Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
Erleuchtung, doch es war zu spät!«
»Was ist seine Schwachstelle? Schnell erzähle es uns!«, rief Shoki ungeduldig. »Deine letzte Vision war für mich nicht ganz klar!«
»Oh, es ist sein zweigeteilter Schweif!«
»Wirklich?«, fragte Shoki noch einmal nach, um sicher zu sein.
»Ich bin zwar nicht Maoshen, aber ich war mir noch nie über irgendetwas so sicher wie das! Nekomata muss sich selbst seinen zweigeteilten Schweif abbeißen! Nur dann ist ein Katzendämon sterblich!«, bestätigte ihm Sunyata schließlich, und seine Vision verblasste langsam. »Es ist Zeit zu gehen! Danke Shoki, Shinriki und auch euch anderen ...«
Es wurde still am Hauptplatz. Zum ersten Mal seit sie in das Dorf gekommen waren, konnten Fire Dragon und Nal Daramjwi den Druck, der auf ihren Schultern lastete, verspüren. Andererseits hatten sie nun auch einen greifbaren Grund gefunden, warum sie eigentlich gegen Nekomata in die Schlacht zogen.
»Wie? Was? Wir müssen also den Schweif des Oberdämons abbeißen?«, fragte das Hasen-Mädchen mit dem gelben Karateanzug verwirrt.
»Es ist weitaus schwieriger als das!«, erklärte ihr Shoki, und strich sich nachdenklich durch seinen Samurai-Zopf.
»Wie meinst du das, Sensei?«, wollte Fire Dragon wissen.
Sie sprach damit aus was alle dachten.
»Wisst ihr noch, als Paul zurückkam und er auf einmal wieder eine normale Katze war?«, fragte Shoki.
»Ja, er hatte keinen Schweif mehr!«, erinnerte sich Shinriki.
»So ist es! Er hat ihn sich selbst abgebissen!«
»Wenn die Katze sich in den Schweif beißt!«, sagte Fire Dragon und sie hatte absolut recht.
Auch wenn das Vorhaben für die Freunde dadurch noch schwerer werden würde, es machte Sinn. Nur das Musasabi-Gleithörnchen blickte als einziger verwirrt in die Runde.
»Hast du alles verstanden, Nal?«, fragte Shoki geduldig, nachdem Kitsune nirgendwo zu finden war, um zu übersetzen.
Nal dachte eine Weile nach und sagte dann zur Überraschung seines Senseis, »Ja!«
»Wie hat er das gelernt?«, fragte der in die Runde, als schließlich ein schläfriger Kitsune auftauchte.
»Er hat mich einfach danach gefragt!«, erklärte der Shinto-Fuchs augenzwinkernd, und Shoki lobte den Eifer seines Schülers.
Kapitel 19: Das Ende allen Leidens
Als die Morgensonne ihren gewohnten Platz am Himmel über Nippon einnahm, offenbarte sie das noch immer in Schutt und Asche liegende Dorf. Doch Amaterasu staunte nicht schlecht. Die Bewohner waren bereits eifrig bei der Arbeit und belebten den Hauptplatz. Der Aufbau war in vollem Gange und jeder half mit so gut er konnte.
Nur Shoki hatte wieder einmal seine Zweifel.
»Kitsune, kann ich kurz mit dir reden?«, fragte er seinen alten Freund, der gerade etwas Schutt aus dem Weg räumte.
»Klar! Ich brauche sowieso eine Pause, die morgendliche Hitze macht mich schläfrig!«
»Glaubst du wirklich, dass es eine gute Idee ist das Dorf schon aufzubauen, bevor wir Nekomata ausgeschaltet haben?«, fragte der Dorf-Samurai.
»Naja, ich dachte mir die zwei neuen Schüler haben so viel Energie, das muss man ausnutzen«, antwortete Kitsune augenzwinkernd.
»Wahrscheinlich von meinen frischgebackenen Reiskeksen!«, mischte sich nun auch Shinriki ein.
Er hatte seinen Lebensmittelhandel wieder aufgenommen und verkaufte seine Waren momentan provisorisch aus dem Keller.
»Ihr wisst genau, dass Nekomatas Dämonen jederzeit wieder angreifen könnten!«, äußerte Shoki seine Bedenken. »Bis jetzt glaubt er noch, dass wir alle beim Angriff ums Leben gekommen sind. Das soll auch so bleiben bis wir Sunyata retten!«
Er blickte besorgt zur notdürftig verschlossenen Höhle am anderen Ende des Dorfes.
»Ich wünsche mir einfach Fire Dragon und Nal würden etwas mehr trainieren. In ein bis zwei Tagen werden wir losziehen und Sunyata retten, da müssen sie vorbereitet sein!«
Kitsune war wie immer etwas nachgiebiger.
»Die beiden stehen unter großem Druck, also ist der Neuaufbau eine willkommene Ablenkung für sie!«
»Du hast recht, alter Freund!«, stimmte ihm Shoki zu. »Wir müssen sie jedoch unbedingt daran erinnern, dass jederzeit ein Angriff passieren könnte!«
Damit hatte er wohl den Teufel an die Wand gemalt. Plötzlich ertönten laute Kampfschreie, die vom Eingang des Dorfes zu hören waren. Das geschockte Trio versuchte einige Blicke zu erhaschen, sah aber nur die Schüler Fire Dragon und Nal Daramjwi, wie sie versuchten mehrere Angreifer abzuwehren. War dies eine weitere Bedrohung durch
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