Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst
Zivilisationserkrankungen. Schauen wir uns die wichtigsten Punkte an. Nach jahrzehntelangen Aufklärungskampagnen zugunsten einer besseren Volksgesundheit wird Ihnen das alles hinlänglich bekannt vorkommen– nichtsdestoweniger sind in den folgenden Punkten einige für Ihr physisches Wohlbefinden nach wie vor unverzichtbare Voraussetzungen zusammengefasst.
WIE SICH DIE RISIKEN DER ALTERUNG MINDERN LASSEN
Ernähren Sie sich ausgewogen, indem Sie den Verzehr von Fett, Zucker und industriell verarbeiteten Lebensmitteln einschränken. Bevorzugen Sie mediterrane Kost. Verwenden Sie, mit anderen Worten, anstelle von Butter weitgehend Olivenöl, anstelle von rotem Fleisch lieber Fisch (oder auf Soja basierende Eiweißquellen) und außerdem vollwertiges Getreide, Hülsenfrüchte, allerlei Nüsse, frische Früchte und ganze Gemüsepflanzen für eine ausreichende Versorgung mit Ballaststoffen.
Vermeiden Sie es, zu viel zu essen.
Verschaffen Sie sich mäßig anstrengende Körperbewegung, mindestens dreimal die Woche je eine Stunde.
Rauchen Sie nicht.
Alkohol sollten Sie, falls überhaupt, nur in Maßen trinken, vorzugsweise Rotwein.
Legen Sie im Auto immer den Sicherheitsgurt an.
Treffen Sie die nötigen Vorkehrungen, um Unfälle im Haushalt zu vermeiden (weil der Fußboden rutschig, die Treppe steil, der Gehweg im Winter eisglatt ist oder weil Feuergefahr besteht und dergleichen mehr).
Sorgen Sie für tiefen, festen Schlaf. Mit zunehmendem Alter kann es hilfreich sein, zusätzlich nachmittags ein kleines Nickerchen einzulegen.
Halten Sie sich an geregelte Gewohnheiten.
Soweit es um die körperliche Seite der Vorbeugung gegen den Alterungsprozess geht, wissen wir im Einzelnen immer besser Bescheid. Nehmen Sie das Problem der Fettleibigkeit, das in den USA wie auch in Europa mittlerweile epidemische Ausmaße angenommen hat. Schon lange ist bekannt, dass Übergewicht ein Risiko für zahlreiche Gesundheitsstörungen darstellt: unter anderem für Herzleiden, Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes. Mittlerweile aber richtet sich das Augenmerk auf eine spezielle Art von Fett, nämlich auf das Bauchfett, von dem besondere Gefahren ausgehen. Körperfett ist nicht träge wie das Fett in einem Stück Butter, sondern permanent aktiv. Und Bauchfett sendet hormonelle Signale aus, die im Körper Schaden anrichten und darüber hinaus die Stoffwechselbilanz verändern. Allein durch körperliche Bewegung wird man das Bauchfett bedauerlicherweise nicht los. Eine generelle Gewichtsabnahme und ein Bewegungsprogramm sind notwendig. Ausreichend große Mengen von Ballaststoffen in der Nahrung scheinen ebenfalls zur Reduzierung von Bauchfett beizutragen.
In Anbetracht unseres reichhaltigen und detaillierten Wissens zu derartigen Themen liegt das eigentliche Problem aber offenbar woanders– in der Bereitschaft, sich an dieses Wissen dann auch zu halten. Zu wissen, was gut für Sie ist, und dieses Wissen dann in die Tat umzusetzen sind zweierlei Paar Schuh. Welche Bedeutung der körperlichen Bewegung zukommt, wird uns in den Empfehlungen zur Gesundheitsvorsorge beharrlich vor Augen gehalten. Dennoch entwickeln wir uns zu einer Gesellschaft, in der wir immer mehr Lebenszeit sitzend verbringen. Nicht einmal 20Prozent der Erwachsenen haben so viel Bewegung, wie es im Interesse einer guten Gesundheit empfehlenswert wäre. Eine von zehn Mahlzeiten wird in den USA bei McDonald’s verzehrt, wo die Nahrung hochgradig fett- und zuckerhaltig [18] sowie nahezu frei von Ballaststoffen ist und ganze Gemüsepflanzen so gut wie keine Berücksichtigung finden.
Sich an etwas, was man als richtig erkannt hat, zu halten fällt schwer, solange das Gehirn darauf programmiert ist, die falschen Entscheidungen zu treffen. Bestimmte Geschmacksrichtungen beispielsweise – insbesondere salzige, süße und saure – sprechen uns so unmittelbar an, dass wir uns zu ihnen hingezogen fühlen. Durch Wiederholung werden daraus unsere bevorzugten Geschmacksrichtungen.
Das Ganze braucht sich nur oft genug zu wiederholen, dann greifen wir , nunmehr als Leidtragende einer inzwischen unbewusst verankerten Gewohnheit , automatisch zu den Dingen, die einen bestimmten Geschmack aufweisen. (Um den Automatismus zu beschreiben, wie sich jemand unablässig Popcorn, Kartoffelchips oder Erdnüsse in den Mund stopft, bis die Tüte schließlich leer ist, haben die Hersteller von Knabberwaren eigens einen Ausdruck geprägt: Mampfrhythmus. [19] Das hochgradig unbewusste Essverhalten, das sie
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