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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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Das süße Kribbeln war zurück, gebunden an die unerklärliche Angst, die Shiva in mir aufblühen ließ. Und doch genoss ich es, ihn anzusehen, zum ersten Mal. Zeit war relativ, ich wusste nicht, wie spät es war, als ich meine Stimme wieder fand.
    »Ich muss jetzt gehen!«, hauchte ich in die Stille und sah ihn we i ter an. »Ich auch«, bestätigte Shiva, ohne seinen Blick von mir zu lösen.
    »Gehen? Aber warum willst du gehen?«, protestierte Rania und durchbrach die Kuppel. Ihre Frage war ganz offensichtlich an Shiva gerichtet. Aufmüpfig und noch immer nass vom Pool, stand sie in der hellen Stube. Ranias langes, schwarzes Haar triefte, sie trug nur den gelben Bikini und hatte ihre Hände in die Hüfte gestemmt. Sie war aufgebracht und sah missbilligend von Shiva zu mir und zurück.
    »Ich denke, du bleibst? Hast du das heute Morgen nicht gesagt?«, fragte sie und richtete sich damit direkt an ihn.
    »Nein, ich sagte, ich komme heute, aber nicht, dass ich bleiben werde!«, machte er bestimmend klar, ohne den Blick von mir abz u wenden. Während Torben und Maria schweigend das Szenario beobachteten, wurde Rania immer schriller. Anbiedernd stellte sie sich direkt zwischen Shiva und mich, um unser en Blickkontakt zu unterbrechen – mit Erfolg.
    »Wo willst du hin?« , fragte sie fordernd. und e s hatte den A n schein, als würde sie nicht nachgeben. Gezielt sah Shiva ihr in die Augen, sehr lange – und Rania wurde ruhiger.
    »Ich habe einem Freund versprochen, bei ihm zu übernachten, da werde ich jetzt hingehen.« Rania nahm seine Aussage ohne Widerworte an. Sie wirkte wie hypnotisiert. Ich konnte es kaum glauben und nutzte den Augenblick, um aufzustehen.
    »Maria, es tut mir leid wegen des Weines, ich bringe dir morgen zwei neue Flaschen.«
    »Aber Kind, mach dir doch keine Sorgen um den dummen Wein! Morgen, wenn es dir besser geht, trinken wir etwas von den restl i chen Flaschen gemeinsam«, bot sie mir an. Ob ich dem zustimmen würde, wusste ich noch nicht. Gegenwärtig wollte ich nur nach Hause, zu Babette, die schon längst auf mich wartete. »Vielleicht«, flüsterte ich zaghaft und verabschiedete mich. Shiva tat es mir gleich. Wir gingen gemeinsam zur Haustür.
    »Du bist nicht gestolpert!«, zischte mir Rania böse ins Ohr. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. »Nicht? Leider kann ich mich nicht erinnern.« Ich stellte mich dumm, da ich keine Lust auf Erklärungen hatte.
    Shiva verließ mit mir die Villa der Schreibers – wortlos.
    Um Energie lebendig zu machen, brauchte es zwischen uns keine Worte. Allein, neben ihm zu gehen, löste gewaltige Schübe in mir aus. Am Cottage trennten sich unsere Wege. Ich lief zu unserer Haustür und er hinüber zum Tor. Bevor ich aufschloss, trafen sich unsere Blicke ein letztes Mal.
    Dann ging er davon, allein in die dunkle Nacht.
    ~ 7 ~
     

 
    Der Albtraum beginnt
     
     
    Als ich das Abendessen für meine Mutter zubereitete, musste ich unentwegt an Shiva denken. Ich konnte nicht verstehen, warum er solche Angst in mir auslöste. Im Grunde war er, wie Rania immer sagte, wunderschön, ja, gar engelsgleich.
    Er strahlte eine Ruhe aus, die betäubte und selbst Rania in ihre Schranken verwies. Und doch hatte ich eine unerklärliche Angst vor ihm. Die Tatsache, dass er mich geradezu magisch anzog und ich den Rausch genoss, den er in mir erzeugte, änderte aber leider nichts an meiner Furcht.
    In Gedanken versunken, aß ich mit meiner Mutter. Dabei war ich genauso stumm wie sie. Nachdem ich die Küche gesäubert hatte, nahm ich ein Bad und ging zeitig zu Bett, obwohl morgen Samstag war. Ich wollte einfach nur noch schlafen und vergessen – den Abend und am liebsten Shiva, der mich nicht mehr losließ.
    Erstaunlicherweise schlief ich wieder sehr schnell ein, um kurz darauf in einem hellen Raum zu erwachen. Dort lag ich auf einer harten Unterlage. Ich spürte grelles Licht, so grell, dass ich meine Augen nicht öffnen konnte, da es mich sonst geblendet hätte. Ich sah nur funkelnde Sterne, die vor meinem inneren Auge tanzten. Dieser leuchtende Strahl war wohl direkt auf mein Gesicht gerichtet.
    Plötzlich bemerkte ich Hände auf meinem Körper, kühle Hände, weich und zart. Sie machten etwas an meinem Bauch. Andere berührten meine Arme und Beine. Ich wollte mich bewegen, mich wehren, aber es ging nicht. Mein Körper wollte mir einfach nicht gehorchen.
    Ich blinzelte und sah angestrengt nach oben, um etwas zu erke n nen. Genau über mir war ein Lich tkegel. Der

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