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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Superhirn.
    »Ach, nur dummes Gerede! Als die Spielkartentarnung eingeführt wurde, hieß es: mit der Herz-Serie fangen wir an, mit der Pik-Serie hören wir auf. Immer: 2, 3,4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, As! Bei Pik-As waren alle Serien das erstemal durch. Pik-As war also der Schlußpunkt, sozusagen. Manche Werkbahnleute meinten von Anfang an, die Reihenfolge hätte was zu bedeuten. Unsinn. Ebenso hätten wir zur Tarnung Bierdeckel nehmen können wie das Chemiewerk in Buronne. Das System ist narrensicher: Die Verlade-Ingenieure erkennen ihre Folien auf diese Weise im Halbdunkeln. Kein Außenstehender kann etwas damit anfangen.«
    »Danke, Monsieur Brasser«, sagte Superhirn. »Jetzt ist mir manches klar: Pik-As gleich Todeskarte – wie in der Oper Carmen – sowie »Schluß der Serie'! Da könnte einer gedacht haben, diesmal sei kein gewöhnlicher Giftmüll im SILBERBLITZ, sondern was ganz Tolles, etwas irre Wichtiges!«
    »Aber das erklärt noch immer nicht, wo und wie der Zug verschwunden ist!« rief Brasser. »Vom Rangiergelände konnte er nirgends runter, das steht fest!«
    »Und durch die Luft ist er nicht geschwebt!« grollte ein Bahnarbeiter von der Tür her. »He, Franc, was wollen die Burschen? Dich durch Seifenschaum ziehen – etwa für 'ne Schülerzeitung? Dann laßt euch eins gesagt sein: Bei mir hat sich Otellos Zugbegleiter Feuer für seine Zigarette geholt, als der SILBERBLITZ vor der Ampel wartete. Er ist nie zurückgefahren! Er hatte Strahlgut mit, was Radioaktives – und das hat ihn zerstört! Jawohl? Seine eigene Ladung hat ihn vernichtet! Das kann aber das Forschungsinstitut niemals zugeben. So sieht die Sache aus!«
    »Quatsch!« murmelte Henri so leise, daß nur Superhirn ihn verstand. In diesem Moment läutete das Telefon. Brasser griff nach dem Hörer und meldete sich. Dann hielt er sich an der Pultkante fest und machte ein Gesicht, als hatte er Magenschmerzen.
    »Ja …«, sagte er dumpf, »jaaa … Aber das ist … hm, hm … Ende …«
    Er legte den Hörer auf und wandte sich den anderen zu:
    »Es war Monsieur Hugo – der Transportchef des Instituts. Man hat den SILBERBLITZ geborgen.«
    »Wo?« fragte der Arbeiter.
    »Im Meer«, stammelte Brasser, »das Taucherschiff zog ihn raus, am Steilhang, 15 km von hier. Otello und der Zugbegleiter Alfons sind tot. Ertunken …«
– 7 –
Noch eine Unbekannte – und etwas Unsichtbares!
    »So ein Dingt« keuchte Henri, als er mit Superhirn der Buronner Bushaltestelle zustrebte. »Da schnüffeln wir ahnungslos auf dem Rangiergelände herum, lassen uns von Spinnern einwickeln – und inzwischen zieht man den SILBERBLITZ aus dem Meer! Paß auf, am Ende heißt es dann doch nur: Bedauerlicher Unfall!«
    Superhirn schwieg.
    »Na, wie stehen wir denn jetzt da?« begann Henri wieder. »Dumm ist gar kein Ausdruck! Oder was meinst du: Vielleicht sind die Bergungsmeldung und die Nachricht vom Tod durch Ertrinken nichts als gemeiner Bluff?«
    Superhirn blieb stehen. »Der Anruf eben kann tausendmal amtlich gewesen sein. Dagegen beharren Brasser, dieser Doggenbesitzer und der Bahnarbeiter aber darauf, daß der SILBERBLITZ in der Unglücksnacht sein Ziel bereits erreicht hatte. Es gibt dort bestimmt noch weitere Zeugen!«
    »Und du . . .?« fragte Henri beschwörend. »Du kannst doch nicht beides glauben! Du kannst doch unmöglich glauben, daß der SILBERBLITZ erst unterwegs ins Meer gestürzt ist, darauf – als wäre nichts gewesen – Buronne per Schiene erreichte, um dann endgültig zu verschwinden .. .!«
    Die Jungen liefen weiter.
    »Jen weiß jetzt das Wichtigste«, erklärte Superhirn. »Die sogenannte Todeskarte, das Pik-As, hat eine besondere Rolle gespielt. Wenn wir in Brossac-Centre sind, werden wir uns umhorchen, was für ein Mann Otellos Zugbegleiter war – dieser Alfons, denn den erwähnt man verdächtig wenig.«
    »Vergiß den Lokführerhelm nicht, der 200 Kilometer von hier in einem Blumenbeet lag«, erinnerte Henri. »Und das Foto mit Otello, der Schuldirektorin und dem unbekannten Mädchen!«
    »Ja, ja – wir müssen die Berichte der anderen prüfen!« sagte Superhirn. »Und ich hoffe nur, daß sich Kommissar Rose beeilt…«
    Am Spätnachmittag trafen die Geschwister und ihre Freunde im alten Leuchtturm wieder zusammen. Die Stimmung war auf dem Siedepunkt, denn alle hatten inzwischen etwas von der Bergung des Werkzuges gehört. Die Gefährten rückten die Klappmöbel auf die Gartenseite des Turms, stärkten sich mit kühler

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