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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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Selbstkasteiung gleichkommt.
    Wie fängt man das an? Gleichgültig welchen Ansatz man wählt, um der Alterung entgegenzuwirken, Ihr Gehirn wird definitiv mit einbezogen sein. Keine Zelle im Körper ist eine Insel– sie alle sind eingebunden in einen nicht abreißenden Strom von Informationen aus dem zentralen Nervensystem. Bestimmte Botschaften sind gut für die Zellen, andere schlecht. Jeden Tag einen Cheeseburger zu essen übermittelt eine bestimmte Art von Botschaft; gedünsteten Brokkoli zu essen eine andere Botschaft. Glücklich verheiratet zu sein sendet eine andere Botschaft, als wenn man einsam und allein ist.
    Auf jeden Fall wollen Sie Botschaften versenden, die jede Zelle auffordern, nicht zu altern. Darin liegt die Versprechung: Wenn es Ihnen gelingt, viele positive und möglichst wenige negative Botschaften zu übermitteln, wird das für Sie zu einer realen Möglichkeit, dem Alter entgegenzuwirken.
    Es zeigt sich: Solch ein Anti-Aging-Projekt ist eine gigantische Rückkopplungsschleife, die ein Leben lang fortbesteht. Der Begriff Rückkopplungsschleife taucht in diesem Buch immer wieder auf, weil die Wissenschaft mehr und mehr darüber in Erfahrung bringt, wie solche Schleifen funktionieren. Im Jahr 2010förderte eine hochinteressante, von der University of California in Davis und der University of California in San Francisco gemeinschaftlich durchgeführte Studie zutage, dass Meditation die Bildung beziehungsweise Aktivität eines Schlüsselenzyms namens Telomerase fördert. Am Ende jedes Chromosoms befindet sich eine als Telomer bezeichnete repetitive chemische Struktur, [17] der eine ähnliche Funktion zukommt wie dem Punkt am Ende eines Satzes: Die Telomere bilden, einer Schutzkappe gleich, den Abschluss des in den Chromosomen enthaltenen Erbgutfadens aus DNS und tragen so zur Stabilität der Chromosomen bei. In den letzten Jahren hat man den Abbau der Telomer-Enden mit den Alterungsprozessen des Körpers in Zusammenhang gebracht: Aufgrund einer unvollkommenen Zellteilung werden die Telomere immer kürzer, mit dem daraus resultierenden Risiko, dass unter Stress der genetische Code einer Zelle Schaden nehmen kann. Über gesunde Telomere zu verfügen hat also, nach allem, was man weiß, einige Bedeutung. Der Befund, dass Meditation die Telomerase – ebenjenes Enzym, das die Verkürzung der Telomere wieder ausgleichen kann – zu stärken und zu aktivieren vermag, ist daher eine wirklich gute Nachricht.
    Solche Forschungsergebnisse klingen hochgradig technisch, als seien sie hauptsächlich für Zellbiologen von Interesse. Die Studie der University of California geht allerdings noch einen Schritt weiter, indem sie gezeigt hat, dass auch die psychischen Vorteile, die uns durch die Meditation zuteil werden, mit der Telomerase zusammenhängen. Reichlich vorhandene Telomerase – zu deren Zustandekommen offenbar auch körperliche Bewegung und eine gesunde Ernährung beitragen – ist, man höre und staune, Bestandteil einer Rückkopplungsschleife, aus der sich nicht nur persönliches Wohlbefinden ergibt, sondern zugleich die Fähigkeit, mit Stress besser fertig zu werden. Dieser eine Befund hilft, eine der grundlegendsten Auffassungen der Geist-Körper-Medizin zu untermauern: die Auffassung, dass wirklich jede Zelle dem Gehirn lauscht. Eine Leberzelle denkt nicht in Worten. Sie sagt sich nicht: Was hatte ich heute für einen fürchterlichen Arbeitstag. Dieser Stress bringt mich noch um. Stattdessen hat sie an einem solchen Gedanken wortlos Anteil. Meditation verschafft dem Geist ein Gefühl des Wohlbefindens. Und heimlich, still und leise gibt sie, über chemische Substanzen wie die Telomerase, die entsprechende Empfindung an Ihre DNS weiter. Nichts bleibt von der Rückkopplungsschleife ausgenommen.
    Die Verbindung zwischen Geist und Körper ist real; und Entscheidungen machen einen Unterschied. Aufgrund dieser beiden Fakten hält das der Alterung entgegenwirkende Gehirn eine unerhörte Versprechung für uns bereit.
    Vorbeugung und Risiken
    Ohne überhaupt zu wissen, warum wir altern, hat die Medizin sich für den Ansatz entschieden, das Altern wie eine Erkrankung zu betrachten. Nach der Devise: Krankheitserreger schaden der Zelle, das Älterwerden tut es auch. Jedenfalls sollten Sie sinnvollerweise Ihr Augenmerk darauf richten, den Körper gesund und funktionsfähig zu erhalten. Auf der physischen Seite sieht es bei diesem Anti-Aging-Projekt ähnlich aus wie bei den Maßnahmen zur Vorbeugung von

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