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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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waren einst der Anfang und gibt es je ein Ende, werden sie auch das Ende sein, denn ihre Sterblichkeit haben sie hinter sich gelassen. Jeder Einzelne von ihnen ist bereits mehrere Tausend Jahre alt. Das einzig Positive ist, dass sie in der Zeit fast alles Menschliche abgelegt haben, so auch ihre Fähigkeit, sich fortz u pflanzen. Es gibt nur noch wenige Rava . Insgesamt sind es ungefähr fünfhundert – nicht mehr, aber leider auch nicht weniger«, verdeu t lichte er mir und ging zum Tisch, um Getränke zu holen.
    Während er mit selbst gemachter Limonade zurückkam, ließ ich mir alles noch einmal durch den Kopf gehen.
    »Sie sind unsterblich? Sind es Menschen oder die mit den langen weißen Fingern?«, erkundigte ich mich wissbegierig und nahm einen Schluck Limo. Dog sah mich gequält an.
    »Dann hast du all die Ja hre also doch etwas mitbekommen? Ja, sie haben lange, weiße Finger, wenn du so willst. Aber sie sind auch Menschen, jedenfalls waren sie es früher einmal. Und sie sind heute das, was unsere Nachkommen in einigen Tausend Jahren sein werden. Die Evolution ist nicht aufzuhalten, das wissen die Rava sehr genau. Um den eigentlichen Menschen nicht aussterben zu lassen und der Evolution entgegenzuwirken, erkunden sie seit vielen Tausend Jahren neue Planeten, um dort Menschen anzusiedeln. Damit beginnt das Rad der Zeit, sich von vorne zu drehen. Sie beobachten ihre Schöpfungen, wie sie sich entwickeln, wie sie lernen und vorankommen. Oder was glaubst du, woher der Mensch auf der Erde stammt? Denkst du wirklich, sie sind Nachkommen aus Adams Rippe?« Dog lachte laut auf.
    »Oder die Theorie von Darwin, die genauso absurd ist? Oh nein, Stella, wir alle haben ein und dieselbe Wurzel – und die liegt definitiv nicht auf der Erde!«
    Ich glaubte ihm, aber mein Wissenshunger war noch lange nicht gestillt – im Gegenteil. Sosehr ich mich fürchtete: Ich wollte wenig s tens wissen wovor. Die Angst vor dem Unbekannten war schlimmer als die Auseinandersetzung mit der schlimmsten Wahrheit.
     
    »Ist Shiva auch ein Rava ? Sieht er so aus wie sie? Ich meine, seine Hände sind ganz normal, und mehr als deren Hände konnte ich nie richtig erkennen.«
    »Nein, Shiva ist kein Rava . Shiva gehört zu den Menschen, die sie einst auf Antikva ansiedelten. Antikva ist ein kleiner Planet, er gehört zu der Planetengruppe Galaktica . Die Menschen auf Antikva sind etwa fünftausend Jahre weiter entwickelt als die Menschen auf der Erde. Sie haben viel von den Rava gelernt und arbeiten inzw i schen für sie – so wie Shiva.
    Je weiter sich die Spezies Mensch entwickelt, desto unmenschl i cher wird sie. Die Rava verfügen über grandiose geistige Fähigke i ten. Sie herrschen nur durch ihren Willen, haben sich körperlich aber zurückentwickelt. Sie sind groß, um die zwei Meter und darüber hinaus, zudem komplett haarlos.
    Sie haben noch nicht mal eine Wimper und verfügen über eine zähe, helle Haut, die inzwischen gleichzeitig als Kleidung dient. Ausgeprägt ist vor allem ihr Kopf. Ihr Gehirn hat die vierfache Größe von unserem, darum ist ihre Kopfform nach hinten geweitet. Ihre Nase hat sich zurückgebildet , und da sie nur über den Geist kommunizieren, sind auch ihr Mund und ihr Rachenraum lediglich minimal vorhanden.
    Dafür haben sie allerdings große Augen, die hundertmal so viele Bilder in der Sekunde erfassen wie unser altes Menschenauge. Ihre Reflexe hingegen sind sehr schlecht. Sie bewegen sich behäbig. Ihr ganzes Tun ist auf ihren Geist ausgerichtet, weshalb sie auch solche Leute wie Shiva und seinesgleichen brauchen, die für sie die Arbeit verrichten. Die Rava können befehlen, kontrollieren und lenken, aber sie selbst können mit ihren bloßen Händen und ihrer geringen körperlichen Kraft kaum etwas ausrichten. Leider sind wir telep a thisch noch nicht annähernd so stark, um ihnen entgegenzutreten. Daher herrschen sie über das ganze Universum«, offenbarte er mir.
     
    Es war unfassbar, was ich da alles hörte. Die Spannung und mein eigenes Interesse daran überraschten mich selbst. Ich nahm Dogs Aussage als selbstverständlich hin. Mir war, als hätte jemand einen großen Schleier von meinen Augen entfernt, der mir viele Jahre die Sicht versperrte .
    Inzwischen hatte ich mich so weit gefangen, dass ich wieder auf meinen Beinen stehen konnte. Wir nahmen Darko und gingen ein Stückchen spazieren. Tausend Fragen schossen durch meinen Kopf und vermutlich konnte Dog sie mir alle beantworten.
    »Wieso ich? Wieso

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