Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
Vom Netzwerk:
dass du mir in den Rücken fällst!«, protestierte sie und sah mich weiterhin mürrisch an.
    Nun verstand ich gar nichts mehr. »Bitte?«
    Perplex setzte ich mich zu ihr an den Tisch.
    »Jetzt stell dich nicht so dumm an! Ich meine Shiva und dich! B e gehrst du ihn? Gut! Dann sag es und tu nicht immer so, als ob er dich nicht interessiert! Ich finde ihn auch super, das weißt du. Ich bin ehrlich, aber unsere süße ›Miss Rührmichnichtan‹ findet diesen Adonis angeblich gar nicht so toll. Allerdings lässt du dir einiges einfallen, um an ihn ranzukommen. Stella, wenn du ihn willst, okay, dann hast du meinen Segen, aber bitte, sei ehrlich, damit ich auch weiß, woran ich bin!«, flehte Rania schon fast wehmütig. War ich so dumm?
    »Wovon redest du überhaupt?«
    Ich konnte ihr nicht folgen und roch gerade den leicht anbre n nenden Fisch. Schnell ging ich an den Herd und rettete im letzten Moment das gute Filet, bevor ich mich wieder zu ihr gesellte. Rania stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
    »Stella, wir kennen uns, seit wir klein sind. Du bist wie eine Schwester für mich und ich liebe dich! Kein Mann soll das zwischen uns kaputt machen, aber du darfst das auch nicht! Ich möchte nur, dass du mir sagst, was du für Shiva empfindest. Wenn du es ehrlich meinst – und ich weiß, dass du es tust –, dann vertrau mir! Ich habe ständig neue Männer. Die kommen und gehen, einer mehr spielt da keine Rolle, obwohl Shiva schon der außergewöhnlichste ist, den ich je kennen gelernt habe . Und trotzdem würde ich dir den Vortritt lassen. Aber dazu muss ich wissen, ob du ihn willst!«
    »Aber ich will ihn doch gar nicht!«, fiel ich Rania ins Wort.
    »Nicht?«, fragte sie mit hoher Stimme. »Und was war das gestern? Du hast ihn angesehen und die Kiste Wein fallen lassen. Als er in deine Nähe kam, bist du umgekippt, sodass er dich tragen musste, und dann eure Blicke auf der Couch … Du hast ihn so ang e schmachtet, dass du dafür einen Oscar verdient hättest!«
    Mein Mund blieb offen stehen. Ich konnte nicht glauben, was sie da sagte. Es klang, als hätte ich das mit Absicht gemacht.
    Ich rang nach Luft und es dauerte eine Weile, bis ich antworten konnte. »Wenn du das so siehst, tut es mir sehr leid. Ich habe weder den Wein noch mich absichtlich fallen lassen. Wenn du jetzt mit uns zu Mittag essen möchtest, bist du herzlich eingeladen, ansonsten sehen wir uns später!«
    Da ich wusste, dass Rania Fisch nicht mochte, glichen meine Worte einem Rauswurf. So kam es auch bei ihr an. Wortlos stürmte sie aus dem Haus.
     
    Ich aß allein mit Babette und war traurig. Auch als ich nach dem Mittag den Abwasch machte, dabei gedankenverloren aus dem Fenster blickte und den Pavillon sah, wurde es nicht besser – im Gegenteil.
    Tränen liefen mir über die Wangen. Dieses ungute Gefühl wollte den ganzen Nachmittag nicht verschwinden. Rania lag teilweise richtig, sie war wie meine Schwester und ich wollte keinen Streit mit ihr. Eigentlich war das unser erster richtiger Zoff, wir stritten im Grunde nie – wohl auch, weil ich meist nachgab. Aber was sollte ich diesmal tun? Etwas zugeben, das gar nicht der Wahrheit entsprach, nur damit sie wieder recht bekam? Das ging zu weit. Ich hatte weder versucht, ihr den Schwarm auszuspannen, noch mich zwischen beide gedrängt.
    Ich hörte immer wieder ihre Worte: Du lässt die Kiste fallen … und kippst um … Nichts davon war geplant. Hatte das wirklich so ausgesehen? Würden die anderen das auch denken? Maria, Torben und Shiva ? Ich schämte mich und bekam sogar rote Wangen.
    Ich wollte mich am liebsten verkriechen, niemanden mehr hören und sehen. Babette arbeitete in ihrem Atelier an einem neuen G e mälde, einem Bild mit vielen Lichtreflexen, die mich an meinen Albtraum erinnerten. Ich mochte gar nicht hinsehen und wollte nur vergessen – diese Nacht, den gestrigen Abend, einfach alles.
    »Babette, ich fühle mich nicht wohl, ich lege mich wieder hin«, sagte ich, doch sie nahm mich wieder nicht wahr. Einsam ging ich in mein Zimmer. Mein Kater Cosimo lag auf dem Bett. Ich setzte mich neben ihn und streichelte den schwarzen St reuner . Er schnurrte ruhig und behaglich. Ich legte mich zu ihm und schlief sogar wieder ein.
    Draußen war es bereits dunkel, als Torben in mein Zimmer kam und mich sanft weckte. »Was ist los mit euch? Rania sitzt drüben und weint und du liegst hier herum; an einem Samstag, am frühen Abend! Wollt ihr euch nicht zusammensetzen und alles bereden? Komm,

Weitere Kostenlose Bücher