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Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset

Titel: Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Heulen.
    »Schließlich habe ich mich mit Saul Loggia in Verbindung gesetzt. Er hat Sie mir empfohlen. Er hat Sie als Einmannbetrieb bezeichnet, glaube ich.«
    »Als Einzelgänger. Das heißt, dass ich immer allein arbeite.«
    »Ja. Er hat gesagt, Sie seien noch nie festgenommen oder auch nur verdächtigt worden. Er hat gesagt, dass Sie immer auf allen vieren zu landen scheinen … wie eine Katze.«
    Halston sah den Alten in dem Rollstuhl an. Und plötzlich schwebten seine langfingrigen, muskulösen Hände dicht über dem Nacken der Katze.
    »Ich tu’s sofort, wenn Sie wollen«, sagte er leise. »Ich breche ihr das Genick. Das spürt sie gar nicht …«
    »Nein!«, rief Drogan. Er holte erschaudernd tief Luft. In seine blassen Wangen war Farbe aufgestiegen. »Nicht … nicht hier. Schaffen Sie sie fort.«
    Halston lächelte humorlos. Er begann wieder, Kopf, Schultern und Rücken der schlafenden Katze sehr sanft zu streicheln. »Also gut«, sagte er. »Ich übernehme den Auftrag.Wollen Sie den Kadaver?«
    »Nein. Sie sollen sie umbringen. Sie verscharren.« Er hielt inne und beugte sich in seinem Rollstuhl wie ein uralter Bussard nach vorn. »Bringen Sie mir den Schwanz«, sagte er. »Damit ich ihn ins Feuer werfen und zusehen kann, wie er verbrennt.«
     
    Halston fuhr einen 1973er Plymouth mit einem einzeln gefertigten Motor von Cyclone Spoiler. Der Wagen war verbreitert und so tiefergelegt, dass die Motorhaube nach vorn in einem Winkel von zwanzig Grad abfiel. Differenzial und Hinterachse hatte er selbst optimiert. Die Schaltung stammte von Pensy, der Antriebsstrang von Hearst. Der Plymouth rollte auf Wide Ovals – riesigen Breitreifen – von Bobby Unser und war etwas über hundertsechzig Meilen schnell.
    Er verließ die Villa Drogan kurz nach 21:30 Uhr. Über ihm huschte eine kalte schmale Mondsichel durch die zerfetzten Novemberwolken. Er fuhr mit ganz geöffneten Fenstern, weil der erbärmliche Gestank von Alter und Schrecken sich in seiner Kleidung festgesetzt zu haben schien, und das gefiel ihm nicht. Die Kälte war beißend scharf, nach einiger Zeit richtig betäubend, aber sie war gut. Sie blies diesen erbärmlichen Gestank fort.
    Er verließ die Schnellstraße bei Placer’s Glen und durchfuhr den schlafenden Ort, in dem der Verkehr von einer einzelnen gelben Blinkleuchte an der Hauptkreuzung geregelt wurde, mit durchaus achtbaren fünfunddreißig. Als er nach dem Ort die S.R. 35 erreichte, gab er etwas mehr Gas und ließ den Plymouth laufen. Der getunte Motor von Cyclone Spoiler schnurrte, wie zuvor an diesem Abend die Katze auf seinem Schoß geschnurrt hatte. Halston grinste über diesen Vergleich. Sie rollten mit etwas über siebzig zwischen weiß bereiften Novemberfeldern mit skelettartigen Maisstängeln dahin.
    Die Katze steckte in einer extrastarken Tragetasche, die mit einem dicken Bindfaden zugebunden war. Die Tasche lag auf dem Schalensitz des Beifahrers. Die Katze war schläfrig gewesen und hatte geschnurrt, als Halston sie hineinsteckte, und auf der ganzen Fahrt weitergeschnurrt. Sie spürte vielleicht, dass Halston sie mochte, und fühlte sich dabei wohl. Wie er selbst war die Katze ein Einzelgänger.
    Merkwürdiger Auftrag, dachte Halston und merkte zu seiner Überraschung, dass er ihn als Auftrag ernst nahm. Das vielleicht Seltsamste daran war, dass er die Katze eigentlich mochte, eine Art Verwandtschaft zu ihr empfand. Glückwunsch, wenn sie es geschafft hatte, diese drei alten Furzer zu beseitigen … vor allem Gage, der sie nach Milford hatte bringen wollen – zu einem tödlichen Treff mit einem Tierarzt mit Bürstenschnitt, der sehr gern bereit gewesen wäre, sie in eine mit Keramikmaterial ausgekleidete Gaskammer von der Größe einer Mikrowelle zu stecken. Er empfand eine Verwandtschaft, aber kein Bedürfnis, von dem Auftrag zurückzutreten. Er würde ihr die Gefälligkeit erweisen, sie schnell und gründlich zu töten. Er würde neben einem dieser novemberkahlen Felder auf dem Randstreifen halten und sie aus der Tragetasche holen und sie streicheln und ihr dann das Genick brechen und ihr mit seinem Taschenmesser den Schwanz abscheiden. Und, nahm er sich vor, den Kadaver vergrabe ich anständig, damit er vor Aasfressern sicher ist. Vor Würmern kann ich ihn nicht bewahren, aber ich kann ihn vor Maden bewahren.
    Das alles überlegte er sich, während der Wagen wie ein dunkelblaues Gespenst durch die Nacht huschte, und dies war der Augenblick, in dem die Katze vor ihm übers

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