Super Nova (German Edition)
das sein? Wurde ich allmählich verrückt?
SHIVA – ich sah Shiva von Weitem!
Er verließ gerade Dogs Hütte!
Geschmeidig wie eine Katze, in eleganter Haltung, bekleidet mit einem engen Oberteil, das jede Faser seiner Muskeln verdeutlichte, ging er gezielt in die andere Richtung in den Wald. Er hatte mich zum Glück nicht gesehen. Ich lehnte mich an einen Baum und mein Herz raste.
Was hatte er hier verloren? Wieso kannten sich beide? Ich hatte viel mit Dog geredet, Shiva bisher aber nie er wähnt! Wie gelähmt stand ich an der alten Eiche und konnte mich nicht rühren. Ich fühlte mich verraten und verkauft. Steckten beide unter einer D e cke? Trieben sie mich absich tlich in den Wahnsinn? War das mit den Außerirdischen gar nicht wahr?
Ich dachte, ich hätte keine Tränen mehr, aber dem war nicht so. Sie kamen schneller, als mir lieb war, und der Wald, Dogs Hütte, alles um mich herum verschwamm.
Blinzelnd konnte ich Darko erkennen, der vor der Hütte lag und mich witterte. Inzwischen hatte ich Freundschaft mit dem Hund geschlossen. Er schnüffelte und erhob sich.
Ich wischte die Tränen weg, um besser sehen zu können.
Dog kam aus der Tür und spähte in den Wald. »Was gibt es, Darko?«, fragte er seinen treuen Begleiter und ich konnte spüren, wie seine Augen nach mir suchten. Ich wich weiter hinter den breiten Baum zurück, da ich nicht wollte, dass er mich sah. Doch es war zu spät. Ich hörte Dogs Schritte, sie kamen immer näher. Und wäre ich unsichtbar gewesen, meinen gewaltigen Herzschlag hätte er gehört.
»Stella, Kleines – komm, wir müssen reden!«, sagte er sanft und griff nach meiner Hand. Ich hatte die Augen geschlossen – wie ein Kind beim Versteckenspielen , wenn es nicht wollte, dass es gefu n den wird, und alle Wege aussichtslos erschienen. Ich blieb wie angewurzelt stehen und konnte keinen Fuß vor den anderen setzen.
»Was soll das? Was treibt ihr da für ein falsches Spiel mit mir?«, wisperte ich weinend und öffnete langsam meine Augen.
»Lass uns ins Haus gehen, dann erkläre ich dir alles!«
Dog nahm mich in seine Arme, als wäre ich eine Feder, und trug mich in die Hütte. Willenlos ließ ich es geschehen. Ich hatte mich schon so an den Gedanken der Unterwerfung gewöhnt, dass es mir nicht schwerfiel, widerstandslos zu bleiben.
Er legte mich einmal mehr auf sein großes Bett, setzte sich dan e ben und selbst Darko schlief zu meinen Füßen.
»Du kennst ihn? Du kennst Shiva?«, fragte ich nach einer Weile fassungslos und wollte nur eines: endlich die Wahrheit erfahren!
»Inzwischen ja, vor drei Stunden aber noch nicht! Er war bei mir, um mich um etwas zu bitten.«
»Es hat etwas mit mir zu tun«, sagte ich überzeugt und Dog nic k te sanft , ohne zu antworten .
»Shiva ist nicht von der Erde, richtig? Und er ist auch kein Mensch …« Ich hatte Angst vor der Antwort, Angst, vor einer Bestätigung meiner Vermutung, und doch war ich mir sicher: Shiva konnte einfach nicht von hier sein.
Zu meiner Überraschung schüttelte Dog mit dem Kopf.
»Shiva ist ein Mensch – genau wie du und ich. Aber du hast ganz recht: Er ist nicht vom Planeten Erde.«
Ich war nicht schockiert, im Gegenteil. Ich war gefasster, als ich erwartet hatte. »Was sollst du tun?« Meine Stimme bebte.
»Stella, er möchte, dass du dich morgen Abend schlafen legst. Sie werden dich noch einmal holen. Es muss sein!«, erklärte er, als sei es die normalste Sache der Welt.
Entsetze n überkam mich, das pure Grauen!
Nicht , dass ich annehmen musste, irgendwann wieder entführt zu werden, nein, nun kannte ich sogar das Datum. Es fühlte sich an, wie sterben zu müssen – mit der Gewissheit, einen Teil der Hölle zu durchwandern. Es würde geschehen und ich konnte nichts dagegen tun.
»Weshalb sagt er mir das nicht selbst? Wieso um alles in der Welt kommt er nicht zu mir, sondern zu dir?«
Dog wirkte ernst, ernster als j e zuvor. »Er darf nicht, Stella! Ich habe dir doch schon mal erzählt, wie streng es da oben zugeht. Shiva ist nur ein Handlanger, um es mit euren Worten auszudrücken. Er darf noch lange nicht das tun, was er gerne möchte. Er selbst wird auch kontrolliert von denen, die das wahre Sagen haben, den Rava !«, erklärte er mir unverhüllt.
» Rava ?« Der Name sagte mir gar nichts.
»Ja, die Rava ! Sie sind die am weitesten entwickelte Spezies im ganzen Universum. Sie sind allen Völkern – und damit meine ich nicht nur die auf der Erde , sondern alle – überlegen!
Die Rava
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