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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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waren! Es schien alles unberührt – ebenso wie das Bett, das Badezimmer und die Küche im Loft. Hier hatte ganz gewiss niemand in den vergangenen Stunden gewohnt.
    »Also, ich bleibe morgen auf jeden Fall zu Hause und gehe nicht zur Uni. Soll sich Susi für mich einschreiben. Ich muss wissen, wann Shiva kommt. Vater hat ja gesagt, er müsste morgen in der Kanzlei sein. Dann fahre ich lieber dorthin und sehe nach. Kommst du mit?«
    »Sorry, ich kann leider nicht schwänzen. Ich muss in die Schule!«
    »Natürlich, als ob du das nötig hättest! Du hast dein Abi mit e i ner Eins bestanden, alle Unis der Welt standen dir offen und was machst du? Eine Ausbildung als Erzieherin, der Traum einer jeden Frau! Mensch, Stella, lass die blöde Schule sausen und studiere mit uns irgendetwas, das bedeutet noch jahrelang Spaß und Freiheit!« Seufzend setzte ich mich auf den Barhocker in der offenen Küche des Lofts. »Dieses Thema hatten wir doch schon. Ich weiß: Mir standen alle Türen offen, ich hätte alles studieren können, blablabla … Das wollte ich aber nicht! Ich liebe Kinder über alles. Ich möchte glücklich sein im Leben und das tun können, was ich liebe. Nichts ist schöner als die Arbeit im Kindergarten. Keine Chefetage kann mir das geben , was ich brauche: Kinder! Ihr Lachen und die gemei n samen Spiele bedeuten mir mehr als jeder Erfolg«, versuchte ich zu verdeutlichen, aber Rania wollte das nicht verstehen. »Du hättest Medizin studieren können – oder Jura, wie unsere Väter.«
    »Ich bitte dic h, Medizin !«, bemerkte ich abwertend und mir lief ein Schauer über den Rücken. Rania wusste ganz genau, wie ich über Medizin und Krankenhäuser dachte. Und Jura … schrecklich! Ich hatte schon mein ganzes Leben mit Anwälten und deren Arbeit zu tun. Streitfälle und Klagen, nichts als Ärger und Unmut. Es ging nur ums Gewinnen und Verlieren; ein täglicher Kampf. Das sollte nicht Sinn meines restlichen Lebens werden.
    Ich hatte mich nach dem Abitur ganz bewusst für den Beruf als Erzieherin entschieden. Das Entsetzen bei meinen Lehrern, Torben und meinen Freunden finde ich noch heute zum Lachen.
    Ich war immer eine gute Schülerin gewesen, aber Ambitionen, Karriere zu machen, waren bei mir noch nie vorhanden gewesen. Für mich zählten Zufriedenheit und Demut im Leben mehr als hohes Ansehen und darum war ich glücklich über meine Entsche i dung, mit Kindern arbeiten zu dürfen. Das war auch Rania nicht neu.
    »Schon gut, ich gebe auf, finde aber dennoch, dass es eine wahre
    Verschwendung ist, so ein Köpfchen wie deines in einem Ki n dergarten versauern zu lassen. Da hätte ich mit meinem Note n durchschnitt besser hingepasst«, gestand Rania und lag teils richtig. Sie hatte es nur mit Ach und Krach und der Hilfe ihres Vaters an die FH geschafft und studierte dort nun Wirtschaftswissenschaften, genau wie Susi. Für Rania bedeutete das Studium Freiheiten ohne Ende, allein de shalb studierte sie, was ich schade fand. Sie hätte sich als Event-Managerin ausbilden lassen sollen, dachte ich gerade, als sie begann, sämtliche Schränke in dem riesigen Dachgeschoss zu durchsuchen.
    »Nichts, gar nichts! Der braucht doch nicht so eine Bude, um eine Tasche abzustellen. Wo steckt der Kerl nur? Rania war ung e stüm und durchwühlte sogar das ordentliche Bad, aber sie fand keine persönlichen Sachen. Shiva war wie ein Phantom.
     
    Ich blieb den ganzen Abend bei den Schreibers, aber er tauchte nicht mehr auf. Ich muss gestehen, dass ich mir Gedanken um Shiva machte, als ich kurz nach Mitternacht nach Hause ging und todm ü de ins Bett fiel.
    Der Freitag startete besser als erwartet. Babette hatte Frühstück gemacht und wir aßen seit Langem mal wieder morgens zusammen. Selbst Tommy fühlte sich wohler. Seine Übelkeit war vollends verschwunden. Den ganzen Tag machte er nur Faxen und alberte in der Schule so herum, dass unsere Lehrerin der Meinung war, wir könnten ihn gleich in einen Kindergarten stecken, da er zwischen all den Kids nicht auffallen würde.
    Als ich gegen siebzehn Uhr bepackt zu Hause ankam – ich war nach dem Unte rricht noch einkaufen – und mein Auto auf das Grundstück der Schreibers fuhr, um mir den langen Weg mit den ganzen Tüten zu sparen, rief mir Rania laut aus dem Fenster zu, dass ich schnell mal kommen sollte.
    Ich ließ die Getränke und Lebensmittel im Wagen und ging z u erst zu ihr. Freudestrahlend riss sie die Haustür auf.
    »Was ist los?«
    Sie zog mich in die große Lobby und

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