtsmodul gewesen. Er wusste, was zu tun war und konnte den Hauptmann entsprechend beraten.
    Eben stieg sie hinter Carlim eine schmale, steile Treppe empor – als dieser plötzlich stehenblieb, mitten darauf.
    Ehe sie eine Frage stellen konnte, wirbelte er herum, und etwas traf sie mit Gewalt an der Schulter warf sie rückwärts die Treppe hinunter. Seiya sah die Dunkelheit an sich vorüber fliegen, dann schlug sie hart mit der Schläfe auf, drehte sich – und die Schwärze drang auch in ihren Kopf ein.
    In einem Punkt hatte Seiya sich getäuscht: Der Erlöser war dem Herzen von Thel-Ryon schon sehr nah gekommen.
    Die Straßensperren hatten seine Streitmacht tatsächlich aufgesplittert, wie es die Absicht der Thel-Ryoner gewesen war, und immer wieder waren die zerstreuten Truppen in Hinterhalt geraten. Aber Aliandur hatte Befehl gegeben, sich nicht in einen Häuserkampf verstricken zu lassen. Er wollte nur in die Turmburg. Denn sie war das Herz von Thel-Ryon, und brach er dieses, brach er der Stadt den Rücken dazu.
    Er kam nicht umhin anerkennen zu müssen, dass dieses adlige Stück Fleisch aus der Mandiranei nicht dumm war. Die eine Brücke zerstört, die andere mit Feuer getränkt, dass sie unbegehbar war. Das machte die Eroberung der Burg schwierig – aber nicht unmöglich.
    Der Erlöser bleckte seine vielen scharfen Zähne. Diese Königin ohne Thron sah so zart und zerbrechlich aus, aber sie bot ihm immer wieder die Stirn. Wie sehr würde sie ihm munden, sobald er seine Rache vollendet hatte!
    In die Finsternis dieses eisernen Irrgartens vordringen zu müssen, war nicht angenehm. Aber Seiya konnte nicht wissen, dass das für den Sektenführer keine Überraschung war. Darren hatte ihm seinerzeit ausführlich von seiner Stadt erzählt. Aliandur war damit einen Schritt weiter gewesen, als die Thel-Ryoner ahnten konnten. In seinem Gefolge befand sich daher ein
Eisenspürer
. Der verfügte über die bemerkenswerte Gabe, seinen Geist mit Metallen aller Art zu verschmelzen und so alles an sich zu bringen, was es darüber zu wissen gab, es sogar zu beeinflussen.
    Es würde einige Zeit in Anspruch nehmen, bis der Mann dieses Irrsinns-Bauwerk durchspürt hätte, aber er würde es schaffen.
    Und das Eisenlabyrinth, von dem sich seine ehemalige Gefangene zweifelsohne einiges versprochen hatte, würde seine Krieger zu einem kleinen Spaziergang einladen.
    Aliandur grinste höhnisch. Bekanntlich war ein Spaziergang ja dem Appetit zuträglich. Wie vorzüglich sich doch alles traf.
    Er ließ den Eisenspürer kommen und sich mit dem Irrgarten bekannt machen.
    Das Labyrinth gab sich nur widerwillig preis. Das lag daran, erklärte der schmächtige junge Mann dem Erlöser, weil es selbst Psimagie war – eine alte, große Macht war darin gebunden. Anlass genug, eine Warnung auszusprechen: »Vielleicht sollten wir besser einen anderen Weg nehmen, Herr.«
    »Ich hoffe für dich, dass du dich nicht weigern willst, dort hineinzugehen.« Aliandurs Drachenstimme grollte tief wie ferner Donner. Der junge Anhänger wurde blass. »Das habe ich nicht gemeint, Herr.«
    »Dann – worauf wartest du?« Der Erlöser gab seinem Anhänger einen Stoß. Der junge Mann – fast noch: Junge – taumelte zurück, wäre fast gefallen. Er übertrat gehorsam die Schwelle ins Labyrinth, aber sein Gesicht war grau vor Angst.
Liederliches Pack
, dachte Aliandur grimmig.
Siege feiern wollen sie, aber sie erringen: Da sieht es schon anders aus
.
    Hinter dem jungen Mann betrat er die eiserne Dunkelheit des Labyrinths unter der Turmburg, seine besten Einheiten dichtauf. Die übrigen, je nach Befehl, schlossen sich an oder errangen die Herrschaft über die Stadt – über den Diamantenmarkt zum Beispiel.
    Eine ganze Weile bewegten sich die Invasoren durch die Schwärze. Von Zeit zu Zeit hörten sie ein Rauschen in die Ferne, hohl und orgelnd, ein Schleifen und etwas wie Rascheln. Ein oder zweimal gab Aliandur Zeichen anzuhalten, aber da die Laute nie näher kamen, tat er es schließlich ab. Wahrscheinlich Zugluft in diesem verschachtelten Bau,

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